Mikaela Shiffrin fällt ein Stein vom Herzen nach ihrem 100.Weltcupsieg.

Foto: AFP/ Marco Bertorello

Mikaela Shiffrin erreicht die historische 100

Nach den beiden misslungenen Riesentorläufen hätte es niemand für möglich gehalten, doch Mikaela Shiffrin bewies einmal mehr, dass sie die beste Skiläuferin aller Zeiten ist und siegte beim Slalom in Sestriere. Es war der 100.Weltcupsieg der 29-jährigen US-Amerikanerin.

 

Der 23.Februar 2025 ist auf alle Fälle in die Skigeschichte eingegangen. Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin triumphierte beim Slalom im italienischen Sestriere und feierte somit ihren 100! Sieg im alpinen Skiweltcup. Es ist eine Marke, die wohl für die Ewigkeit halten wird. Zusätzlich war es ihr 155.Podest und hier zog sie mit dem Schweden Ingemar Stenmark gleich, der bei den Männern mit 82 Siegen immer noch den Rekord hält.

Schon im ersten Durchgang war Shiffrin vorangelegen, um sich dann im Finale souverän vor der Kroatin Zrinka Ljutic und ihrer Landsfrau Paula Moltzan durchzusetzen.

 

Am 29.12.2011 machte Shiffrin das erste Mal auf sich aufmerksam. Beim Slalom in Lienz(Österreich) landete sie hinter der Österreicherin Marlies Schild und der Slowenin Tina Maze auf dem dritten Platz und holte damit ihr erstes Podium ihrer Karriere im Alter von 16 Jahren und neun Monaten. Der erste Weltcupsieg folgte knapp ein Jahr später am 20.12.2012 in Aare(Schweden) im Slalom. Mittlerweile hält die Ausnahmeathletin bei unglaublichen 63 Erfolgen im Torlauf und konnte bisher in jeder Disziplin gewinnen (Abfahrt 4, Super-G 5, Riesentorlauf 22, Kombination 1 und Parallelrennen 5). Dazu gab es fünf große und elf kleine Kristallkugeln sowie 15 Medaillen bei alpinen Skiweltmeisterschaften, davon acht in Gold. Außerdem darf sich Shiffrin bereits „Doppelolympiasiegerin“ nennen.

Mikaela Shiffrin erlebte aber nicht nur Positives in ihrer Karriere. Es war viel mehr ein Wechselbad der Gefühle. Mehrere Verletzungen unterschiedlichen Ausmaßes und vor allem die Todesfälle ihres Vaters Jeff und ihrer Oma Pauline waren schwierige Prüfungen, die die US-Amerikanerin durchleben musste. Immer wieder kam die fünffache Gesamtweltcupsiegerin zurück und bewies ihre außergewöhnliche Qualität.

Auf das viel ersehnte Interview nach dem großen Triumph musste man sich noch ein wenig gedulden, da Shiffrin sehr emotional erst einmal mit ihrer Familie und ihrem Team feierte und den Moment des Erfolges genoss. "Es ist viel zu verarbeiten und ich bin ein bisschen überfordert, aber auch aufgeregt. Ich bin sehr dankbar", sagte die beste Skirennläuferin aller Zeiten. "Dass ich so lange auf den 100.Sieg warten musste, zeigt wie schwer es ist, zu gewinnen. Man darf es nicht erwarten, aber wenn es passiert, muss man es wertschätzen und ich wertschätze es sehr. Vor allem, wenn ich sehe wie stark die anderen heuer fahren", fügte eine sichtlich gerührte Mikaela Shiffrin hinzu.

Ihr langjähriger Manager Kilian Albrecht brachte es auf den Punkt: „Es war eine brutale Reise, sie ist einfach einzigartig. Rekorde sind für sie nicht wichtig und sie weiß, wenn sie nicht gut fährt, dann wäre da alles nicht passiert.“ 

Die Slalomweltcup-Führende und Zweitplatzierte Zrinka Ljutic hatte auch nur lobende Worte für Shiffrin parat: „Ich bin froh, dass ich heute Zweite bin und dass ich heute mit Mikaela am Podest stehen darf. Es ist schön, mit der Größten am Podium zu sein und das miterleben zu dürfen.“

 

Kein Podest für Österreich

Weniger optimal lief es für die Athletinnen des ÖSV. Katharina Liensberger belegte zwar Platz vier, verlor allerdings einen Platz nach dem ersten Durchgang. Katharina Truppe, noch Fünfte nach Lauf eins, wurde am Ende Zwölfte. Katharina Huber wurde 18. und Katharina Gallhuber landete auf dem 24.Platz. „Es es war schwierig, man hat die Spuren treffen müssen, ich bin nicht in den Rhythmus gekommen. Für mich hat das nicht so gut funktioniert. Ich wollte ein gutes Skifahren zeigen, aber ich war zu verkrampft und zu verbissen. Ich muss für die nächsten Rennen in Aare ein lockerer werden“, sagte Katharina Truppe.

Eine Niederlage gab es für die Schweizerinnen. Während Wendy Holdener nur den neunten Rang belegte, schied Weltmeisterin Camille Rast im ersten Durchgang beim letzten Tor aus und zog sich eine schwere Hüftprellung zu. Die nächsten Rennen steigen wieder im Speed-Bereich mit zwei Abfahrten und einem Super-G im norwegischen Kvitfjell.

 

23.02.2025

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die beiden Freundinnen Johnson(li.) und Shiffrin erobern Gold bei der neu erfundenen Teamkombination.

Foto: APA/afp Dimitar Dilkoff

Shiffrin und Johnson holen Gold bei Team-Kombi-Premiere

Mikaela Shiffrin und Breezy Johnson sicherten sich bei den Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach/Hinterglemm die Goldmedaille in der neu geschaffenen Teamkombination. Silber ging an das Schweizer Duo Wendy Holdener und Lara Gut-Behrami. Österreich stand mit Katharina Truppe und Stephanie Venier als Dritte wieder am Podest.

 

Der neue Bewerb, der bei den vergangenen Juniorenweltmeisterschaften in Haute-Savoie(FRA), bereits erfolgreich getestet wurde, wurde mit großem Wohlwollen der Athletinnen und der Fans angenommen. 26 Teams, bestehend aus einer Abfahrerin und einer Technikerin, waren am Start. Am Ende wurden ganz einfach die Durchgänge aus Abfahrt und Slalom zusammengezählt.

Als schnellste im Speedbereich erwies sich Super-G-Bronzemedaillengewinnerin Lauren Macuga aus den USA, gefolgt von einer starken Emma Aicher(GER) und der Österreicherin Mirjam Puchner.

Im Slalom wurde dann in gestürzter Reihenfolge gefahren und das Ergebnis wurde gehörig durcheinander gewirbelt. Die Schweizerin Wendy Holdener fuhr die beste Zeit im Slalom und brachte ihr Team von Platz zwölf bis zur Silbermedaille. Nicht vorbei kamem die beiden an Superstar Mikaela Shiffrin und Abfahrtweltmeisterin Breezy Johnson. Beide US-Amerikanerinnen brachten einen soliden Lauf ins Ziel, was am Ende zu Gold reichen sollte. „Ich war die ganzen Tage emotional. Es war nicht leicht, sich vom Riesentorlauf zurückzuziehen und im Team zu starten. Aber die Einladung von Breezy hat mir auch Mut gegeben und jetzt stehe ich mit Gold da“, strahlte die 29-Jährige, die zuvor eine Anfrage für den Bewerb von Altstar Lindsey Vonn noch abgewiesen hatte. Johnson fügte hinzu: „Diese Goldene ist schon ganz anders als in der Abfahrt. Man will natürlich für sich gewinnen, aber es ist schon sehr schön, diese Medaille zu teilen. Man hat auch Verantwortung für das Team.“ Mikaela Shiffrin eroberte bei Weltmeisterschaften schon ihr 15.Edelmetall, das achte davon in Gold. Nach ihrer Verletzung im vergangenen Dezember ist Shiffrin auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke.

 

Bronze für Österreich

Große Freude gab es einmal mehr für Österreich. Zum fünften Mal in Serie stand Ski Austria auf dem Podest. Das Nummer „Österreich 1“, für das Katharina Liensberger und Mirjam Puchner an den Start gingen, kam nur auf Platz fünf. „Österreich 2“ mit Katharina Huber und Cornelia Hütter reihte sich als Sechste ein. Doch „Österreich 3“ mit Katharina Truppe und Stephanie Venier belohnte sich mit dem Podest. Die Super-G-Weltmeisterin kam in der Abfahrt auf den siebenten Rang, jedoch mit sehr wenig Rückstand auf die Spitze. Truppe versuchte die richtige Mischung aus Angriff und Dosierung in gefährlicheren Passagen zu finden und die Rechnung ging auf. „Wie die ersten gescheitert sind, dachte ich, es könnte etwas gehen. Auf dem Schleudersitz haben wir dann ordentlich gezittert. Wir haben uns so gefreut, das hat man, glaube ich, gesehen“, sagte Venier, die äußerst positiv bilanzierte: „Ich bin als Skirennläuferin Venier gekommen, jetzt verlasse ich Saalbach als Weltmeisterin und Bronzemedaillengewinnerin.“

Das vierte österreichische Team mit Katharina Gallhuber und Christina Ager belegte Platz 21.

Morgen folgt der Teambewerb der Männer. Während Superstar Marco Odermatt pausieren wird und sich auf den Riesentorlauf am Freitag vorbereitet, starten die beiden Schweizer Franjo van Allmen (Abfahrt) und Loic Meillard(Slalom) wahrscheinlich als das Team, das es zu schlagen gilt. Österreich wird u.a. Techniker Manuel Feller und Abfahrts-Vizeweltmeister Vincent Kriechmayr ins Rennen schicken. Näheres gibt es morgen ab 10Uhr (Abfahrt) und 1315Uhr mit dem Slalom.

 

11.02.2025

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Flowerzeremonie im Ziel ließen es Venier und Co. gehörig krachen. 

Foto: GEPA Pictures

Venier schnappt sich Gold im WM-Super-G

Perfektes Wetter, perfekte Piste, ausverkauftes Haus, perfekter Ausgang für Österreich. Genau mit diesen Worten lässt sich das erste Einzelrennen der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm optimal beschreiben.

Stephanie Venier nützte die Startnummer sieben bestens aus und holte ihre erste Goldmedaille bei alpinen Skiweltmeisterschaften. Davor legte eine der beiden Topfavoritinnen, Federica Brignone (ITA) – die andere war die 45-fache Weltcupsiegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz – eine Spitzenzeit hin, die schon sehr nahe an der perfekten Fahrt war.

Venier jedoch konterte prompt und unterbot die Marke der Italienerin noch einmal um 0,10 Sekunden. Danach scheiterte eine starke Athletin nach der anderen an der führenden Venier. Einzig die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie fuhr im unteren Teil des Rennens deutlich schneller, verspielte aber Gold bereits im Mittelteil. Am Ende teilte sich Lie die Bronzemedaille mit der US-Amerikanerin Lauren Macuga, die in dieser Saison schon in St.Anton beim Super-G ganz oben am Podest stand.

„Ich habe heute so schlecht geschlafen, gefühlt habe ich kein Auge zugetan, ich war so richtig nervös vor dem Rennen. Eingefahren bin ich dann mit Riesentorlaufskiern anstatt mit Super-G-Skiern und habe dann ein gutes Gefühl aufgebaut“, so die ersten Worte der Tirolerin, nachdem ihr Sieg endgültig feststand. „Ich dachte mir wirklich, es könnte etwas werden, doch im Lauf ist es halt wieder etwas anderes“, fügte Venier hinzu. Die dreifache Weltcupsiegerin sollte Recht behalten. Ihre Bestzeit konnte von keiner Läuferin mehr getoppt werden. „Ich bin einfach erwachsener und reifer geworden. Voriges Jahr z.B. habe ich hier (Anm.: Saalbach-Hinterglemm) die Abfahrtskugel verloren und heuer Gold im Super-G gewonnen. Es kommt alles irgendwann zurück“, sagte die neue Weltmeisterin in dieser Disziplin.

Die Silbermedaille ging an die Italienerin Federica Brignone. Die 34-Jährige, die als Bank auf Edelmetall galt, war durchaus zufrieden: „Ich habe bei einer WM noch nie eine Super-G Medaille gewonnen, das war heute mein großes Ziel. Das ist nicht meine Strecke, es war sehr gerade, die Kurssetzung war sehr einfach. Da ist es nicht leicht, schnell zu sein“, so die Gesamtweltcupsiegerin von 2020.

Bronze teilten sich Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen und Lauren Macuga(USA). Besonders Lie freute auch die Goldmedaille von Stephanie Venier. „Es ist schön, wenn Österreich hier in Österreich eine Goldmedaille bekommt. Das ist gut für den Sport. Es ist verdient für Stephanie Venier. Außerdem ist es schön, meine Medaille mit einer anderen zu teilen. Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Lauf und fühle mich jetzt wirklich gut“, sagte die 26-Jährige, die man auch in der Abfahrt auf der Rechnung haben muss.

Kein Wunschresultat gab es für die anderen Mitfavoritinnen. Lara Gut-Behrami kam nach mehreren kleineren Fehlern nur auf Platz acht. Sofia Goggia aus Italien musste sich mit Rang fünf begnügen und für Superstar Lindsey Vonn war nach wenigen Toren Endstation. Auch die ganz große Überraschung blieb aus.

