Devon Conway wie immer präzise beim Abschlag

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Leere Tribünen und Ticket-Turbulenzen bei Cricket WM-Auftakt

Es heißt, man bekommt nie eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen und in dieser Hinsicht hoffen sowohl Titelverteidiger England als auch die Organisatoren der Cricket-Weltmeisterschaft, dass dieser Eindruck nicht anhält.

 

Zumindest auf dem Spielfeld war dies ein munterer Start ins Turnier, bei dem Neuseeland die Verletzungen von drei Schlüsselspielern verkraftete und ein Gericht servierte, das am besten kalt serviert wird. Nach einem knappen Sieg 2019 gab es diesmal einen flotten Schlagabtausch beider Teams um Ersatzkapitän Tom Latham.

Letztlich setzte sich Neuseeland gegen England im „Narendra Modi Stadium“ von Ahmedabad in Indien mit 283 Punkten (36,2 Overs) zu 282 Punkten (50 Overs) knapp durch.

Besonders Devon Conway und Rachin Ravindra lieferten eine starke Partie ab. Während Conway, der viel Erfahrung aus der Indian Premier League aufzuweisen hat, zu den Routiniers zählte, war Ravindra mit seinen 23 Jahren sogar der jüngste Spieler der Neuseeländer. Conway kam auf 152 Runs und Ravindra schaffte 123 Runs. Jungstar Ravindra schaffte das „Century“ dabei bereits nach 82 auf ihn geworfenen Bällen. Damit löste er seinen Teamkollegen Conway als Rekordhalter des schnellsten Hunderters der neuseeländischen Länderspielgeschichte ab. Conway hatte die magische Marke kurz davor bei 83 Bällen erreicht.

 

Grundsätzlich klingt dies alles spannend und mitreißend, doch diese hochklassige Begegnung fand quasi vor dem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die orangefarbenen Tribünen des 134 000-Sitzplätze fassenden Stadion in Ahmedabad waren zu über 60 Prozent leer. Nur 47 000 Fans waren gekommen. Es wird kritisiert, dass das Spiel viel zu früh begann, hatte es doch 35 Grad beim Anpfiff. Zu diesem Zeitpunkt waren gar erst circa 10 000 Zuschauer im Oval. Erst als es etwas kühler wurde, kamen die Menschen, um sich vor allem die schattigen Plätze im Stadion zu suchen. Kritisiert wurde auch, dass so ein Spiel in der zweitgrößten Sportarena der Welt gespielt wurde – hier alle Plätze zu füllen sei unmöglich. Ein weiterer Kritikpunkt an die Veranstalter war, dass Gastgeber und Topfavorit Indien selbst nicht am Eröffnungsspiel teilnahm, sondern erst übermorgen in Chennai gegen Australien antreten wird. Ebenso wenig erfreut waren die Fans, dass man die Eintrittskarten erst ab 25.August im Internet kaufen konnte. Dazu wurden die Spielpläne für die Weltmeisterschaften erst einen Monat vor der ersten Partie veröffentlicht. Ob eine frühere Bekanntgabe dazu geführt hätte, dass tatsächlich mehr Fans zum Spiel zwischen England und Neuseeland gekommen wären, ist dennoch zweifelhaft.

Ein weiterer Punkt, der für Verwirrung und Unverständnis sorgte, war die Abholung der Tickets. Viele Zuschauer, die am Tag des Spiels am Stadion ankamen und ihre Eintrittskarten in Empfang nehmen wollten, mussten in ein ca. 20 Minuten entferntes Hotel fahren, um ihre Tickets abzuholen. Wenn man all diese Umstände zusammenzählt, darf man eigentlich behaupten, dass dennoch viele Fans zum Auftakt der WM im Stadion waren, auch wenn das Potential für eine bessere Organisation und eine bessere Stimmung noch viel Luft nach oben hat!

 

05.10.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andy Murray zeigt die altbekannte Faust nach einem souveränen Sieg in der ersten Runde der US-Open

Foto: Getty Images

Andy Murray zieht problemlos in die zweite Runde der US-Open ein

Gleich vier britische Spieler erreichten bei den US-Open die zweite Runde ohne einen einzigen Satzverlust hinzunehmen. 

