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Silberkarklamm und Silberkarsee

Es ist kein gewöhnlicher Mittwoch. Heute habe ich mir einen Tag frei genommen, denn die Wetterprognose ist großartig und es steht ein aufregender Ausflug mit dem unternehmungslustigen Wanderer und Journalisten Richard am Programm. Die Vorfreude während der Anreise aus Graz ist groß und nach ca. zwei Stunden Fahrzeit erreichen wir Ramsau am Dachstein. Der erste angenehme Anblick ist bereits der fast leere Parkplatz, der auf der rechten Straßenseite mit schmalen grünen Fahnen zum „Free Parking“ einlädt. Parkgebühr gespart – check. Nachdem wir unser Wanderequipment angelegt haben, geht es los zum Einstieg in die Silberkarklamm. Das Mauthäuschen, bei dem normalerweise eine Gebühr von 4,50€ erhoben wird, ist verlassen und zeigt nur die Nachricht „Klamm geschlossen“, der Weg ist jedoch frei. Klammgebühr gespart – check! 

Dem Abenteuer steht nun nichts mehr im Wege und es geht los über die ersten Holzleitern hinein Richtung Silberkar, dem Wasserfall entgegen. Die Route führt neben und über dem Gebirgsbach entlang, sowie durch das teilweise trockene Flussbett. Der erste Vorgeschmack auf die überschaubare Wassermasse, die zwischen den Felsen hinabfließt, lässt eine traumhafte Klammwanderung erwarten. Bereits nach 20 Minuten ist das erste Highlight schon erreicht: ein wunderschöner Blick auf den Schleierfall zu unserer Linken und der Talschluss wie eine Mauer vor uns. 

 

Doch der geplante Weg führt noch weiter durch ein Waldstück und über eine steppenartige Landschaft bis zur Silberkarhütte. Nach insgesamt 45 Minuten und 250 Höhenmetern sind wir auch schon bei der Hütte angelangt. Moment – und das soll es schon gewesen sein? Der Ausblick ist zwar schön, aber das wars? Nein, nicht mit mir!

Nach einer kleinen Stärkung und einem prüfenden Blick auf das Kartenmaterial entschließen wir uns, den Weg zum Silberkarsee in Angriff zu nehmen. Das ist zwar die vierfache Wegstrecke und es sind mehr als die dreifachen Höhenmeter als ursprünglich geplant, aber es ist ein guter Plan. Los geht’s! Aufgrund der Jahreszeit wäre zu erwarten, dass es etwas kühler ist, aber die Realität sieht anders aus. Die Sonne brennt förmlich auf den Hang, der südlich ausgerichtet ist. Das macht den Anstieg anstrengender oder – besser gesagt – bewirkt einen höheren Trainingseffekt, was mir immer sehr willkommen ist. Während dieser permanenten Ausdauereinheit kommen uns ein Mann und eine Frau mit Hund entgegen. Sie berichten, dass sie schon sehr weit gekommen sind, aber immer noch nicht am höchsten Punkt und es sei für sie viel zu weit bis zum See. Außerdem soll es weiter oben deutlich steiler werden und der Hund habe ja Höhenangst. Daher haben sie früher umkehren müssen. Wir bedanken uns für die Auskunft und lassen schmunzelnd die Spaziergänger vorbeiziehen, die wohl nicht richtig auf die Wanderung eingestellt gewesen sind und auch nicht gut ausgerüstet erscheinen. Die Summe an Leuten, die an diesem Tag unterwegs sind, lässt sich übrigens auf zwei Händen abzählen. Der Hund zählt auch dazu. Nach weiteren 490 Höhenmetern seit dem letzten Stopp lädt wieder ein Bankerl zur Rast ein. Hier lässt sich der Ausblick auf die Schladminger Tauern nun so richtig gut genießen. Die Sicht ist klar und die wenigen Schleierwolken schmeicheln dem Anblick der Berge sogar. Es ist faszinierend! 