 

Haaser mit Kreuzbandriss

Weniger gut verlief der Einzel-WM-Auftakt für den Rest der Ski-Austria-Läuferinnen. Ricarda Haaser erlitt bei ihrem Sturz einen Riss des Kreuzbandes und des Innenbandes im rechten Knie. Das ergaben die Untersuchungen im Klinikum in Hochrum. Die Tirolerin wird sich noch heute eine Operation unterziehen. Damit ist die Saison für die Bronzemedaillengewinnerin in der WM-Kombi 2023 zu Ende. Haaser hatte mit der Abfahrt, Team-Kombi und Riesentorlauf weitere WM-Starts in Aussicht. Nach ihrem Aus besteht laut ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl die Möglichkeit einer Nachnomminierung. So könnte in der Abfahrt nun doch Ariane Rädler starten, obwohl die Vorarlbergerin in der Qualifikation gegen Haaser das Nachsehen hatte. Auch im Super-G verlief es für Rädler nicht nach Wunsch mit dem 21.Platz. Cornelia Hütter, einzige österreichische Saisonsiegerin in diesem Bewerb, war zu unentschlossen unterwegs und wurde Zehnte. „Es gibt Tage, da verliert man und Tage, da gewinnen die anderen. Das heute war so ein Tag. Mir war alles ein bisschen zu weit mit den Abständen. Ich bin heute einfach nicht in den Rhythmus gekommen“, sagte die Steirerin. 

Morgen folgt dann das dritte Training für die Abfahrt und die Männer absolvieren ihren Super-G. Die Aufstellung aus ÖSV-Sicht klingt mit Vincent Kriechmayr, Rafael Haaser, Lukas Feurstein und Stefan Babinsky vielversprechend.

 

06.02.2025

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem dramatischen Rennen gratuliert Vlhova Shiffrin zum Sieg in Flachau.

Foto: dietextbastelstube.at/Mußbacher

Mikaela Shiffrin besiegt Petra Vlhova in Flachau

Mikaela Shiffrin triumphierte beim traditionellen Nachtslalom im österreichischen Flachau bereits zum fünften Mal und ließ ihre härteste Konkurrentin Petra Vlhova aus der Slowakei um 0,27 Sekunden hinter sich. Die Schwedin Sara Hector wurde Dritte.

 

Bei klirrend kalten Temperaturen war klar, dass es einmal mehr ein Duell der beiden besten Slalomläuferinnen werden wird. Im ersten Durchgang legte Petra Vlhova zwar vor, aber sie war nur 0,07 Sekunden schneller als Shiffrin. Der sehr direkt gesetzte erste Lauf schien zwar recht leicht, doch die eisigen Bedingungen forderten insgesamt 23 Ausfälle unter den 74 Starterinnen. Im Finale drehte der vom US-amerikanischen Trainer Magnus Andersson gesetzte Kurs mehr und besonders am Beginn wechselte Führung gleich mehrmals. 

Mikaela Shiffrin ging als Vorletzte ins Finale und hatte die vermeintlich leichtere Aufgabe als Zweite vorzulegen, was der US-Amerikanerin auch souverän schaffte. Petra Vlhova gelang es bei den ersten beiden Zwischenzeiten ihre Führung sogar noch leicht auszubauen, aber bis ins Ziel war Shiffrin die Schnellere. 0,27 Sekunden Vorsprung brachten somit den 94.Weltcupsieg für die Ausnahmeathletin aus den USA. 

„Es ist sehr emotional für mich. Die vergangenen drei Tage waren sehr kräfteraubend für mich. Vor allem nach Kranjska Gora wollte ich zeigen, dass ich es auf den Punkt bringe. Die Bedingungen hier liegen mir auch viel besser“, sagte Shiffrin, die für ihren Erfolg auch einen Siegerscheck von rund 63635 Euro überreicht bekam. Zudem ist es der bereits fünfte Erfolg beim beliebten Nachtslalom in Flachau: „Eigentlich ist es gar nicht so mein Hang. Es gibt andere Pisten, die liegen mir viel besser, aber heute war vielleicht auch ein bisschen Glück gegenüber Petra dabei“, ergänzte die 28-Jährige nach ihrem 57.Slalomsieg.

Dritte wurde Sara Hector aus Schweden. Die 31-Jährige erreichte erstmals in ihrer Karriere auch im Slalom ein Podium, nachdem sie zuvor im Riesentorlauf schon 14 Podestplätze erreichte.

 

Österreich ohne Chance auf das Podium

Nach den erfolgreichen Speedrennen in Zauchensee(AUT) gab es diesmal wieder etwas Ernüchterung im ÖSV. Katharina Liensberger schnitt als Siebente noch am besten für Österreich ab. Katharina Truppe kam nach ihrem Ausfall in Kranjska Gora(SLO) immerhin auf Rang 14. Dazu gab es für Marie-Therese Sporer(18.) zum zweiten Mal in dieser Saison Punkte.

Katharina Gallhuber, Katharina Huber und Nina Astner schieden allesamt im ersten Lauf aus. Franziska Gritsch verpatzte den ersten Durchgang und wurde mit großen Rückstand nur 44. Auch für Lisa Hörhager(35.) reichte es nicht für das Finale.

 

Dzenifera Germane carvt erstmals in die Top Ten

Eine unglaubliche Entwicklung legt zur Zeit die Lettin Dzenifera Germane hin. Die 20-Jährige, die vom US-Amerikaner Sasha Rearick betreut wird, bestritt erst ihr viertes Weltcuprennen und landete schon zum dritten Mal in den Punkten. Diesmal begeisterte sie sogar mit ihrer ersten Top-Ten-Platzierung als Achte. Erst vor vier bzw. drei Tagen gewann Germane in Zell am See außerdem zwei Europacupslaloms. 

Bereits am kommenden Wochenende warten die Technikbewerbe im slowakischen Jasna. Nur 15 Kilometer entfernt von Petra Vlhovas Heimat stehen ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm. Vielleicht mischt ja dort auch schon der lettische Shootingstar um die Podiumsplätze mit.

 

16.01.2024

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Faust im Ziel war da, aber ab diesem Zeitpunkt begann das große Zittern für Cornelia Hütter - am Ende gab es Bronze.

Foto: SNAP

Marta Bassino rast zu Gold im WM-Super-G

Marta Bassino überraschte beim WM-Super-G und holte Gold vor der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und den ex aequo liegenden Cornelia Hütter und Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen.

 

Beim Super-G der alpinen Skiweltmeisterschaften im französischen Courchevel trumpfte Marta Bassino groß auf. Die Italienerin fuhr bei strahlendem Sonnenschein zu ihrem zweiten WM-Titel nach 2021 im Parallelbewerb von Cortina. Besonders im oberen Teil der Strecke lag die 26-Jährige noch deutlich hinter der Konkurrenz zurück, doch je länger das Rennen dauerte, umso schneller wurde Bassino. „Ich bin sehr glücklich und auch sehr emotional. Oben habe ich sehr viel Zeit verloren, erst ab der Mitte konnte ich meine Stärken ausspielen. Richtig schlimm war aber das lange Zittern im Ziel“, sagte die Italienerin. „Jetzt könnte ich am liebsten alle umarmen“, fügte sie hinzu. Bassino hatte bisher im Weltcup noch keinen Super-G für sich entscheiden können, viermal stand die Riesentorlaufspezialistin bisher am Podium in dieser Disziplin.

 

Die Silbermedaille ging diesmal an Mikaela Shiffrin. Die Frau, die alles kann, vergab wahrscheinlich im unteren Teil des Hanges die Chance, mit einer noch besseren Zeit dazustehen. „Es war das beste Rennen, das ich fahren konnte auf diesem Hang. Es war ein extrem schwieriger Lauf und ich bin echt froh, dass es so gut lief. Es gibt so viele starke Konkurrentinnen, da ist eine Silbermedaille großartig“, sagte Shiffrin unter Tränen über ihr 15.Edelmetall bei Großereignissen. 

 

Bronze für Hütter

Eine positive Überraschung lieferten wieder die ÖSV-Damen ab. Im dritten Bewerb durfte Österreich bereits über die vierte Medaille jubeln. Cornelia Hütter ging mit Startnummer sechs in den WM-Super-G und baute den einen oder anderen kleinen Fehler bei ihrer Performance ein. Man konnte nicht sicher sein, wozu dieser Lauf reichen würde als sie sich ex aequo mit der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie vorerst an der Spitze klassierte. Auch für die Steirerin begann eine lange Zitterphase, denn eine Athletin nach der anderen klassierte sich hinter Hütter, die zuletzt nicht voll bei Kräften war. Nur Bassino und Shiffrin waren zuerst schneller. Als dann die Topfavoritinnen Lara Gut-Behrami, Federica Brignone und Sofia Goggia allesamt Hütters Zeit nicht schlagen konnten, schien Edelmetall fix. Die Slowenin Ilka Stuhec und Alice Robinson aus Neuseeland stellten danach die Nerven aller auf dem Podium noch einmal auf die Probe, aber es blieb bei Bronze. „Einerseits geht mir irrsinnig viel durch den Kopf und andererseits wieder nichts. Ich wollte einmal das gute Gefühl spüren, beim Skifahren schnell zu sein und das habe ich gespürt“, sagte Hütter, als die Medaille endgültig feststand.

 

Bei diesem WM-Super-G standen sogar vier Frauen auf dem Podest, denn Kajsa Vickhoff Lie landete ex aequo mit Cornelia Hütter an der dritten Position. Lie fuhr besonders im oberen Teil sehr stark und baute im Zielhang zwei Fehler ein, die ihr wahrscheinlich eine noch bessere Platzierung kosteten. „Mit der frühen Startnummer war es wirklich extrem zum Zittern. Es war so eng, aber jetzt bin ich einfach nur stolz“, sagte die 24-Jährige, die erst vor knapp zwei Jahren durch einem Schien- und Wadenbeinbruch zurückgeworfen wurde. Die Norwegerin ist nach ihrer ersten Medaille bei den Erwachsenen aber bereits auf weitere Erfolge fokussiert: „Heute war zwar richtig gut, aber am Samstag (Anm.: Abfahrt) möchte ich gleich noch mehr zeigen, was ich draufhabe.“

 

Kein weiterer Top-Ten-Platz für Österreich

Die restlichen Österreicherinnen enttäuschten allerdings bei diesem Rennen. Ramona Siebenhofer ging mit der im Super-G undankbaren Startnummer eins als Testpilotin in diesen WM-Lauf und wurde nur 17. Mirjam Puchner wurde der schwierige Technikteil zum Verhängnis – am Ende war es Rang 19. Tamara Tippler war bis zur letzten Zwischenzeit sogar auf Medaillenkurs, aber ein schwerer Fehler warf die Steirerin auf Platz 21 zurück.

Nun wartet schon morgen die Qualifikation für die Abfahrt. Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler und Stephanie Venier kämpfen um den letzten Startplatz. Cornelia Hütter, Mirjam Puchner und Nina Ortlieb sind bereits fix für das Rennen am kommenden Samstag qualifiziert.

 

Ergebnis, WM-Super-G, Frauen:

GOLD: Marta Bassino ITA

SILBER: Mikaela Shiffrin USA
BRONZE: Cornelia Hütter

BRONZE: Kajsa Vickhoff Lie NOR

 

weiters:

17.Ramona Siebenhofer

19.Mirjam Puchner

21.Tamara Tippler

 

08.02.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders im Slalom war Ricarda Haaser voll fokussiert und sicherte sich so ihre erste Medaille bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

Foto: GEPA Pictures

Federica Brignone holt Gold in der Kombination - Shiffrin patzt im Slalom

Federica Brignone gewann Gold, Mikaela Shiffrin patzte und Österreich eroberte Bronze in der vermeintlich letzten alpinen Weltmeisterschaftskombination der Frauen. Aber alles der Reihe nach. 

Zum Auftakt der 46.Ski-WM im französischen Meribel gab es die eine ganz große Favoritin auf die Goldmedaille, nämlich Mikaela Shiffrin. Der US-Amerikanische Superstar fuhr einen soliden Super-G und schaffte sich eine sehr gute Ausgangsposition, um die angestrebte Goldmedaille sicher zu erreichen. Auf der ausgezeichneten Slalompiste, die vom Deutschen Cheftrainer Andreas Puelacher gesetzt wurde, agierte die 27-Jährige gewohnt souverän, es schien alles klar für den ersten Rang, aber plötzlich kam Shiffrin aus dem Rhythmus und vier Tore vor dem Ziel folgte der Einfädler. Damit war die erste große Überraschung dieser WM perfekt. „Der Hang war bestens präpariert. Ich wollte bei jedem Tor genau am Punkt sein und ich war voll konzentriert. Ich musste großes Risiko gehen und dann passierte der Einfädler leider“, sagte die 85-fache Weltcupsiegerin. „Immerhin kann ich heute mitnehmen, dass ich schnell gewesen wäre, wenn ich durchgekommen wäre“, fügte Shiffrin hinzu.

Damit ging Gold an die Italienerin Federica Brignone. Die 32-Jährige lag wie schon bei der Heim-WM vor zwei Jahren in Cortina im Super-G klar vor ihren Konkurrentinnen und durfte als Erste den Slalom bestreiten. Damals schied Brignone im Slalom aus. Heute war außer einem kleinen Fehler im unteren Teil des Hanges nichts an der Fahrt auszusetzen. Es schaffte außer Shiffrin auch niemand annähernd an ihre Zeit heranzukommen. „Ich konnte während des Slaloms alles ausblenden und mich voll auf den Lauf konzentrieren. Mental war ich heute ruhig genug, um den perfekten Slalom für mich zu schaffen“, freute sich die Gesamtweltcupsiegerin von 2020.

Rang zwei sicherte sich Wendy Holdener. Die Schweizerin, die in dieser Disziplin bereits zweimal Gold holte, war im Torlauf die absolut Schnellste. „Ich liebe den Speed, ich liebe die Technik. Es ist mir vor allem Slalom voll aufgegangen“, jubelte Holdener, die in der Kombination bei Großereignissen schon fünfmal am Podest stand.