Unter den Siegern war auch Andy Murray, die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste, mit einem souveränen 6:2, 7:5, 6:3-Sieg über den Franzosen Corentin Moutet. „Drei Stunden waren wahrscheinlich viel kürzer als einige meiner Spiele in diesem Jahr, aber ich freue mich sehr, es geschafft zu haben“, sagte der 36-Jährige. Murrays Start bei den US-Open schien anfangs gar nicht sicher, nachdem er sich bei den Canadian Open in Toronto eine Bauchverletzung zugezogen hatte. Vergangene Woche versuchte er noch im Training sein Service zu verbessern und an die Belastungsgrenze zu gehen, was weitestgehend funktionierte. Danach sagte er, er sei zufrieden damit, wie seine Bauchmuskeln dem Druck standhielten und vor allem wie sein Aufschlag funktionierte.

Nicht nur Murray spielte groß auf, auch Cameron Norrie – die Nummer 16 der Rangliste – besiegte den Russen Alexander Schewtschenko glatt mit 6:3, 6:2, 6:2. Daneben gab es einen lockeren 6:1, 6:4, 6:3- Erfolg von Jack Draper über den Moldawier Radu Albot. Auch Daniel Evans für einen Sieg ein. Der 33-Jährige triumphierte mit 6:4, 6:2, 7:5 gegen den Kolumbianer Daniel Elahi Galan. 

Murrays Sieg war außerdem ein Novum im professionellen Tennis, da der Video Assistant Referee (VAR) gerufen wurde, nachdem der Schiedsrichter entschieden hatte, dass Murrays Gegner Moutet einen Drop-Volley des Schotten nicht erreichen konnte, bevor der Ball zweimal aufgesprungen war. Das diesjährige Turnier ist die erste offizielle Veranstaltung, bei der der VAR zur Verfügung steht, sodass Spieler Videobewertungen zu bestimmten Urteilen auf ausgewählten Turnierplätzen anfordern können. Alle VAR-Bewertungen werden von Schiedsrichterassistenten außerhalb des Spielfelds und nicht vom Schiedsrichter auf dem Spielfeld entschieden. Nachdem Murrays Drop-Volley als Fehler gewertet wurde, forderte Moutet eine Wiederholung an und die beiden Spieler warteten auf eine Überprüfung. Während das Filmmaterial wiederholt auf den großen Bildschirmen des Spielfelds gezeigt wurde, konnten die Schiedsrichterassistenten aufgrund technischer Schwierigkeiten kein Filmmaterial der umstrittenen Entscheidung sehen. Nach langer Verzögerung gab die Schiedsrichterin Louise Engzell bekannt, dass die ursprüngliche Entscheidung bestehen bleibe. 

 

Cameron Norrie gewann seit dem Turnier in Wimbledon kein Match mehr und kämpfte seitdem mit seinem Selbstvertrauen und seiner Vorhand. Dennoch ist es ein Beweis für seine hervorragende Einstellung, dass er außerhalb des Spielfelds positiv optimistisch blieb, auch als nicht alles nach Wunsch lief. Am Ende bleibt ihm eine solide Leistung auf der er im kommenden Duell gegen den Taiwanesen Hsu Yu-Hsiou, einem Qualifikanten, aufbauen kann.

Vor dem Antreten von Jack Draper bei den US-Open stand ebenso ein Fragezeichen, weil er bei Turnier vorige Woche in Winston Salem aufgrund von Schulterproblemen absagen musste. Der 21-Jährige lieferte jedoch gegen den Moldawier Radu Albot eine starke Leistung ab und kann noch voller Selbstvertrauen gegen den Polen Hubert Hurkacz antreten. „Nach Winston Salem stand auch hier eine Absage im Raum, aber meine Schulterprobleme wurden Tag für Tag weniger und gleichzeitig wurde ich auch mental immer stärker“, sagte Draper. „Heute habe ich überhaupt nichts gespürt, also war ich wirklich sehr glücklich“, fügte er hinzu.

 

Nicht nur die Briten, auch die Österreicher lieferten passable Leistungen in der ersten Runde der US-Open ab. Dominic Thiem warf den als Nummer 25 gesetzten Kasachen Alexander Bublik mit 6:3, 6:2, 6:4 aus dem Bewerb und Sebastian Ofner überstand erstmals bei den US-Open die erste Runde. Der 27-Jährige siegte gegen den Portugiesen Nuno Borges mit 7:6, 3:6, 7:6, 6:4. Nun wartet mit Frances Tiafoe aus den USA bereits ein richtig starkes Kaliber auf den Steirer. Dominic Thiem bekommt es ebenso mit einem US-Amerikaner zu tun, nämlich mit Ben Shelton. Gegen die Nummer 47 der ATP-Weltrangliste gewann der Niederösterreicher im bisher einzigen Duell heuer mit 6:2, 6:2 in Estoril/Portugal, allerdings auf Sand.

