Ein Tag am Set von Soko Donau

Ein Bericht in der „Kleinen Zeitung“ animierte mich, einem Casting-Aufruf als Statist für die beliebte österreichische Krimiserie „Soko Donau“ zu folgen. Die 13.Staffel der Serie wurde gerade gedreht und die Folge „Hexenjagd“ hatte ihren Schwerpunkt im oststeirischen Riegersburg.

Zwei Tage mietete sich die Agentur Extras im Gasthof Lassl im Ortskern von Riegersburg ein, um Interessierte als Touristen, Bewohner, Kunden des Supermarktes oder auch Spurensicherer zu casten. Über 300 Leute haben dabei versucht, die Agentur zu überzeugen, um ein oder zwei Tage beim Dreh mitzuwirken, doch nur ca. 60 durften sich über eine Zusage freuen. Tatsächlich wurde auch ich ausgesucht, und zwar sollte ich als Teil der Spurensicherung fungieren.

Endlich war es soweit, Mittwoch 11.10., 700Uhr in der Früh, noch schnell Frühstücken, leichte Nervosität war bereits zu spüren, doch die Vorfreude, ein kleiner Teil einer solchen Produktion zu sein, überwog. Pünktlich eingetroffen bei der Neuen Mittelschule Riegersburg wurde ich auch schon sehr nett von Maskenbildnerin Ines in Empfang genommen und durfte schon den obligatorischen weißen Overall mit der Aufschrift „Polizei“ anziehen. Während uns Monika von der Agentur Extras noch einige organisatorische Dinge erklärte, lernte ich auch gleich meine Kollegen bei der „Spusi“ Werner, Stefan und Michael kennen.

Bei spätsommerlichem Wetter ging es zum Tatort direkt beim Haupteingang der Pfarrkirche. Dort war das Filmteam der Firma Satelfilm gerade dabei, letzte Vorkehrungen am Set für den Dreh zu treffen. Mehr als 20 Menschen waren rund um die Produktion für diese Folge involviert. Es war schon eine Überraschung, dass es so viele waren. Die erste Szene dauerte ca. 30 Minuten, dann ging es für uns tatsächlich los. Nach einer kurzen Einweisung von Regieassistent Jonathan hatten wir unseren ersten Probeeinsatz vor der Kamera. Nun gab es genauere Anweisungen der Regie und es wurde richtig ernst. Unsere erste Szene wurde gefühlt mindestens fünfmal gedreht, und es ging dahin. Eine zweite Perspektive musste her und später auch noch eine dritte. Nach einer kurzen Erklärung begann auch schon die zweite Szene und auch diese wurde wieder in drei Perspektiven gedreht. Direkt neben Stars wie Stephan Jürgens(im Film Carl Ribarski), Michael Steinocher(im Film Simon Steininger) oder Karl Fischer(im Film als Dorfpolizist) vor der Kamera zu stehen war, je mehr man es realisierte, ziemlich aufregend. Als Stephan Jürgens feststellte, dass eine Perspektive einer Szene vergessen wurde, durften wir noch einmal am Tatort zu Werke gehen. Eigentlich sollte das schon unser letzter Auftritt gewesen sein, doch kurzfristig entschied die Regie, dass auch die dritte Szene die Spurensicherer noch im Hintergrund haben sollte. Jonathan wies uns wieder darauf hin, wie wir uns präsentieren mussten und schon hieß es im Hintergrund von Drehassistentin Julia wieder „Bitte Ruhe, wir drehen“.

Generell war der Tag am Set sehr aufregend, doch Geduld musste man definitiv unter Beweis stellen, was bei mehr als 20 Grad und Sonnenschein wohl bei niemandem ein Problem war.  

Um ca. 1530 Uhr waren unsere Szenen alle im Kasten, wie uns Regieassistent Jonathan bestätigte und sich bei uns bedankte. In der Zwischenzeit war die Kamera bereits beim Supermarkt ungefähr 50 Meter unterhalb der Kirche aufgebaut und die nächsten Statisten warteten auf ihren Einsatz als Kunden oder auch als Schaulustige im Film.

Doch bevor der Dreh weiterging, gab es erst einmal im Musikheim für alle Protagonisten Mittagessen. Das Catering bot von Naturschnitzel über Couscous bis zum Salat und einer Nachspeise einiges. Davor blieb noch ein wenig Zeit für Smalltalk mit Michael Steinocher und ein Gruppenfoto mit allen Spusis. Stephan Jürgens hatte dafür leider keine Zeit, er war im Stress und hat sich schon zur Vorbereitung für die nächste Szene verabschiedet. Karl Fischer hat sich zu diesem Zeitpunkt schon lange ins Hotel zurückgezogen, sein nächster Einsatz war ja erst für 19 Uhr vorgesehen.

Nachdem wir noch die Aufwandsentschädigung ausbezahlt bekamen, hieß es dann Abschied nehmen vom Drehort. Doch möglicherweise gibt es schon beim nächsten Dreh in der Steiermark ein Wiedersehen, denn ab sofort sind wir in der Kartei der Castingagentur gespeichert und könnten bald wieder am Set von einer Serie oder einem Film zum Einsatz kommen.

Die Folge „Hexenjagd“ wird am 20.03.2018 um 2015Uhr in ORF 1 ausgestrahlt!

01.03.2018