 

Erstmals Podest für Ricarda Haaser

Besonders erfreulich verlief der Bewerb für Österreich. Niemand wollte es laut sagen, aber man konnte es einer der startenden ÖSV-Athletinnen schon zutrauen, das Podium am Ende zu besteigen – und das gelang diesmal Ricarda Haaser. Die Tirolerin fuhr sowohl im Super-G als auch im Slalom solide ohne sichtbaren Fehler. Haaser, die im Weltcup davor noch nie auf einem Stockerl stand, schaffte dieses Ziel nun endlich. „Von mir wurde es am wenigsten erwartet. Ich habe heute gar nichts Spezielles gemacht, aber letztlich hat es bestens funktioniert“, sagte die 29-Jährige. „Es war nicht leicht in der Vergangenheit. Ich habe mich immer wieder zurückgekämpft und das Glück hat auch ein bisschen gefehlt“, ergänzte Haaser, die mit zwei Bandscheibenvorfällen zu kämpfen hatte.

Hinter der Tirolerin kam Ramona Siebenhofer auf den undankbaren vierten Rang und Franziska Gritsch komplettierte als Fünfte das hervorragende Ergebnis für Österreich. Cornelia Hütter verwendete den Super-G nur als Testlauf für den Spezial-Super-G übermorgen und verzichtete auf den Slalom.

Morgen haben die Männer die Chance nachzulegen. Neben Olympiasieger Johannes Strolz werden auch Titelverteidiger Marco Schwarz, Raphael Haaser, Stefan Babinsky und Vincent Kriechmayr für den ÖSV im Einsatz sein. Der Super-G startet um 11 Uhr und der Slalom folgt um 1430 Uhr.

 

Ergebnis, WM-Kombination, Frauen:

GOLD: Federica Brignone ITA

SILBER: Wendy Holdener SUI

BRONZE: Ricarda Haaser

 

weiters:

4.Ramona Siebenhofer

5.Franzsika Gritsch

DNS im Slalom: Cornelia Hütter

 

06.02.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das heimliche Highlight war allerdings der Abflug von Hannes Zingerle. Der Südtiroler stürzte ins Ziel und sicherte sich trotzdem die zwischenzeitliche Führung. Am Ende wurde es Platz 14.

Foto: APA/ Erwin Scheriau

 

Loic Meillard triumphiert beim ersten Nachtriesentorlauf in Schladming

Der Schweizer Loic Meillard siegte beim erstmals ausgetragenen Nachtriesentorlauf in Schladming und führte einen Schweizer Doppelsieg vor Gino Caviezel an. Vor ca. 7 500 Zuschauern legte der 26-Jährige den Grundstein zu seinem Erfolg schon im ersten Durchgang, bei dem er eine überlegene Bestzeit hinlegte. „Im Riesentorlauf hat mir der Sieg noch gefehlt und das ist schon schön. Das Skifahren war ja immer da, aber eine Kleinigkeit hat meistens gefehlt. Im ersten Lauf war es echt gut und ich dachte mir, das muss auch im zweiten einmal klappen “, sagte der Sieger von zwei Weltcuprennen, der wahrscheinlich in fünf Disziplinen bei den kommenden Weltmeisterschaften in Courchevel an den Start gehen wird.

Gino Caviezel erreichte zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Podiumsplatz im Riesentorlauf. Auch der 30-Jährige legte die Basis zu diesem Erfolg schon im ersten Lauf. Im Finale schaffte es Caviezel, seinen Vorsprung zu verteidigen. „Ich fühle mich super auf dem Ski und ich habe einen tollen Speed gehabt. Es geht vorwärts und so macht es mir auf jeden Fall Spaß“ , war die kurze und knappe Antwort des Schweizers. Für die Schweizer Männer war es in dieser Saison bereits der neunte Sieg im 25.Rennen. Die Norweger sind hier spitze mit zwölf vollen Erfolgen. Außerdem fehlte bei den Schweizern das absolute Aushängeschild Marco Odermatt. Der Führende im Gesamtweltcup musste wegen seiner in Kitzbühel erlittenen Verletzung für heute passen und drückte seinen Teamkollegen im Ziel die Daumen – mit Erfolg.

 

Marco Schwarz erobert das Podest

Was im ersten Durchgang niemand für möglich gehalten hätte, wurde im Finale tatsächlich Realität. Marco Schwarz schaffte mit einer souveränen Laufbestzeit im zweiten Durchgang den Sprung von Platz 14 auf Rang drei. Nach dem Ausrutscher im Slalom gestern war das absolut wohltuend für den Kärntner: „Nach dem Rennen gestern und dem ersten Lauf heute bin ich megahappy. Ich habe im zweiten Durchgang die Spuren richtig getroffen und es ist mir vollaufgegangen. Es ist ein versöhnlicher Abschluss der Österreich-Tournee“, resümierte Schwarz sein Rennen.

Mit den Top Ten klappte es für die restlichen ÖSV-Athleten zwar nicht, aber Stefan Brennsteiner als Elfter und Raphael Haaser auf Rang Zwölf komplettierten ein solides Ergebnis. Manuel Feller schied nach Platz vier im ersten Durchgang im Finale aus.

 

Von der Not zur Dauerlösung

Eigentlich war das Nightrace als Riesentorlauf nur eine Notlösung, weil der ursprünglichge Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen aufgrund von Schneemangel abgesagt werden musste. Da das Rennen aber bei Athleten, Funktionären und Fans vollen Anklang fand, ist es durchaus möglich, dass es in Zukunft vielleicht regelmäßig neben dem klassischen Nightrace als Slalom auch einen Riesentorlauf in der Nacht in Schladming geben könnte. Sowohl der neue OK-Chef vom Nightrace Hansjörg Stocker als auch FIS-Renndirektor Markus Waldner äußerten sich positiv über eine Fortsetzung dieser aus der Not entstandenen Idee.

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Schladming, Männer:

1.Loic Meillard SUI

2.Gino Caviezel SUI

3.Marco Schwarz

 

weiters:

11.Stefan Brennsteiner

12.Raphael Haaser

20.Roland Leitunger

 

DNF2: Manuel Feller

DNF1: Joshua Sturm

DNQ: Lukas Feurstein(33.), Patrick Feurstein(38.)

 

 

Mikaela Shiffrin holt das Double am Kronplatz

Die US-Amerikanerin triumphierte auch beim zweiten Riesentorlauf am Kronplatz in Südtirol und feierte damit schon ihren 84.Weltcupsieg. Auf den Topwert von Ingemar Stenmark fehlen nur noch zwei Erfolge. Shiffrin schaffte diesmal allerdings nicht die Bestzeit in beiden Durchgängen, was bei den unglaublichen Auftritten im heurigen Winter aber wohl kein Thema für sie ist. „Ich war so müde heute. Ich hatte einige Fehler in meinem Lauf, aber es war trotzdem ein gutes Rennen. Es ist einfach unglaublich. Jetzt werde ich noch ein bisschen trainieren morgen, dann werde ich mich ein bisschen regenerieren und dann bin ich offen für die nächsten Ziele“, sagte die 27-Jährige, die bereits am kommenden Wochenende im tschechischen Spindleruv Mlyn mit dem Schweden Ingemar Stenmark in Sachen Weltcuprekord gleichziehen könnte.

Hinter Shiffrin kam etwas überraschend Ragnhild Mowinckel aus Norwegen auf Platz zwei, unmittelbar vor der Schwedin Sara Hector. 

Für Österreich verlief das Rennen einmal mehr nicht Wunsch. Julia Scheib wurde schon zum dritten Mal in Folge beste Österreicherin in einem Riesentorlauf und wurde Elfte. „Mit dem zweiten Durchgang bin ich gar nicht zufrieden, den Zielhang habe ich überhaupt nicht so erwischt, wie ich es wollte. Es sind vielleicht auch ein bisschen die Punkte im Kopf mitgefahren. Das ärgert mich schon heute, weil viel mehr drinnen war“, sagte die 24-Jährige, die laut Frauen-Cheftrainer Thomas Trinker sehr gute Chancen auf einen WM-Startplatz im Riesenslalom hat.

 

Ergebnis, Riesentorlauf 2, Kronplatz, Frauen:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Ragnhild Mowinckel NOR

3.Sara Hector SWE

 

weiters:

11.Julia Scheib

16.Ricarda Haaser

22.Franziska Gritsch

23.Elisabeth Kappaurer

24.Elisa Mörzinger

28.Katharina Liensberger

 

DNQ: Ramona Siebenhofer(33.), Ricarda Haaser(35.), 

Stephanie Brunner(45.), Nina Astner(46.)

 

25.01.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Clement Noel fuhr mit gewohnter Eleganz zu seinem zehnten Weltcupsieg.

Foto: GEPA Pictures

Clement Noel gewinnt erstmals das Nightrace

Der Franzose Clement Noel triumphierte zum ersten Mal beim Nachtslalom in Schladming in der Steiermark. Der 25-Jährige katapultierte sich im Finale noch von der achten Stelle zu seinem insgesamt zehnten Weltcupsieg. Vor über 40 000 Zuschauern gelang dem Olympiasieger ein Rennen ganz nach seinem Geschmack: „Die Saison war bisher sehr schwierig für mich. In Kitzbühel war ich noch ein bisschen traurig über meinen vierten Platz, aber heute bin ich mich absolut glücklich, bei so einem großen Rennen zu gewinnen. Jetzt ist mein Ziel die Weltmeisterschaft zu Hause(Anm.: Courchevel/Meribel).“ Es war das erste Podest für Noel in der laufenden Saison.

Ein weiterer starker Auftritt gelang auch Ramon Zenhäusern. Der Schweizer kam das erste Mal seit dem 14.März 2021 in Kranjska Gora wieder auf das Podium im Slalom. Der 2,01 Meter große Slalomspezialist hatte bisher immer seine Probleme mit dem Hang auf der Planai. Diesmal konnte er sich dank zweier starker Läufe mit dem Nightrace endlich versöhnen. „Nach der Schulterverletzung und den Rückenbeschwerden habe ich hier endlich ein starkes Ergebnis erreicht auf dem Hang, den ich eigentlich am wenigsten mag, weil ich bisher nie zurechtkam hier“, sagte der 30-Jährige. 

Das Podest komplettierte der Norweger Lucas Braathen, der damit die Führung im Slalomweltcup verteidigte. „Es ist wirklich unglaublich nach Kitzbühel jetzt schon wieder am Podium zu stehen. Ich habe jetzt endlich das Selbstvertrauen, das ich brauche, um konstant vorne mitfahren zu können“, sagte der 22-Jährige. Weniger gut lief es für den Halbzeitführenden Henrik Kristoffersen. Der Norweger, der in Schladming bereits viermal triumphierte, fiel nach zwei schweren Fehlern auf der eisigen Piste an die elfte Stelle zurück.

 

Österreicher verpassten das Podest

Trotz guter Ausgangsposition gab es wieder keinen Stockerlplatz für das österreichische Team. Manuel Feller erreichte als Bester immerhin den vierten Rang. Fabio Gstrein(9.) kam noch in die Top Ten, der Rest der ÖSV-Techniker schlug sich unter dem Wert. Johannes Strolz baute insgesamt viel zu viele Fehler im Finale ein und klassierte sich auf Position 16. Marco Schwarz rutschte im zweiten Durchgang am Innenski aus und wurde zwar 25., machte aber aufgrund des zu großen Zeitrückstandes keine Punkte. Adrian Pertl schied im zweiten Lauf aus. Schon morgen gibt es wieder Hoffnung auf ein starkes Ergebnis, denn erstmals in der Geschichte wird bei den Männern ein Nacht-Riesentorlauf in Schladming ausgetragen. Der Bewerb ist das Ersatzrennen für den ausgefallenen Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen. Begonnen wird mit dem ersten Durchgang um 1745Uhr, das Finale folgt um 2045Uhr. 

 

Ergebnis, Slalom, Schladming:

1.Clement Noel FRA

2.Ramon Zenhäusern SUI

3.Lucas Braathen NOR

 

weiters:

4.Manuel Feller

9.Fabio Gstrein

16.Johannes Strolz

25.Marco Schwarz

DNF2: Adrian Pertl

DNF1: Dominik Raschner

DNQ: Simon Rueland(33.), Michael Matt(35.)

 

 

Schauplatzwechsel: Mikaela Shiffrin stellt bei den Frauen einen neuen Rekord auf

Die US-Amerikanerin triumphierte zum 83.Mal im Weltcup und damit so oft wie keine andere Skirennläuferin vor ihr. Es fehlen auch nur noch drei Siege auf den Allzeitrekord beider Geschlechter, den der Schwede Ingemar Stenmark mit 86 Erfolgen hält. Die erst 27-Jährige holte am Kronplatz in Südtirol den ersten von zwei Riesentorläufen souverän mit Laufbestzeiten in beiden Durchgängen. Im Gesamtweltcup baute die Ausnahmeathletin ihren Vorsprung auf die erste Verfolgerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz auf unglaubliche 556 Punkte aus. Morgen wird Shiffrin auch im Riesentorlauf bereits mit dem roten Trikot antreten, denn hier gelang der Rekordhalterin mit dem Sieg heute ebenso der Sprung an die Spitze und sie löst damit die bisherige Führende Marta Bassino aus Italien ab. 

Für Österreich blieb wieder die Ernüchterung. Julia Scheib wurde als Zwölfte Beste des ÖSV-Teams.

 

24.01.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mikaela Shiffrins trägt die Nummer eins nicht nur am Trikot, sie ist nun auch die Nummer eins im Skiweltcup der Frauen.

Bild: GEPA Pictures

Mikaela Shiffrin stellt den Rekord von Lindsey Vonn ein

Mikaela Shiffrin ist mit gerade einmal 27 Jahren die erfolgreichste Skirennläuferin aller Zeiten. Die US-Amerikanerin holte mit dem Triumph beim zweiten Riesentorlauf im slowenischen Kranjska Gora ihren 82.Weltcupsieg und zog mit ihrer Landsfrau Lindsey Vonn gleich. 