 

30.08.2023

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem roten Trikot der Slalom-Führenden glückte Mikaela Shiffrin gleich zweimal Laufbestzeit beim zweiten Torlauf in Levi.

Foto: GEPA Pictures

Mikaela Shiffrin schafft das Double in Levi

Mikaela Shiffrin dominierte die Slaloms im finnischen Levi. Die US-Amerikanerin gewann mit Laufbestzeiten in beiden Durchgängen vor der Schweizerin Wendy Holdener und Petra Vlhova aus der Slowakei. 

Ähnlich wie gestern leistete sich die 27-Jährige keinen einzigen Fehler und fuhr wie auf Schienen zu ihrem 76.Weltcupsieg, zu ihrem 49. im Slalom und bereits zu ihrem sechsten in Levi.

„Ich war wirklich ein bisschen nervös, aber es war eine gute Atmosphäre am Start. Ich dachte mir während des Rennens immer, ich muss härter pushen. Ich wusste nicht, dass Wendy immer noch führt, aber sie ist wirklich eine harte Gegnerin und hat es absolut verdient am Podest zu stehen“, sagte Shiffrin, die für die USA das 900.Podest im Weltcup holte.

Unmittelbar hinter der US-Amerikanerin landete einmal mehr Wendy Holdener. Die 29-Jährige fuhr einen fantastischen zweiten Lauf und durfte wirklich auf ihren ersten Sieg im Slalom spekulieren. 0,28 enschieden aber zugunsten von Shiffrin. „Es war ein guter Lauf und nachdem Petra (Anm.: Vlhova) und Lena (Anm.: Dürr) zurückgefallen sind, war da eine kleine Chance, aber Mikaela (Anm.: Shiffrin) fuhr dann wie auf Schienen und sie hat es sich auch verdient. Es war wichtig, mich gegenüber dem gestrigen Rennen zu verbessern und das ist mir gelungen“, sagte Holdener, die bereits zum 30.Mal auf das Slalompodium gefahren ist, ohne ein einziges Mal gewonnen zu haben. Wie gestern komplettierte Petra Vlhova als Dritte das Stockerl. Die Zweite von gestern, Anna Swenn-Larsson aus Schweden, schied bereits im ersten Durchgang aus.

 

Debakel für Österreich

Gestern eine Enttäuschung, heute ein Debakel – so ähnlich lässt sich die Leistung der Österreicherinnen beschreiben. Die Einzige, die eine akzeptable Darbietung zeigte, war Katharina Liensberger mit Platz acht. „Zum Skifahren ist es echt schön hier, aber es ist alles andere als leicht zu fahren. Teilweise hat es schon gut funktioniert, aber speziell im Flachen gibt es noch viel zu tun“, sagte die Vorarlbergerin, die auch gestern die beste im ÖSV-Team war. Die zweite heimische Athletin, die es überhaupt in den zweiten Durchgang schaffte, war Katharina Truppe. Sie verschlechterte sich allerdings von Platz 20 in Lauf eins auf Rang 21 im Finale und übte anschließend große Kritik an sich selbst: „Es ist echt hart zur Zeit, Skifahren hat hier keine Spaß gemacht. Es war eine echte Gnackwatschn. Ich kann nur das Hackerl darunter machen und mich auf die nächsten Stationen konzentrieren, um meine zahlreichen Fehler auszubessern.“

Der Rest des Teams schied entweder im ersten Durchgang aus oder qualifizierte sich nicht für das Finale. Cheftrainer Thomas Trinker übte ebenso Kritik nach dem Rennen und wirkte etwas ratlos nach dem verkorksten Saisonauftakt: „Es war inakzeptabel, was uns da passiert ist, aber wir müssen das analysieren. Wir sind technisch nicht auf dem Niveau, es waren zu viele Fehler dabei. Das Potential ist da, die Mädels müssen das abrufen. Im Hinblick auf die nächsten Rennen nächste Woche in Killington müssen wir die Mädels aufrichten, aber hier können wir noch nicht so viel ändern." Schon am kommenden Wochenende warten in Killington in den USA ein Riesentorlauf und ein weiterer Slalom. Das gute am heutigen Ergebnis ist: es kann eigentlich nur noch besser werden!

 

Ski-Weltcup, Slalom 2, Levi, Frauen, Ergebnis:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Wendy Holdener SUI

3.Petra Vlhova SVK

 

weiters:

8.Katharina Liensberger

21.Katharina Truppe

 

DNF: Chiara Mair, Marie-Therese Sporer

DNQ: Katharina Huber(33.), Magdalena Egger(40.),

Franziska Gritsch(42.), Nina Astner(48.)