 

Der weitere Weg schlängelt sich kontinuierlich die Karrückwand hinauf. Als der letzte Anstieg geschafft ist, sind Freude und Erleichterung groß: wir sind am höchsten Punkt, dem „Grubach“ auf 1930 Metern angelangt und es ist nicht mehr weit bis zum Silberkarsee. 

Es geht jedoch nicht ganz so einfach hinunter ins Tal, denn es liegt hier teilweise Schnee. Aber der Abstecher in den Winter lohnt sich. Kaum haben wir den See erreicht, kann endlich die Jause ausgepackt werden! Hier sind wir nun tatsächlich am Höhepunkt der Tour und das, obwohl wir an einem Platz sind, der für uns als Ziel ursprünglich gar nicht in Frage gekommen ist. Die Landschaft ist beeindruckend aufgrund des blaugrünen Sees, er ist umgeben von Geröll und Felsen sowie dunkelgrünen Bäumen, gesprenkelt mit gelb verfärbten Lärchen. 

Die Stimmung ist besonders, leicht mystisch, denn der Schatten legt sich vollständig über das Gewässer und es wird etwas kühler. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Ruhe von Jets gestört wird, die ihre Kreise am Himmel ziehen. Das ist jedoch insofern passend, da der Silberkarsee noch einen zweiten, weniger idyllischen Namen besitzt: er wird auch liebevoll Hölltalsee genannt.

 

 

Wer nun so eine weite Strecke in eine Richtung zurücklegt, muss schlussendlich wieder den Rückweg antreten. Der Weg bis zur Hütte ist der gleiche, doch er ist leichter und schneller geschafft. Die Höhenmeter bergab stellen zwar keine vergleichbare Anstrengung dar, sie verlangen jedoch noch viel Aufmerksamkeit und Trittsicherheit. Kurz nach der Hütte gibt es die Möglichkeit, etwas direkter als über den Wald wieder zurück zur Klamm zu gelangen und diese nutzen wir auch. Ebenso wird noch einmal das Licht des späteren Nachmittags genutzt, um ein paar Selfies zu machen. Sie dienen als Erinnerung an den Tag, an dem wir die Silberkarklamm besucht haben. Eine Klamm, an deren Endpunkt erst das richtige Erlebnis begonnen hat.

Auf der Rückfahrt gibt es noch einen Abstecher in die Ortschaft Pürgg, um sich im Gasthaus Krenn mit einer verdienten Portion Backhendl wieder ordentlich zu stärken. Die Nachspeise ist eine Sorbetvariation zum Dahinschmelzen. Es ist ein wohlverdienter Abschluss für zwei motivierte Wanderer, die anstelle eines kleinen und gemütlichen Rundwegs spontan zehn Kilometer und stolze 1115 Höhenmeter zurückgelegt haben. 

 

Silberkarklamm: Parkplatz linke Straßenseite 2,50€ Gebühr pro Auto, rechte Straßenseite Gratis Parkplätze

Einkehrmöglichkeit z.B. bei der Silberkarhütte

 

Geschrieben von Larissa F.

Fotos von Larissa F.

 

30.12.2021

 

 

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Kommentare: 38
  • #1

    Jasmin (Freitag, 07 Januar 2022 17:57)

    Genial geschrieben �

  • #2

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:31)

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  • #3

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:33)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:35)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:36)

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  • #6

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:37)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:37)

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  • #8

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:38)

    ognGmupH

  • #9

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  • #10

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:39)

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  • #11

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:39)

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  • #12

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:40)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:40)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:41)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:41)

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  • #16

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:42)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:44)

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  • #21

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:46)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:48)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:50)

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  • #28

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:50)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:51)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 02:52)

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  • #32

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:03)

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    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:05)

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  • #34

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:07)

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  • #35

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:15)

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  • #36

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:17)

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  • #37

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:32)

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  • #38

    lxbfYeaa (Mittwoch, 29 Mai 2024 03:34)

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