 

Gestern war die Ausnahmeathletin mit Rang sechs im ersten Bewerb in Kranjska Gora noch hinter ihren eigenen Erwartungen geblieben, doch nur einen Tag danach schaffte Mikaela Shiffrin genau das, was ihr viele Experten bereits vor einigen Jahren prophezeiten. Die erst 27-Jährige dominierte schon den ersten Durchgang nach Belieben und verwies die Italienerin Federica Brignone und die Premierensiegerin von gestern, Valerie Grenier aus Kanada, auf die Plätze. Im Finale fuhr Shiffrin dann abermals in einer eigenen Liga und erreichte zur Feier des Tages gleich noch einmal Laufbestzeit. "Ich habe mich auf den Skiern wesentlich besser gefühlt als gestern. Ich war sehr aggressiv und aktiv und ich habe gestern noch sehr viel via Video analysiert und versucht, meinen Zugang zum Fahren etwas anders zu sehen. Es war eine Frage der mentalen Einstellung", sagte der US-Superstar unter Freudentränen.

Die vierfache Gesamtweltcupsiegerin hält nun bei 51 Erfolgen im Slalom, 17 im Riesentorlauf, dazu gewann sie je fünf Super-Gs und Parallelrennen sowie drei Abfahrten und eine Alpine Kombination – macht insgesamt 82 Siege. Obendrein fuhr sie zum 129.Mal im Weltcup auf ein Podium. Nach nur 18 Rennen in dieser Saison hält Shiffrin bei einem unglaublichen Vorsprung von 419 Punkten auf ihre erste Verfolgerin Petra Vlhova im Gesamtweltcup. Dass der US-Amerikanerin die Ziele aber nicht ausgehen werden, zeigt zB der aktuelle Stand im Riesentorlaufweltcup. Hier liegt sie noch 25 Punkte hinter der Italienerin Marta Bassino bei vier ausstehenden Konkurrenzen in dieser Disziplin. Auch der nächste Meilenstein ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Rekordmarke von 86 Siegen von Ingemar Stenmark rückt ebenso immer näher.

 

 

 

Das restliche Rennen wurde fast zur Nebensache. Federica Brignone holte erstmals in dieser Saison einen Podestplatz im Riesenslalom und wurde Zweite. Lara Gut-Behrami bestätigte ihre tolle Form und belegte Rang drei. Die Siegerin von gestern, Valerie Grenier, fuhr vor allem im zweiten auf nicht ganz fehlerfrei, wurde aber Sechste.

 

Wieder kein Top-Ten-Platz für Österreich

Weniger optimal war einmal mehr das Abschneiden der Österreicherinnen. Von elf gestarteten ÖSV-Athletinnen schafften es nur drei ins Finale. Hier lag Franziska Gritsch als beste auf dem enttäuschenden 22.Platz. Im zweiten Lauf konnten sich aber alle drei enorm steigern und hier stach die Steirerin Julia Scheib mit ihrem 13.Rang und damit ihrem besten Karriereergebnis hervor. „Es war harte Arbeit, ich habe hart gekämpft dafür, dass ich endlich ein zählbares Ergebnis schaffe. Ich bin teilweise schon ein bisschen in ein Loch gefallen, aber ich habe an mich geglaubt und das ist das Wichtigste. Man sieht, alles ist möglich“, sagte die 24-Jährige, die bereits mehrfach durch Verletzungen oder Krankheiten in ihrer Karriere zurückgeworfen wurde. Auch Stephanie Brunner konnte sich im Finale steigern und wurde 14. Franziska Gritsch landete an der 15.Stelle. 

Alle anderen Österreicherinnen verpassten den zweiten Durchgang, teilweise sogar mit enormen Rückständen. Schon am kommenden Dienstag steht der nächste technische Bewerb auf dem Programm mit dem Nachtslalom in Flachau. Hier muss das Ziel ganz klar das Errreichen der Top Ten sein. Mikaela Shiffrin dagegen kann sich bereits dort in ihrer Spezialdisziplin zur alleinigen Rekordsiegerin küren.

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Kranjska Gora

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Federica Brignone ITA

3.Lara Gut-Behrami SUI

 

weiters:

13.Julia Scheib

14.Stephanie Brunner

15.Franziska Gritsch

 

DNQ: 31.Elisa Mörzinger, 37.Nina Astner, 38.Katharina Liensberger,

49.Katharina Truppe, 52.Elisabeth Kappaurer, 54.Ramona Siebenhofer,

59.Katharina Huber

 

DNF: Ricarda Haaser

 

08.01.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tessa Worley stemmt die Kristallkugel im Riesentorlauf nach oben, die sich aufgrund ihrer konstanten Leistungen in dieser Saison absolut verdient hat.

Foto: GEPA Pictures

Tessa Worley schnappt Sara Hector Kristall im Riesentorlauf weg

Tessa Worley sicherte sich tatsächlich noch die Spezialwertung im Riesentorlauf. Der Französin reichte ein vierter Platz im Rennen und überflügelte somit die Schwedin Sara Hector um 27 Punkte, die diesmal nur 14. wurde. Federica Brignone holte den Tagessieg, Österreich erlebte das nächste Debakel.

 

Spannender hätte der Saisonabschluss in Méribel nicht sein können. Sara Hector ging mit dem roten Trikot der Führenden im Disziplinenweltcup in den letzten Riesentorlauf des Winters. Tessa Worley, die nur fünf Zähler hinter Schwedin lag, hätte bereits eine Platzierung vor Hector gereicht, unter der Voraussetzung, dass beide die Top Ten erreicht hätten. Auch Mikaela Shiffrin hatte noch ihre Chancen. Allerdings hätte die US-Amerikanerin das Rennen gewinnen müssen und Hector nicht besser als Vierte werden dürfen. 

Schon im ersten Durchgang war klar, dass Hector und Worley mit einer gewissen Nervosität zu Werke gehen und mit den Rängen 13 und acht deutlich hinter ihrem Potential lagen. Shiffrin dagegen fuhr eine überragende Laufbestzeit und nützte sowohl die noch eisigen Bedingungen auf der Piste als auch ihre Startnummer perfekt aus. Im großen Finale wendete sich das Blatt. Sara Hector schaffte es tatsächlich nicht, sich zu steigern und wurde nur 14., was am Ende für das Erreichen der kleinen Kristallkugel zu wenig war. Tessa Worley fuhr die beste Zeit im zweiten Durchgang heraus und wurde mit Rang vier belohnt, während Mikaela Shiffrin ihren großen Vorsprung aus Lauf eins nicht ins Ziel brachte und nur Siebente wurde. Somit gehört die Kugel zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach 2017 Tessa Worley.

 „Es ist unglaublich. Ich war so gestresst und dann musste ich noch unten warten, was passiert. Das alles zu Hause zu schaffen ist einfach genial“, freute sich Worley, die nur ca. 40 Autominuten von Méribel entfernt wohnt. Mikaela Shiffrin, deren Chancen auf den Sieg in der Riesentorlaufwertung nach dem ersten Lauf extrem gestiegen sind, wurde letztendlich Dritte in dieser Wertung. „Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Nach diesem tollen ersten Lauf wollte ich im zweiten Durchgang noch einmal so fahren, aber ich habe die Tore nicht mehr so erwischt wie ich es wollte“, sagte Shiffrin, die die Saison aber dennoch zum vierten Mal in ihrer Karriere als beste abschloss.

Italien hatte auch allen Grund zur Freude, denn Federica Brignone führte einen Doppelsieg vor Marta Bassino an. Petra Vlhova holte zum Saisonabschluss Platz drei.

 

Wieder kein Top-Ten Platz für den ÖSV

Einmal mehr miserabel verlief das Rennen für Österreich. Nur Katharina Truppe machte Punkte und das als 13. „Ich habe den ersten Durchgang komplett versemmelt und der zweite war um einiges besser. Ich konnte noch ein paar Körner zusammenklauben und bin froh, dass ich noch einmal ein paar Punkte gemacht habe“, sagte die Kärntnerin. Stephanie Brunner war zumindest im zweiten Durchgang Drittschnellste, allerdings reichte es nur zu Platz 17 im 100.Weltcuprennen der Tirolerin. Katharina Liensberger, Ramona Siebenhofer und Magdalena Egger verpassten ebenso Punkte wie Ricarda Haaaser, die im zweiten Lauf ausschied.

 

Henrik Kristoffersen gewinnt zum dritten Mal die Kugel im Slalom

Der Norweger Henrik Kristoffersen holte zum dritten Mal in seiner Karriere die kleine Kristallkugel im Slalom. Im letzten Rennen in Méribel reichte dafür ein zweiter Platz unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Atle Lie McGrath, der bereits zum zweiten Mal in Folge im Weltcup im Slalom triumphierte. Manuel Feller wurde als bester Österreicher Dritter und schloss die Spezialwertung im Torlauf als Zweiter ab. „Es war nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Fahrt von mir. Man hat heute unglaublich flinke Füße gebraucht, um vorne dabei zu sein. Generell war das eine Wahnsinnssaison und ich bin echt froh, dass ich mich gegenüber dem Vorjahr so steigern konnte“, sagte der Tiroler, der auch in der Riesentorlaufwerung in die Top drei kam. Dank eines neunten Ranges von Marco Schwarz, Platz zehn durch Michael Matt und Fabio Gstrein als 15., gewann Österreich nach zwei Jahren Pause auch wieder den Nationencup mit 257 Punkten Vorsprung auf die Schweiz, allerdings in der separaten Wertung der Männer fehlten Österreich 23 Zähler auf die Eidgenossen.

 

 

Weltcup, Riesentorlauf, Méribel, Frauen

1.Federica Brignone ITA

2.Marta Bassino ITA

3.Petra Vlhova SVK

 

weiters:

13.Katharina Truppe

ohne Punkte 17.Stephanie Brunner

19.Katharina Liensberger

20.Ramona Siebenhofer

22.Magdalena Egger

DNF2: Ricarda Haaser

 

Riesentorlauf-Weltcup, Endstand nach 9 von 9 Rennen:

1.Tessa Worley FRA 567 Punkte

2.Sara Hector SWE 540

3.Mikaela Shiffrin USA 507

 

weiters:

10.Katharina Truppe 203

14.Ramona Siebenhofer 140

15.Ricarda Haaser 127

21.Katharina Liensberger 104

24.Stephanie Brunner 76

28.Katharina Huber 63

32.Franziska Gritsch 49

39.Eilsa Mörzinger 23

 

 

Weltcup, Slalom, Méribel, Männer:

1.Alte Lie McGrath NOR

2.Henrik Kristoffersen NOR

3.Manuel Feller

 

weiters:

9.Marco Schwarz

10.Michael Matt

15.Fabio Gstrein

DNF1: Johannes Strolz

 

Slalom-Weltcup, Endstand nach 10 von 10 Rennen:

1.Henrik Kristoffersen NOR 451 Punkte

2.Manuel Feller 361 

3.Atle Lie McGrath 348

 

weiters:

11.Johannes Strolz 245

12.Marco Schwarz 220

17.Michael Matt 181

26.Fabio Gstrein 113 

36.Marc Digruber 42

38.Dominik Raschner 39

51.Christian Hirschbühl 10

 

20.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Parallelbewerb in Lech/Zürs zeigt Andreja Slokar ihr Siegerlächeln auch nach dem Slalom im Weltcupfinale in Méribel.

Foto: GEPA Pictures

Marco Odermatt siegt im Riesentorlauf zum fünften Mal, Andreja Slokar im Slalom zum ersten Mal in dieser Saison

Das Weltcupfinale geht in die Zielgerade und es sind schon fast alle Entscheidungen gefallen. Der Riesentorlauf der Männer und der Slalom der Frauen in Courchevel/Méribel sind somit Rennen, in denen beide Geschlechter ohne jeglichen Druck den Hang herunterdüsen können. Bei den Männern, die ausnahmsweise ihren Riesentorlauf auf der Piste der Frauen austragen, ist einmal mehr der Schweizer Marco Odermatt der Schnellste im ersten Durchgang. Der frischgebackene Gesamtweltcupsieger kann sich sogar ein paar Fehler leisten, um die Konkurrenz immer noch in Schach zu halten. Während die Schweizer Athleten optimal performen und alle Läufer unter die ersten Sieben im ersten Durchgang bringen, schafft es mit Stefan Brennsteiner nur ein Österreicher in die Top Ten und das als Fünfter. „Am Beginn des Laufes habe ich ein bisschen geschaut, wie alles reagiert und ich habe gemerkt, am Schwungansatz spürt man den Ski nicht hundertprozentig“, sagt der Salzburger im Ziel, der im Finale noch alle Möglichkeiten hat. Die anderen Österreicher fahren ihrer Form doch hinterher. Manuel Feller liegt mit Startnummer drei schon fast im Schnee, kann sich aber mit etwas Respektabstand zu Odermatt noch ins Ziel retten. Marco Schwarz fährt bis zur letzten Zwischenzeit um eine Topplatzierung mit und wird dann doch nur 15. Patrick Feurstein verbremst seinen Lauf komplett und wird 22. Raphael Haaser scheidet nach der ersten Zwischenzeit nach einem Einfädler sogar aus. Optimistisch gesehen haben die Österreicher mit guten Startnummern im zweiten Lauf die Chance, das Feld von hinten aufzurollen. 

Die Frauen haben noch ihren Slalom zu absolvieren und Lena Dürr legt hier einmal mehr die Bestzeit vor. Die Deutsche lag bereits bei den Olympischen Spielen und zuletzt in Aare in Front, verpasste aber beide Male einen Podestplatz. Das soll sich diesmal ändern. Allrounderin Michelle Gisin kann ihre Startnummer eins optimal ausnutzen und liegt hinter Dürr auf Lauerposition. Mikaela Shiffrin, die schon sechs Mal den finalen Slalom gewinnen konnte, steht in ihrem ersten Durchgang noch etwas auf der Bremse und wird vorerst Fünfte, unmittelbar hinter ihrer Dauerrivalin Petra Vlhova. Die ÖSV-Athletinnen fahren leider etwas hinten nach. Katharina Truppe ist zwar Achte, allerdings fehlen der Kärntnerin schon 1,43 Sekunden auf die führende Dürr. Katharina Huber(11.) und Katharina Liensberger(12.) haben noch viel Luft nach oben. Chiara Mair ist vorerst gar nur 21. und Letzte, darf aber von Glück reden, dass sie nicht mit einem Rutscher, der zu früh auf die Strecke gefahren ist, kollidiert ist. Katharina Gallhuber, eigentlich 16., verpasst aufgrund einer Disqualifikation den zweiten Durchgang.

Sechs Grad plus, Sonnenschein und eine ziemlich gesalzene Piste stehen den Athletinnen im Finale bevor. Chiara Mair geht als Erste ins Rennen, kann sich leider nicht steigern und wird am Ende 19. und Letzte. Da beim Weltcupfinale nur die besten 15 Athletinnen Punkte erreichen, geht die Tirolerin heute leer aus. Drei Österreicherinnen stehen noch am Start, aber keine kann ihr wahres Potential abrufen. Katharina Truppe verliert vier Positionen im zweiten Lauf und wird als beste Österreicherin nur Zwölfte. Katharina Liensberger folgt als 13., bleibt aber weit hinter ihren Erwartungen. „Ich habe versucht, die Skier mehr gehen zu lassen, aber es hat leider nicht funktioniert. Da habe ich einiges zu tun im Slalom bis zum Saisonstart“, sagt die Vorarlbergerin, die in der Slalomgesamtwertung noch auf Platz vier zurückfällt. Katharina Huber scheidet aus und damit ist einmal mehr die Ernüchterung im ÖSV-Team zu spüren. Immerhin steht der neue Cheftrainer der Frauen seit heute fest und er heißt Thomas Trinker, ist 47 Jahre alt und kommt aus der Steiermark. Er hat zuletzt seit 2018 im Nachwuchsbereich bei den Burschen gearbeitet und ist auch schon als Spartentrainer im Damen- und Männerbereich tätig gewesen. Trinker gilt als akribischer Arbeiter und als sehr konsequent. Man darf also trotz den zuletzt schwankenden österreichischen Leistungen mit Optimismus in die Zukunft schauen.

Zurück zur Gegenwart. Österreich ist zwar im heutigen Slalom weit hinten im Klassement, aber dafür zeigt unser südlicher Nachbar Slowenien auf. Andreja Slokar holt mit einem bravourösen zweiten Durchgang ihren ersten Sieg im Torlauf, dazu wird Ana Bucik noch Vierte. Lena Dürr, die den ersten Lauf noch dominiert hat, wird Zweite. Besonders erfreulich ist auch die Leistung der Juniorenweltmeisterin aus Kroatien, Zrinka Ljutic, die Fünfte wird. Die Slowakin Petra Vlhova stemmt am Ende die kleine Kristallkugel im Disziplinenweltcup in die Höhe und darf sich heute immerhin über Rang drei freuen. Für Mikaela Shiffrin gibt es nur Platz acht und das, obwohl ihr Trainer Mike Day den finalen Durchgang ausgesteckt hat.

Besser läuft es für Österreichs Männer im Riesentorlauf. Manuel Feller verpasst Punkte zwar hauchdünn als 16., dafür kann sich Stefan Brennsteiner als Vierter einen Spitzenplatz sichern. „Der Lauf war durch die Bank nicht so schlecht, bei einem langen Zug gab es einen kleinen Quersteller, vielleicht habe ich dort die elf Hundertstel auf das Podest verloren“, sagt der 30-Jährige. Patrick Feurstein fährt mit Rang sieben sein zweitbestes Karriereresultat ein und Marco Schwarz holt als Zehnter seine zweite Top-Ten-Platzierung im Riesenslalom diese Saison. Der Sieger kommt aber einmal mehr aus der Schweiz und heißt Marco Odermatt. Fünf Siege, zwei zweite Plätze und einen dritten Rang gibt es in acht Riesentorlaufrennen für den 24-Jährigen. Lucas Braathen aus Norwegen kommt dem neuen Gesamtweltcupsieger noch am nächsten und wird Zweiter. Loic Meillard aus der Schweiz fährt als Dritter auf das Podium. Im Nationencup führt Österreich zwar immer noch, vor dem allerletzten Renntag morgen ist der Vorsprung aber auf 197 Punkte geschmolzen. Morgen gibt es noch zwei Entscheidungen in den Disziplinen, so hofft die Schwedin Sara Hector auf Kristall im Riesentorlauf der Frauen und Henrik Kristoffersen aus Norwegen könnte zum dritten Mal die kleine Kristallkugel im Slalom gewinnen. Alles weitere wird morgen ab 9Uhr in Méribel enthüllt.

 

Weltcup, Slalom, Méribel, Frauen

1.Andreja Slokar SLO

2.Lena Dürr GER

3.Petra Vlhova SVK

 

weiters:

12.Katharina Truppe

13.Katharina Liensberger

ohne Punkte: 19.Chiara Mair

DNF2: Katharina Huber

DSQ1: Katharina Gallhuber

 

Slalom-Weltcup, Endstand nach 9 von 9 Rennen:

1.Petra Vlhova SVK  770 Punkte

2.Mikaela Shiffrin USA 501

3.Lena Dürr GER 437

 

weiters:

4.Katharina Liensberger 392

9.Katharina Truppe 219

16.Katharina Huber 131

18.Katharina Gallhuber 122

25.Chiara Mair 88

31.Marie-Therese Sporer 43

40.Franziska Gritsch 22

 

 

Weltcup, Riesentorlauf, Méribel, Männer

1.Marco Odermatt SUI

2.Lucas Braathen NOR

3.Loic Meillard SUI

 

weiters:

4.Stefan Brennsteiner

7.Patrick Feurstein

10.Marco Schwarz

ohne Punkte: 16.Manuel Feller

DNF1: Raphael Haaser

 

Riesentorlauf-Weltcup, Endstand nach 8 von 8 Rennen:

1.Marco Odermatt SUI 720 Punkte

2.Henrik Kristoffersen NOR 453

3.Manuel Feller 326

 

weiters:

7.Stefan Brennsteiner 253

18.Patrick Feurstein 125

20.Marco Schwarz 107

22.Roland Leitinger 80

25.Raphael Haaser 40

41.Dominik Raschner 15

 

19.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist der Moment, als Mikaela Shiffrin realisiert, dass sie zum vierten Mal in ihrer Karriere Gesamtweltcupsiegerin geworden ist. Erfolgreicher war bisher nur Annemarie Moser-Pröll(AUT).

Foto: GEPA Pictures

Mikaela Shiffrin sichert sich zum vierten Mal den Gesamtweltcup

Mikaela Shiffrin bleibt das Maß aller Dinge im Weltcup. Die US-Amerikanerin holte nach den misslungenen Olympischen Spielen die große Kristallkugel zum vierten Mal und zog damit auch mit ihrer Landsfrau Lindsey Vonn gleich. Ein zweiter Platz beim Super-G in Courchevel war schließlich ausreichend, um den Titel der besten Athletin der Saison endgültig zu fixieren. „Ich hatte einige echt schöne Momente diese Saison und dann auch einige Momente, in denen ich wirklich sehr tief unten war und das war ein schreckliches Gefühl. Als ich hierher kam, sagte ich zu mir, ich will diese Kugel gewinnen, weil vorher war ich nicht wirklich erfolgreich und ich habe mich auch darauf konzentriert, wieder etwas lockerer Skizufahren und das Drumherum auszublenden. Jetzt kann ich es genießen“, sagte der US-Superstar.

Die letzte Konkurrentin um die große Kristallkugel, Petra Vlhova, verpasste wie schon gestern in der Abfahrt die Punkteränge und wurde 17. „Ich bin nicht wirklich enttäuscht. Vor der Saison war das eigentlich gar nicht das Ziel. Mikaela war einfach bärenstark und ich freue mich auch für sie. Ich habe ja immerhin die kleine Kugel im Slalom und auch Olympisches Gold im Slalom. Jetzt brauche ich erst einmal ein bisschen Zeit, um über alles etwas nachzudenken und dann kann ich mir neue Ziele setzen“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison.

Den Sieg im letzten Super-G des Winters sicherte sich Ragnhild Mowinckel aus Norwegen, die erstmals in einer schnellen Disziplin triumphierte. Dritte wurde die Schweizerin Michelle Gisin, die zuletzt elf Mal in Serie im Weltcup in den Top Ten landete.

Für Österreichs Läuferinnen gab es einmal mehr Ernüchterung. Tamara Tippler kam als Beste nur an die zehnte Position. „Ich bin ein bisschen zu brav gefahren, Quersteller und Innenskifehler sind hier nicht erlaubt. Jetzt habe ich endlich Zeit, um mich einmal zu erholen und hoffentlich wieder topfit zurückzukommen“, sagte die Steirerin. Ramona Siebenhofer, die ebenso nicht mehr ganz ist, wurde Zwölfte und Mirjam Puchner belegte Rang 13. Juniorenweltmeisterin Magdalena Egger wurde 21 und hat noch Großes vor. „Definitiv ist der Hang und die Kurssetzung anders als ich es kenne im Europacup. In der Abfahrt gestern habe ich mich schon noch etwas schwer getan. Mit viel Training kann ich es aber schon schaffen, in Zukunft auch Punkte zu machen“, sagte die 21-Jährige Vorarlbergerin, die eines Tages auch Rennen gewinnen möchte. 

Der Kampf um die kleine Kristallkugel im Super-G war bereits vor dem heutigen Rennen zugunsten von Federica Brignone entschieden. Die Italienerin belegte in der letzten Speedwettkampf der Saison nur Platz 19.

 

Vincent Kriechmayr schafft das Speeddouble in Courchevel

Vincent Kriechmayr siegte auf der WM-Piste von 2023 in Courchevel auch im Super-G und holte damit schon sein zweites Speeddouble nach dem Weltcupfinale in Aare 2018. Für den Oberösterreicher war es der zwölfte Weltcupsieg, der siebente im Super-G. „Es ist gewaltig, wenn man die Saison so abschließen kann. Ich habe mir schon etwas mehr vorgenommen und wollte um eine Kugel fahren und auch bei Olympia zuschlagen. Aber es ist natürlich kein Wunschkonzert. Gestern und heute habe ich endlich wieder gezeigt, dass ich, wenn ich hundert Prozent abrufen kann, vorne mitfahren kann“, sagte der Oberösterreicher, der dafür sorgte, dass die Schweiz im Nationencup noch nicht an Österreich vorbeizog, sondern nur bis auf 30 Zähler an den ÖSV herankam. Die Eidgenossen erwiesen sich also einmal mehr als stärkste Gegner der Österreicher und brachten mit Marco Odermatt auf Rang zwei und Gino Caviezel als Dritten auf das Podium, dazu auch noch Justin Murisier(9.) sowie Stefan Rogentin(10.) und Beat Feuz(10. ex aequo) in die Top Ten. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde stand ja schon vor dem Super-G in Courchevel als Sieger der kleinen Kristallkugel fest wurde verpasste diesmal das Podest als Vierter nur um 0,13 Sekunden.

 

Weltcup, Super-G, Courchevel, Frauen

1.Ragnhild Mowinckel NOR

2.Mikaela Shiffrin USA

3.Michelle Gisin SUI

 

weiters:

10.Tamara Tippler

12.Ramona Siebenhofer

13.Mirjam Puchner

16.Nadine Fest

21.Magdalena Egger

 

Super-G-Weltcup, Endstand nach 9 von 9 Rennen:

1.Federica Brignone ITA 506 Punkte

2.Elena Curtoni ITA 390

3.Mikaela Shiffrin USA 380

 

weiters:

7.Tamara Tippler 285

11.Mirjam Puchner 206

14.Cornelia Hütter 178

16.Ramona Siebenhofer 165

17.Ariane Rädler 163

23.Nadine Fest 96

32.Christine Scheyer 47

35.Stephanie Venier 41

36.Elisabeth Reisinger 40

38.Ricarda Haaser 38

45.Nicole Schmidhofer 16

50.Sabrina Maier 9

 

Weltcup, Super-G, Courchevel, Männer

1.Vincent Kriechmayr

2.Marco Odermatt SUI

3.Gino Caviezel SUI

 

weiters:

12.Matthias Mayer

13.Raphael Haaser

16.Daniel Danklmaier

 

Super-G-Weltcup, Männer, Endstand nach 7 von 7 Rennen:

1.Aleksander Aamodt Kilde NOR 530 Punkte

2.Marco Odermatt SUI 402 

3.Vincent Kriechmayr 375

 

weiters:

4.Matthias Mayer 372

8.Raphael Haaser 170

19.Daniel Danklmaier 88

22.Max Franz 80

28.Stefan Babinsky 58

29.Christian Walder 53

51.Otmar Striedinger 1

 

 

17.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So strahlt Mikaela Shiffrin unmittelbar nach ihrer Zielankunft bei der Abfahrt in Courchevel. Mit dem Sieg liegt die US-Amerikanerin nun schon 156 Punkte vor ihrer stärksten Konkurrentin Petra Vlhova.

Foto: AFP

Sofia Goggia und Mikaela Shiffrin sind die großen Siegerinnen in der Abfahrt

Sofia Goggia steht zum dritten Mal als Siegerin der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt fest. Dabei reichte der Italienerin ein zwölfter Platz. Ihre letzte Konkurrentin um Kristall, die Schweizerin Corinne Suter, verpasste als 19. diesmal Punkte, hätte aber 75 Zähler auf Goggia aufholen müssen. "Der Druck war sehr groß, weil Corinne Suter hatte im Gegensatz zu mir ein echt gutes Training gemacht. Aber ich habe es geschafft, mich noch einmal auf das Rennen zu fokussieren und war echt erleichtert, dass ich im Ziel vor Suter war. Am Start wusste ich gar nicht, dass ich es dort schon geschafft hatte", sagte die neue und alte Abfahrtsweltcupsiegerin.

Als Tagessiegerin in der Abfahrt durfte sich Mikaela Shiffrin feiern lassen. Die US-Amerikanerin holte schon ihren 74.Weltcupsieg und den dritten in der Abfahrt. Auf der technisch anspruchsvollen Piste stellte die mehrfach dekorierte Athletin auch ihre starken Trainingsleistungen unter Beweis. „Ich bin heute exakt gefahren, die Piste war auch mit meiner Startnummer noch echt gut. Wenn ich mehr Abfahrten fahren würde, wäre das ein zu großer Zeitaufwand. Es war eigentlich gar nicht geplant, dass ich heute so viele Punkte im Gesamtweltcup machen konnte, aber es ist noch lange nicht entschieden“, sagte Shiffrin. Petra Vlhova als 16. fehlten nur 0,03 Sekunden auf einen Punkterang. Damit führt Shiffrin drei Rennen vor dem Ende der Saison 156 Punkte vor der Slowakin.

 

 

 

 

Christine Scheyer rettet die Ehre der Österreicherinnen

Das österreichische Team erlebte zuletzt eine ziemliche Achterbahnfahrt. Auch in der Abfahrt von Courchevel gab nur für eine Österreicherin viel zu lachen. Christine Scheyer überraschte als Zweite ex aequo mit der Schweizerin Joana Hählen mit dem ersten Podiumsplatz seit über fünf Jahren. „Die Freude über den zweiten Platz ist sehr groß, weil ja auch die Zeitabstände sehr knapp sind. Ich wollte ein bisschen gerader fahren, damit ich nicht soviel drifte. Ich wusste auch nicht, ob es schnell war oder nicht, umso schöner war es als es im Ziel grün aufgeleuchtet hat“, sagte die Vorarlbergerin. Sonst gab es nur noch für Ramona Siebenhofer als 13. Punkte, allerdings verlor die Steierin ihren dritten Rang in der Gesamtwertung der Abfahrt an die Tschechin Esther Ledecka, die Siebente wurde. Alle anderen sechs ÖSV-Athletinnen verpassten die Top-15. 

 

Weltcup, Abfahrt, Courchevel, Frauen

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Christine Scheyer

2.Joana Hählen SUI

 

weiters:

13.Ramona Siebenhofer

17.Stephanie Venier

20.Mirjam Puchner

22.Tamara Tippler

24.Elisabeth Reisinger

26.Magdalena Egger

27.Ariane Rädler

 

Abfahrtsweltcup, Endstand nach 9 von 9 Rennen:

1.Sofia Goggia ITA 504 Punkte

2.Corinne Suter SUI 407

3.Esther Ledecka CZE 339

 

weiters:

4.Ramona Siebenhofer 331

5.Mirjam Puchner 296

10.Christine Scheyer 237

12.Cornelia Hütter 221

22.Stephanie Venier 129

23.Ariane Rädler 114

23.Tamara Tippler 114

25.Elisabeth Reisinger 111

29.Nadine Fest 71

38.Sabrina Maier 20

45.Vanessa Nussbaumer 6

49.Ricarda Haaser 1

 

16.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aleksander Aamodt Kilde jubelt über seine erste Kristallkugel in der Abfahrt, seine vierte Kugel insgesamt.

Foto: GEPA Pictures

Aleksander Aamodt Kilde erobert erstmals die kleine Kristallkugel in der Abfahrt

Erstmals in seiner Karriere holte Aleksander Aamodt Kilde die kleine Kristallkugel in der Abfahrt. Dafür reichte dem 29-Jährigen beim Weltcupfinale in Courchevel ein vierter Rang unmittelbar hinter seinem größten Konkurrenten Beat Feuz aus der Schweiz. 13 Punkte entschieden letztendlich zugunsten des Norwegers. „Es war bis zum Ende unglaublich, das Zittern im Ziel war viel schlimmer als das Fahren. 13 Punkte habe ich Vorsprung, das ist schon echt cool. Jetzt habe ich zwei Kugeln (Anm.: auch Super-G) diese Saison, mir fehlen die Worte“, sagte Kilde. Beat Feuz, der sich heuer schon zum Olympiasieger in der Abfahrt kürte und dazu noch sieben Mal auf dem Podium in der Königsdisziplin war, sah seinen zweiten Platz in der Abfahrtswertung gelassen. „Ich hätte einfach schneller sein müssen, ich habe das Gefühl gehabt, dass ich riskiert habe. Ich habe immerhin sieben Podestplätze diesen Winter. Kilde hat es verdient am Ende der Saison die Kugel zu bekommen. In meiner Fahrt war war im unteren Teil, in dem es so dreht, der eine oder andere Fehler dabei. Für mich war es eine echt gute Saison“, sagte der Routinier, der zuletzt viermal in Serie Kristall in der Abfahrt gewann und heute Dritter wurde. Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt wurde Zweiter.

 

Vincent Kriechmayr siegt bei der WM-Generalprobe

Einen optimalen Abschluss der Abfahrtssaison erlebte Vincent Kriechmayr. Dem Oberösterreicher gelang mit Startnummer elf ein Traumlauf und der zweite Saisonsieg nach Wengen im Jänner. „Es war heute sehr fordernd, es war eines der anstrengendsten Rennen, die ich je gefahren bin. Mit dieser Leistung habe ich auf alle Fälle schon viel Selbstvertrauen für den kommenden Winter tanken können“, sagte der Doppelweltmeister. Matthias Mayer hatte teilweise ein paar Fehler in seinem Lauf und wurde nur Zwölfter. Daniel Hemetsberger fuhr mit der hohen Startnummer 17 bei den warmen Temperaturen noch an die fünfte Stelle, dazu gab es für Daniel Danklmaier den neunten Platz. Mit Otmar Striedinger als 14. und Max Franz als 15. kamen damit alle Österreicher in die Punkteränge. Im Weltcupfinale werden ja nur Punkte an die besten 15 Athleten jedes Rennens verteilt. 

 

Weltcup, Abfahrt, Courchevel, Männer

1.Vincent Kriechmayr

2.Marco Odermatt SUI

3.Beat Feuz SUI

 

weiters:

5.Daniel Hemetsberger

9.Daniel Danklmaier

12.Matthias Mayer

14.Otmar Striedinger

15.Max Franz

 

Abfahrtsweltcup, Endstand nach 11 von 11 Rennen:

1.Aleksander Aamodt Kilde NOR 620 Punkte

2.Beat Feuz SUI 607

3.Dominik Paris 522

 

weiters:

5.Matthias Mayer 508

6.Vincent Kriechmayr 465

8.Daniel Hemetsberger 346

13.Otmar Striedinger 202

14.Max Franz 195

15.Daniel Danklmaier 181

46.Christian Walder 14

53.Stefan Babinsky 5

 

16.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Katharina Liensberger kommt während der Fahrt schon ein leichtes Lächeln aus, im Ziel hat sie allen Grund dazu, denn sie feiert ihren dritten Weltcupsieg.

Foto: GEPA Pictures

Katharina Liensberger kehrt in Aare auf das oberste Podest zurück

Katharina Liensberger siegte beim Slalom in Aare und feierte damit ihren ersten Saisonsieg. Die Norwegerin Mina Fürst Holtmann sicherte sich mit Platz zwei ihre erste Podiumsplatzierung im Slalom und Michelle Gisin holte sich ihr erstes Slalompodium in diesem Kalenderjahr.

 

Katharina Liensberger und Aare ist schon besondere Beziehung. Die Vorarlbergerin siegte im Vorjahr im schwedischen Skiort zum ersten Mal im Weltcup, außerdem wurde sie voriges Jahr zudem noch Zweite. Bei wieder sehr warmen Verhältnissen bei sieben Grad plus war die 24-Jährige im ersten Lauf noch auf Platz fünf gelegen, aber in Schlagdistanz zur führenden Lena Dürr aus Deutschland. Im Finale hielt Liensberger optimal die Spur vor allem im so aufgeweichten unteren Teil der Piste. „Es fühlt sich unglaublich an. Ich wusste, die Piste ist weich und musste alles geben. Das ist mir voll gelungen! Ich habe während dem Rennen gespürt, meine Schwünge funktionieren und somit konnte ich auch etwas riskieren“, sagte Liensberger nach ihrem ersten Saisonsieg.

Zweite wurde überraschend die Norwegerin Mina Fürst Holtmann. Die 26-Jährige stand bisher im Slalom noch nie am Podest sicherte sich mit diesen 80 Punkten noch die Qualifikation für das Weltcupfinale, für das bekanntlich nur die besten 25 Fahrerrinnen jeder Disziplin zugelassen sind. Michelle Gisin aus der Schweiz bewies einmal mehr ihre Vielseitigkeit und wurde Dritte.

 

Dürr verpasst den Sieg – Shiffrin bleibt im Kampf um die große Kristallkugel vorne

Nichts wurde es mit dem ersten Weltcupsieg für Lena Dürr. Die 30-Jährige Münchnerin lag nach dem ersten Durchgang noch in Führung, verpasste dann aber wie schon bei den Olympischen Spielen das Podium und wurde diesmal Fünfte. Im Gesamtweltcup liegt Mikaela Shiffrin nach wie vor vor Petra Vlhova. Die Slowakin landete im Slalom erstmals in dieser Saison nicht am Stockerl und wurde Vierte, während die US-Amerikanerin nur den neunten Platz holte. Damit liegt Shiffrin vier Rennen vor Saisonende nach 56 Zähler vor Vlhova. Es ist davon auszugehen, dass beide Athletinnen bei allen verbleibenden Einzelwettkämpfen noch am Start stehen werden.

 

Auf der Rest des ÖSV-Teams kann überzeugen

Nicht nur Katharina Liensberger steigerte sich gehörig im zweiten Durchgang, auch ihre Kolleginnen verbesserten sich im Klassement. Katharina Truppe wurde beachtliche Sechste und fixierte somit ihr viertes Top-Ten-Resultat in dieser Saison. „Es war zach, die Sicht war auch nicht die beste und es war schon ziemlich unruhig. Es war ist ein leichter Hang, auf dem es schwierig ist, richtig schnell zu sein und deshalb bin ich diesem sechsten Platz schon zufrieden“, sagte die Kärntnerin, die im Finale acht Ränge gutmachte. Stark war auch wieder Franziska Gritsch, die auch im Slalom mit Platz zwölf ihre ersten Weltcuppunkte in diesem Winter eroberte. „Oben hat meine Leistung absolut gestimmt, dann habe ich ein bisschen nachgelassen. Die Ansätze sind definitiv da und daher ist es nach einer durchwachsenen Saison schön, solche Ergebnisse abzuliefern“, sagte die Tirolerin. Katharina Huber trug zur mannschaftlich guten Leistung des ÖSV mit einem 14.Rang bei. Katharina Gallhuber wurde 25. Nun wartet nur noch das Weltcupfinale in Courchevel und dafür haben sich aus österreichischer Sicht Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Katharina Huber, Katharina Gallhuber und Chiara Mair qualifiziert.

 

Weltcup, Slalom, Frauen, Aare

1.Katharina Liensberger

2.Mina Fürst Holtmann NOR

3.Michelle Gisin SUI

 

weiters:

6.Katharina Truppe

12.Franziska Gritsch

14.Katharina Huber

25.Katharina Gallhuber

 

DNF 1: Chiara Mair

DNQ: Stephanie Brunner

 

12.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Petra Vlhova jubelt in Aare über ihren sechsten Riesentorlaufsieg und ihren 26.Erfolg im Weltcup insgesamt.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova liefert eine Galavorstellung beim Riesentorlauf in Aare ab

Petra Vlhova gewann im schwedischen Aare den Riesentorlauf bei Flutlicht souverän und holte im Gesamtweltcup 40 Punkte auf die führende Mikaela Shiffrin auf, die Dritte wurde. Marta Bassino aus Italien sicherte sich Rang zwei.

 

Petra Vlhova zeigte nach über einem Jahr der Konkurrenz im Riesentorlauf, wo es lang geht. Die Slowakin war auf der extrem weichen Piste in Aare nicht zu schlagen und siegte mit 1,24 Sekunden Vorsprung auf Marta Bassino. Auch im Gesamtweltcup wird es immer spannender, denn Vlhova liegt nun nur noch 77 Punkte hinter der Führenden Mikaela Shiffrin. „Es ist schon großartig, nach so langer Zeit wieder im Riesentorlauf ganz oben auf dem Podium zu stehen. Ich hatte zwar im zweiten Durchgang einige Fehler, aber ich wollte einfach die Linie halten und pushen, was möglich ist“, sagte die 26-Jährige, die nach Jasna im März 2021 im Riesenslalom wieder triumphierte – zum sechsten Mal insgesamt in dieser Disziplin. Zweite wurde die Italienerin Marta Bassino, deren Form zum Saisonende wieder deutlich ansteigt. Mikaela Shiffrin holte zwar bereits ihren 31.Podestplatz im Riesentorlauf, dennoch büßte sie im Kampf um die große Kristallkugel einige Zähler ein. Im Disziplinenweltcup dagegen hat die US-Amerikanerin den Rückstand auf die Schwedin Sara Hector bis auf 51 Zähler verkleinern können. Hector schied diesmal als Dritte des ersten Durchgangs im Finale schon nach wenigen Toren aus. Die stärkste Verfolgerin der Schwedin bleibt die Französin Tessa Worley, die Platz vier belegte.

 

Topleistung der Österreicherinnen

So stark wie noch nie in dieser Saison präsentierten sich die ÖSV-Damen. Es begann zwar im ersten Lauf denkbar schlecht, als Katharina Liensberger kurz vor der ersten Zwischenzeit ausschied, aber dafür sprangen gleich mehrere Athletinnen in die Presche, die bisher nicht die optimalste Saison erwischten. Ricarda Haaser fuhr bei milden sieben Grad, Sonnenschein und einer immer weicher werdenden Piste mit der hohen Startnummer 23 im ersten Durchgang noch auf Platz zehn und verbesserte sich im Finale bis an die fünfte Position. „Ich wusste, ich muss richtig angasen, aber im Mittelteil habe ich es ein bisschen verspielt. Grundsätzlich bin ich aber froh mit dem Resultat, weil es ist das Beste, was ich diesen Winter gezeigt habe“, sagte die Tirolerin. Richtig stark war auch Franziska Gritsch auf der Piste, auf der die Männer 2019 bei der WM um Edelmetall fuhren, unterwegs. Der 24-Jährigen gelang die Laufbestzeit im zweiten Durchgang und der beeindruckende sechste Rang – ihr bestes Ergebnis im Riesentorlauf überhaupt. „Im ersten Lauf mit Startnummer 40 war es sehr zum Raufen. Im zweiten Durchgang war für mich klar, ich muss auf alles oder nichts fahren. Es scheint, als wäre ich wieder da“, sagte die Innsbruckerin, die in der Saison im Riesentorlauf vor diesem Rennen noch ohne Punkte dastand. Katharina Truppe als Achte komplettierte das starke Resultat am heutigen Tag. Aufwärtstrends waren auch bei Katharina Huber und Stephanie Brunner ersichtlich. Huber verpasste zwar das Weltcupfinale mit ihrem 15.Rang, aber Stephanie Brunner gelang nach fünf Ausfällen in Serie mit Platz 16 doch die Qualifikation für das Finale der besten 25 Athletinnen in Courchevel nächste Woche. Die vier Österreicherinnen Ramona Siebenhofer, Elisabeth Kappaurer, Nina Astner und Katharina Liensberger schieden aus. Morgen steigt mit dem Slalom ein weiteres Rennen in Aare. Begonnen wird mit dem ersten Lauf um 1030Uhr.

 

Weltcup. Riesentorlauf, Frauen, Aare

1.Petra Vlhova SVK

2.Marta Bassino ITA

3.Mikaela Shiffrin USA

 

weiters:

5.Ricarda Haaser

6.Franziska Gritsch

8.Katharina Truppe

15.Katharina Huber

16.Stephanie Brunner

 

DNF2: Ramona Siebenhofer

DNF1: Katharina Liensberger, Nina Astner, 

Elisabeth Kappaurer

 

11.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Atle Lie McGrath lässt seiner Freude nach seinem ersten Weltcupsieg freien Lauf.

Foto: AFP

Atle Lie McGrath triumphiert beim Nightrace in Flachau

Der Norweger Atle Lie McGrath holte im Slalom von Flachau seinen ersten Weltcupsieg. Der erst 21-Jährige war um 0,29 Sekunden schneller als der amtierende Olympiasieger Clement Noel. Dritter wurde der Schweizer Daniel Yule. Die Österreicher verpassten das Podium knapp.

 

Perfekte Pistenbedingungen, endlich wieder viele Fans, ein spannendes Rennen und ein neues Siegergesicht – das war das Nightrace in Flachau. Atle Lie McGrath gewann erstmals in seiner Karriere ein Weltcuprennen und kürte sich zum jüngsten Weltcupsieger der Saison. Der Norweger lag bereits im ersten Lauf an der zweiten Position und glitt auch im Finale locker leicht über die vielen Wellen auf der „Hermann-Maier-Weltcupstrecke“. „Ich bin extrem zufrieden. Ich mag Flutlichtrennen einfach gerne und ich fand das mit diesen künstlichen Wellen echt cool. Flachau und Schladming sind einfach die lässigsten Rennen für mich“, sagte der 21-Jährige, der vor eineinhalb Monaten beim Nightrace in Schladming seinen ersten Podestplatz im Slalom erreichte.

Zurück am Podest ist Clement Noel. Zwei konstante Durchgänge bescherten dem 24-Jährigen Platz zwei. „Ich hatte einen starken Beginn in die Saison, dann habe ich aber viel zu viele Fehler gemacht. Immerhin habe ich das wichtigste Rennen, nämlich den olympischen Slalom gewonnen. Heute hat mich die Atmosphäre absolut beflügelt“, sagte der Franzose.

Zwei Hundertstel entschieden letztendlich zugunsten von Daniel Yule und Rang drei. Der Schweizer feierte seinen ersten Stockerlplatz in dieser Saison nach einer langen Durststrecke. 

 

Österreich steht neben dem Podium

Hinter Daniel Yule klassierten sich gleich drei Österreicher. Johannes Strolz, der nach dem ersten Durchgang noch überlegen in Führung lag, fiel im Finale nach einigen kleineren Fehlern noch an die vierte Stelle zurück, trotzdem war es die zweitbeste Platzierung im Weltcup für den Vorarlberger. „Ich hatte das Gefühl, dass ich von der Position etwas zu tief war. Es war etwas schwierig, sauber zu fahren. Aber mit einem vierten Platz muss ich absolut zufrieden sein. Ich darf nicht jammern mit meinen Leistungen heuer“, sagte der Doppelolympiasieger. 

Einen Aufwärtstrend verspürt Marco Schwarz. Der Kärntner wurde diesmal mit zwei konstanten Läufen Fünfter, sieht aber noch Luft nach oben. „Es ist sehr knapp zugegangen. Mit der Platzierung bin ich schon zufrieden, aber im ersten Lauf hätte ich noch mehr Gas geben können, im Finale war das schon um einiges besser“, resümierte der 26-Jährige. Ebenso in den Top Ten landete Manuel Feller als Sechster. „Es ist extrem schade, dass wir jetzt neben dem Podium stehen. Wir haben es leider nicht auf den Punkt gebracht. 70 Punkte Rückstand (Anm.: auf Henrik Kristoffersen) aufzuholen in einem Rennen wird sehr schwierig, aber es gibt noch eine Chance und da werden wir sehen“, sagte der Tiroler, der als einziger Österreicher noch die Möglichkeit auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel im Slalom hat. Fabio Gstrein schloss den Torlauf als Zwölfter ab und darf nun kommende Woche beim Weltcupfinale in Courchevel an den Start gehen. Michael Matt wurde 19.

Henrik Kristoffersen passierte im ersten Durchgang nach der letzten Welle ein grober Fehler und somit reichte es für den Norweger trotz Laufbestzeit im Finale nur zu Platz 16. Das rote Trikot des Führenden im Diszplinenweltcup behält Kristoffersen aber.

 

Manfred Mölgg beendet Karriere

Besonders spannend wurde es im ersten Durchgang bei Startnummer 32. Manfred Mölgg fuhr zum allerletzten Mal in seiner Karriere im Renntempo einen Slalom und beendete seine aktive Laufbahn auf Skiern. Der Südtiroler brachte es auf 329 Renneinsätze und gewann davon drei Weltcuprennen. 20mal stand er auf dem Podest. 2008 gewann der heute 39-Jährige die kleine Kristallkugel im Slalom. Dazu gab es noch drei Medaillen bei Großereignissen für „Manni“, wie er von seinen Freunden genannt wird. In Flachau wurde Mölgg im Ziel von seinen Wegbegleitern und Rennkollegen mit Champagner und „Manni-Sprechchören“ in Empfang genommen. Dazu trugen auch viele ein T-Shirt mit der Aufschrift „Danke Manni“. „Es ist nicht leicht, heute Worte zu finden, es waren viele tolle Jahre. Vor so einer Kulisse eine Karriere zu beenden, ist natürlich mega. Jetzt fängt für mich etwas Neues an, aber zuerst muss ich mich einmal etwas erholen“, sagte Mölgg, der seit über 19 Jahren im Weltcupeinsatz war.

 

 

Weltcup, Slalom, Männer, Flachau

1.Atle Lie McGrath NOR

2.Clement Noel FRA

3.Daniel Yule SUI

 

weiters:

4.Johannes Strolz

5.Marco Schwarz

6.Manuel Feller

12.Fabio Gstrein

19.Michael Matt

 

DNF1: Dominik Raschner

DNQ1: Marc Digruber, Simon Rueland

 

09.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Siegerlächeln mit Haltbarkeit. Tessa Worley fährt nun schon seit über 13 Jahren an der Weltspitze der Riesentorläuferinnen mit.

Foto: Keystone

Tessa Worley siegt im Riesentorlauf von Lenzerheide

Tessa Worley war im Riesentorlauf im schweizerischen Lenzerheide nicht zu schlagen und holte ihren 16.Weltcupsieg. Federica Brignone aus Italien belegte Platz zwei und Sara Hector wurde Dritte.

 

Tessa Worley war beim Riesentorauf in Lenzerheide vor allem im zweiten Durchgang eine Klasse für sich. Die Französin, nach Durchgang eins auf Platz drei gelegen, katapultierte sich mit Laufbestzeit im Finale noch zum Sieg und machte auch den Kampf um die kleine Kristallkugel in der Disziplinenwertung wieder spannend. „Es hat super funktioniert auf diesem Schnee. Am Start habe ich mich echt gut gefühlt und ich bin echt stolz, dass ich meine Leistung optimal ins Ziel gebracht habe. Der zweite Lauf war ja etwas offener gesteckt als der erste und es ist mir richtig gut gelungen zu pushen“, sagte die 32-Jährige, die ihren 16.Weltcupsieg im Riesentorlauf und nach 2018 ihren zweiten Erfolg in Lenzerheide feierte.

Gestern noch etwas enttäuscht über ihre Leistung war Federica Brignone trotz des Gewinns von Kristall im Super-G. Heute war die Italienerin vor allem im zweiten Lauf bärenstark und sicherte sich Platz zwei. Die Führende des ersten Durchgangs, Sara Hector musste sich mit dem dritten Platz begnügen. Die Schwedin, die mit einem Sieg einen Riesenschritt in Richtung kleine Kristallkugel hätte machen können, machte es sozusagen wieder spannend und liegt vor den letzten beiden Riesenslaloms 55 Zähler vor der heutigen Siegerin Tessa Worley.

 

Mikaela Shiffrin baut Gesamtweltcupführung aus

Im Gesamtweltcup heißt es nun: Vorteil Shiffrin. Mikaela Shiffrin wurde heute Vierte und brachte 50 Bigpoints ins Trockene. „Am Start ist es hier schon ziemlich schwierig, weil es so steil ist. Wenigstens bin ich heute wieder durchgekommen, aber im zweiten Durchgang ist es mir nicht gelungen zu pushen, wie ich es mir vorgenommen habe“, sagte die 73-fache Weltcupsiegerin. Ihre große Konkurrentinn Petra Vlhova aus der Slowakei schied bereits im ersten Durchgang im oberen Teil aus und liegt nun 117 Punkte hinter der US-Amerikanerin sechs Rennen vor Saisonende.

 

Kleiner Aufwärtstrend im ÖSV

Nach dem gestrigen Debakel im Super-G gab es heute für die Frauen des ÖSV immerhin eine Top-Ten-Platzierung durch Katharina Liensberger, die Sechste wurde. „Im zweiten Lauf habe ich mich echt wohlgefühlt und habe einen guten Zug am Ski aufbauen können. Im Riesentorlauf war es nicht ganz so leicht für mich, daher freut mich diese Platzierung heute umso mehr“, sagte die Vorarlbergerin. Im ersten Lauf noch Sechste, fiel Katharina Truppe nach einigen kleineren Fehlern allerdings an die elfte Position zurück. Ricarda Haaser machte im Finale immerhin fünf Plätze gut und wurde 17. „Von meiner technischen Performance war es ganz gut. Die letzte Konsequenz fehlt halt noch ein bisschen. Durch mehr Rennpraxis kann ich schon wieder zu meiner Form finden“, sagte die Tirolerin. Nur wenige Punkte erreichten Ramona Siebenhofer und Katharina Huber, die 21. und 22. wurden. Aber auch diesmal scheiterten mit Stephanie Brunner, Franziska Gritsch, Elisabeth Kappaurer und Nina Astner gleich vier ÖSV-Athletinnen im ersten Durchgang. Im Rennprogramm wartet nun ein reines Technikwochenende mit je einem Riesentorlauf und einem Slalom im schwedischen Aare.

 

Weltcup, Riesentorlauf, Frauen, Lenzerheide

1.Tessa Worley FRA

2.Federica Brignone ITA

3.Sara Hector SWE

 

weiters:

6.Katharina Liensberger

11.Katharina Truppe

17.Ricarda Haaser

21.Ramona Siebenhofer

22.Katharina Huber

 

DNF1: Stephanie Brunner, Franziska Gritsch,

Elisabeth Kappaurer, Nina Astner

 

06.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Romane Miradoli voll entschlossen auf der extrem glatten Piste von Lenzerheide. Sie war die erste Französin seit Carole Montillet 2004, die einen Super-G für sich entscheiden konnte.

Foto: AFP

Romane Miradoli feiert Premierensieg - Österreich erlebt Debakel in Lenzerheide

Die Französin Romane Miradoli siegte im extrem selektiven Super-G von Lenzerheide und feierte damit ihren ersten Weltcupsieg. Mikaela Shiffrin fand wieder zurück zu ihrer Form und wurde Zweite, Lara Gut-Behrami aus der Schweiz sicherte sich Platz drei. Die ÖSV-Läuferinnen enttäuschten auf ganzer Linie.

 

Bei traumhaftem Sonnenschein im schweizerischen Lenzerheide war diesmal eine Französin am schnellsten. Romane Miradoli bewältigte den von Mauro Pini sehr schwierig gesetzten Super-G am überzeugendsten und gewann erstmals in ihrer Karriere ein Weltcuprennen. Die 27-Jährige, die erst in Garmisch-Partenkirchen im Super-G Ende Jänner Sechste wurde, konnte sich weiter steigern und hatte weder mit der Kurssetzung noch mit der sehr glatten Piste ein Problem. „Ich kann es gar nicht glauben. Es war so eine schwierige Kurssetzung und vor allem im oberen Teil hatte ich überhaupt kein gutes Gefühl. Ich hatte oft schon gute einzelne Abschnitte, aber jetzt konnte ich einmal einen ganzen starken Lauf zeigen“, sagte Miradoli die Ende 2020 noch von einem Kreuzbandriss zurückgeworfen wurde.

Endlich wieder am Podest stand Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin trainierte nach den Olympischen Spielen in Ruhe in Cortina und versuchte ihre Form wiederzufinden. Am Ende des Rennens stand ein sehr guter zweiter Rang und wichtige 80 Punkte für den Gesamtweltcup, in dem 26-Jährige nun wieder die alleinige Führung innehat. Ihre größte Konkurrentin Petra Vlhova, deren Trainer Mauro Pini der Slowakin eigentlich mit der schwierigen Setzung des Super-Gs behilflich sein wollte, landete nur an der 17.Position.

Dritte wurde in diesem ausfallreichen Super-G die Schweizerin Lara Gut-Behrami unter den Augen von Tennissuperstar Roger Federer, der nur fünf Minuten vom Zielstadion entfernt ein Chalet besitzt und mit nahezu allen Athletinnen für einen Smalltalk und Selfies zur Verfügung stand.

 

Debakel für den ÖSV

Eine Katastrophe erlebten die ÖSV-Athletinnen. Nach dem Bekanntwerden vom Abgang von Cheftrainer Christian Mitter schieden von neun gestarteten Läuferinnen gleich fünf aus. Gleich mit Startnummer eins erwische es Mirjam Puchner, der man als Testpilotin im Super-G nicht wirklich einen Vorwurf machen kann. Die Salzburgerin war allerdings selbstkritisch. „Die Kurssetzung war sehr riesentorlaufähnlich. Ich habe oben schon die Linie verloren und muss so etwas einfach noch mehr üben. Die Startnummer eins habe ich übrigens selber ausgesucht und bin daher selber schuld“, sagte die Silbermedaillengewinnerin von Peking.

Gleich mit der Nummer zwei ging Ariane Rädler ins Rennen, erwischte einen Schlag und schied ebenso aus. „Es waren extrem enge Torabstände, da müsste man gleich in den Rhythmus kommen. Der Ski hat sich eingefressen und ich mich blöd ausgedreht“, sagte die Vorarlbergerin. Nachdem auch Tamara Tippler mit Startnummer drei scheiterte, als ihr der Ski aufging, war die Ernüchterung bereits groß. Ramona Siebenhofer kam nie wirklich ins Carven und lag im Ziel mit 4,30 Sekunden Rückstand lange auf dem letzten Platz, am Ende war sie 27. Christine Scheyer scheiterte ebenso wie Elisabeth Reisinger schon im oberen Teil. Nadine Fest fuhr ihrem Können als 24. mit über vier Sekunden Rückstand hinterher. Beste an diesem unfassbar miserablen Tag für den ÖSV wurde ausgerechnet Ricarda Haaser, die mit der hohen Startnummer 38 auf Platz zwölf fuhr. Stephanie Venier wurde immerhin 15.

Morgen gibt es zumindest für einen Teil der Österreicherinnen die Chance, es besser zu machen, wenn im Riesentorlauf ab 10Uhr in Lenzerheide wieder um Punkte gefahren wird.

 

Federica Brignone sicherte sich Kristall

Federica Brignone wurde zwar heute nur Neunte, dennoch gelang der Italienerin vorzeitig der Sieg in der Disziplinenwertung im Super-G. Die einzige verbliebene Konkurrentin im Kampf um die kleine Kristallkugel war ihre Landsfrau Elena Curtoni, die wie 13 andere Läuferinnen ausschied. „Es ist fantastisch, dass ich die Kugel habe. Das Rennen war allerdings weniger gut. Ich hatte kein gutes Gefühl auf dem Schnee und kam nie wirklich in den Rhythmus“, sagte Brignone, der 2,20 Sekunden auf Siegerin Miradoli fehlten.

 

Weltcup, Super-G, Frauen, Lenzerheide

1.Romane Miradoli FRA

2.Mikaela Shiffrin USA
3.Lara Gut-Behrami SUI

 

weiters:

12.Ricarda Haaser

15.Stephanie Venier

24.Nadine Fest

27.Ramona Siebenhofer

DNF: Mirjam Puchner, Ariane Rädler, Tamara Tippler,

Christine Scheyer, Elisabeth Reisinger

 

05.03.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Henrik Kristoffersen jubelt mit einer gewissen Gelassenheit über seinen zweiten Slalomsieg in Garmisch-Partenkirchen innerhalb von 24 Stunden.

Foto: AFP

Henrik Kristoffersen gelingt der Doppelsieg in Garmisch

Henrik Kristoffersen gewann auch den zweiten Slalom in Garmisch-Partenkirchen und übernahm die Führung in der Spezialwertung. Der Brite Dave Ryding erreichte Platz zwei und Linus Straßer(GER) wurde Dritter. Die Österreicher verpassten diesmal das Podium.

 

Es scheint, als kommt Henrik Kristoffersen wieder in seine gewohnt starke Form. Der Norweger holte, wie schon gestern, den Slalomsieg in Garmisch auf dem Gudiberg und schlüpfte dadurch auch ins rote Trikot des Führenden im Disziplinenweltcup. Im ersten Lauf lag der 27-Jährige nur auf Platz acht, ein starkes Finale machte aber auch heute den Sieg möglich. „Ich hätte mir das nicht gedacht, dass ich hier mit zwei Siegen nach Hause fahre, das ist wirklich cool. Ich hatte zwar das Ziel, hier auf das Podest zu fahren, aber so ist es natürlich ein tolles Wochenende“, sagte der Norweger, der schon zum 21.Mal einen Slalom im Weltcup gewann. „Der zweite Lauf war wirklich eine Kurssetzung für Männer, nichts mehr für Jungs“, fügte Kristoffersen hinzu.

Die Kursetzung hatte wirklich seine Tücken und vor allem der steile Starthang machte einigen Athleten zu schaffen. Neun Ausfälle gab es im zweiten Durchgang insgesamt und dabei scheiterten die ersten Drei des ersten Laufes. Loic Meillard aus der Schweiz war bereits der siebtente Halbzeitführende im achten Slalom in dieser Saison, der das Ziel nicht erreichte. Besser machte es der Brite Dave Ryding. Im ersten Lauf lag der 35-Jährige nur an der 19.Stelle, verbesserte sich aber um 17 Positionen. Linus Straßer aus Deutschland musste sich im ersten Durchgang mit dem 16.Rang begnügen und schaffte es aber dennoch auf das Podium.

 

Platz fünf für Marco Schwarz

Weniger gut verlief das Rennen heute für die österreichischen Athleten. Durfte man nach Lauf eins durchaus mit einem Podestplatz spekulieren, so gab es schlussendlich Platz fünf für den Besten des ÖSV-Teams. Marco Schwarz, der zuletzt immer wieder Probleme hatte, auf dem schnellsten Weg ins Ziel zu kommen, schaffte diesmal Laufbestzeit im zweiten Durchgang und einen Sprung von Platz 26 bis auf Rang fünf. „Ich war heute richtig befreit am Start und ich bin endlich wieder so gefahren, wie ich es mir vorstelle“, sagte der Kärntner, der einige Tore vor dem Ziel sogar einen Stock verlor. Marc Digruber, der gestern noch versprach, um jeden Zentimeter zu kämpfen, klassierte sich auf dem passablen 13.Platz, war aber dennoch nicht zufrieden. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich attackiere und es zipft mich schon an, dass ich ein paar gescheite Böcke geschossen habe“, sagte der 33-Jährige. Michael Matt wurde, wie schon im ersten Slalom, Neunter und Manuel Feller vergab eine große Chance auf das Podium nach einem schweren Fehler. „Ich hatte einen klassischen Innenskifehler und habe da mindestens eine Sekunde liegengelassen. Jetzt werde ich mich gut auf die Märchenwiese (Anm.: Flachau) vorbereiten und gut regenerieren, weil die Saison zieht sich schon ziemlich“; sagte Feller, der 15. wurde. 

Johannes Strolz, der zur Pause als Zweiter noch auf einen Platz auf dem Stockerl hoffte, schied im Finale allerdings ebenso aus wie Dominik Raschner. Fabio Gstrein scheiterte bereits im ersten Lauf und Simon Rueland schaffte die Qualifikation für das Finale nicht. 

Zwei Athleten anderer Nationen muss man in Hinblick auf die Zukunft definitiv auf der Rechnung haben. Der 28-jährige Spanier Joachim Salarich bestätigte seine Topleistung von gestern, als er Achter war, heute sogar mit einem siebenten Rang. Obwohl die Schweizer viele Ausfälle hinnehmen mussten, zeigte ein Athlet der Eidgenossen eine beeindruckende Leistung. Fadri Janutin(22) schaffte nämlich gleich bei seinem Weltcupdebüt Punkte und das mit Platz 17 als bester Schweizer.

 

 

Weltcup, Slalom 2, Männer, Garmisch-Partenkirchen

1.Henrik Kristoffersen NOR

2.Dave Ryding GBR

3.Linus Straßer GER

 

weiters:

5.Marco Schwarz

9.Michael Matt

13.Marc Digruber

15.Manuel Feller

 

DNF1: Fabio Gstrein

DNQ1: Simon Rueland

DNF2: Dominik Raschner, Johannes Strolz

 

27.02.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Henrik Kristoffersen beherrscht die extremen Schräglagen wieder und fuhr seinen 20.Sieg im Slalom ein.

Foto: AFP

Henrik Kristoffersen gewinnt zum 20.Mal im Slalom

Henrik Kristoffersen siegte erstmals im Slalom in dieser Saison. Der Norweger war in Garmisch-Partenkirchen um 0,14 Sekunden schneller als der Schweizer Loic Meillard, Manuel Feller(AUT) kam nach der olympischen Nullnummer auf Rang drei. Halbzeitleader Tanguy Nef aus der Schweiz schied im Finale aus.

 

Henrik Kristoffersen machte beim Slalom in Garmisch nahezu alles richtig. Im ersten Durchgang nützte der 27-Jährige die Startnummer eins bei fast warmen Verhältnissen exzellent aus und fuhr auf Platz zwei hinter dem Schweizer Tanguy Nef. Im zweiten Lauf riskierte Kristoffersen alles und holte speziell im flachen Teil enorm viel Zeit auf die Konkurrenz heraus. Die Belohnung war der 20.Slalomsieg und der 25. insgesamt im Weltcup für den Norweger. „Einmal ist man oben, einmal ist man unten. Das Skifahren wird immer besser und auch das Material funktioniert wieder. Auch die Technik funktioniert dadurch und ich kann wieder vorne mitfahren“, sagte 27-Jährige aus Lorenskog.

Nur 0,14 Sekunden Rückstand wies der Schweizer Loic Meillard auf Kristoffersen auf. Der 25-Jährige, der bei den Winterspielen in Peking bereits Fünfter im Slalom war, bestätigte seine aufsteigende Form. Ebenso stark war der beste Österreicher. Manuel Feller, im ersten Lauf schon auf Platz fünf, verbesserte sich um zwei Positionen und holte seinen zehnten Podiumsplatz in einem Weltcuptorlauf. „Der Schnee, das Gelände und die Umstände waren auf jeden Fall anders als in Peking. Mit meinem dritten Platz bin ich schon zufrieden, weil wenn ich um den Sieg hätte mitfahren wollen, hätte ich die Skier schon noch etwas mehr gehenlassen müssen“, sagte Feller, der bei den Olympischen Spielen weder im Riesentorlauf noch im Slalom ein Ergebnis erreichte.

 

Österreicher verbessern sich in Lauf zwei

Vor allem nach dem zweiten Durchgang darf man mit den ÖSV-Athleten nicht unzufrieden sein. Doppelolympiasieger Johannes Strolz verbesserte sich im zweiten Lauf gleich um fünf Ränge und wurde Vierter. „Ich nehme diesen vierten Platz wirklich gerne. Es war ein gutes Skifahren von mir heute. Ich wusste, um gut zu sein, musste ich viel riskieren“, sagte der Vorarlberger, der damit sein zweitbestes Weltcupresultat erreichte. Neben Strolz konnte sich auch Michael Matt im zweiten Durchgang steigern und belegte im Endklassement Platz neun. Weniger optimal verlief der Slalom für Marco Schwarz. Dem Kärntner passierten zu viele Fehler in beiden Läufen und daher gab es nur Rang 16. Mit Marc Digruber schaffte es auch noch ein fünfter Österreicher ins Finale. Der Niederösterreicher wurde 23., konnte dem Rennen aber auch positive Seiten abgewinnen. „Es wurde heute sehr gut gearbeitet an der Piste. Im ersten Durchgang war es von meiner Seite ok, aber im zweiten Lauf habe ich dann in ein paar Passagen etwas zu viel Zeit für eine besseres Ergebnis verloren. Für mich ist wichtig, dass ich hart an mir weiterarbeite und nicht aufgebe“, sagte der Niederösterreicher.

 

Nef scheitert, Braathen behält rotes Trikot

Eine Führung nach einem Durchgang ist grundsätzlich etwas Gutes, nur in dieser Saison ist es in Slaloms der Männer scheinbar eine große Last. Tanguy Nef aus der Schweiz legte mit der hohen Startnummer 25 eine überraschende Laufbestzeit hin. Im Finale gab es dann aber einen Einfädler. Auch als Besitzer des roten Trikots ist es scheinbar nicht einfach. Lucas Braathen ging als Führender des Slalomweltcups mit dem roten Trikot ins Rennen und fädelte, wie schon bei den Spielen in Peking, prompt ein. Der Youngster aus Norwegen bleibt aber überraschender Weise immer noch in Führung, wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung auf seinen Landsmann Henrik Kristoffersen. Die ersten Zehn der Slalomwertung trennen im Moment nur 77 Zähler. Drei Torläufe sind nur noch zu absolvieren, was das Saisonfinale mehr als spannend macht. Der nächste Slalom steigt schon morgen wieder in Garmisch-Partenkirchen. Um 910Uhr startet Lauf eins, um 1230Uhr folgt das Finale.

 

Weltcup, Slalom, Männer, Garmisch-Partenkirchen

1.Henrik Kristoffersen NOR

2.Loic Meillard SUI

3.Manuel Feller

 

weiters:

4.Johannes Strolz

9.Michael Matt

16.Marco Schwarz

23.Marc Digruber

DNF1: Dominik Raschner, Simon Rueland

DNQ: Fabio Gstrein

 

26.02.2022