 

20.11.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mikaela Shiffrin war zum 75.Mal im Weltcup, zum 48.Mal im Slalom und zum fünften Mal in Levi schneller als ihre Konkurrentinnen.

Foto: AFP

Mikaela Shiffrin feiert ihren 75.Sieg im alpinen Ski-Weltcup

Mikaela Shiffrin holte im finnischen Levi den Sieg im Slalom. Zum 48.Mal war die US-Amerikanerin bereits in einem Torlauf erfolgreich und es war schon ihr 75.Sieg im Weltcup. Damit fehlen nur noch sieben Rennerfolge auf ihre Landsfrau Lindsey Vonn.

 

Endlich konnte die alpine Skisaison auch bei den Frauen beginnen. Nach den Absagen in Sölden, Zermatt/Cervinia und Lech-Zürs gab es nun den ersten von zwei Slaloms in Levi. Im ersten Durchgang hielten sich die Topstars Petra Vlhova(4.) und Mikaela Shiffrin(3.) noch etwas zurück, bevor dann im Finale vor allem Mikaela Shiffrin mit Laufbestzeit ihren 75.Weltcupsieg fixierte. „Es war einmal das erste Saisonrennen, im ersten Durchgang war meine Leistung okay. Im zweiten Lauf habe ich dann etwas mehr Risiko genommen und die Ski liefen hervorragend. Ich bin wirklich zufrieden wie der Tag gelaufen ist. Vorige Saison lief es nicht so optimal, aber jetzt fühle mich wirklich physisch und psychisch fit und so soll es auch sein, darauf kann ich aufbauen“, sagte die 27-Jährige nach ihrem fünften Triumph in Levi.

Petra Vlhova griff im zweiten Durchgang von Platz vier aus an, ein leichter Fehler im Steilhang verhinderte aber ihren 18.Sieg im Slalom. Am Ende wurde es hinter der Schwedin Anna Swenn-Larsson immerhin Rang drei. „Ich bin schon zufrieden, weil es vor allem im ersten Lauf noch nicht so gut geklappt hat. Das Rennen war wieder sehr eng. Mikaela ist einmal mehr extrem stark, aber man muss auch die Augen offenhalten, weil die Konkurrenz meiner Meinung schon größer geworden ist, was die Anwärterinnen auf das Podest betrifft“, sagte die 27-Jährige Slowakin. Kein Glück hatte die Deutsche Lena Dürr. Nach der souveränen Führung im ersten Durchgang bremste die 31-Jährige vor allem im Steilhang zu viel und fiel an die vierte Position zurück.

 

Österreich verpasst einen Platz in den Top Ten

Der Auftakt in den Slalomwinter verlief für die ÖSV-Damen enttäuschend. Katharina Liensberger wurde als beste Österreicherin nur Elfte. Auch Katharina Truppe, die in Levi schon zweimal am Podium stand, kam nicht ans Limit mit Platz 15. „Es war immer noch keine richtige Glanzleistung, aber es geht dennoch in die richtige Richtung und es war definitiv besser als im ersten Durchgang. Ich muss aber zugeben, wir haben uns alle mehr erwartet“, war die Kärntnerin selbstkritisch. Einen kräftigen Sprung nach vorne gab es für Marie-Therese Sporer. Die Tirolerin lag nach dem ersten Durchgang nur auf dem 28.Platz und verbesserte sich bis auf Rang 16. „Für mich war es wichtig, im zweiten Durchgang zu zeigen, was ich kann und vor allem den Schritt nach vorne zu machen“, sagte die 26-Jährige. Mit Katharina Huber (19.), Chiara Mair (20.) und Franziska Gritsch auf Platz 25 punkteten wenigstens sechs von acht gestarteten Österreicherinnen. Magdalena Egger und Nina Astner verpassten den zweiten Durchgang.

Schon morgen gibt es aber die Chance zur Revanche. Um 1015Uhr geht es los mit dem ersten Lauf des zweiten Slaloms in Levi und hier soll eine deutliche Steigerung folgen. Um 1315Uhr gibt es das Finale.

 

Ski-Weltup, Slalom, Levi, Frauen, Ergebnis:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Anna Swenn-Larsson SWE

3.Petra Vlhova SVK

 

weiters:

11.Katharina Liensberger

15.Katharina Truppe

16.Marie-Therese Sporer

19.Katharina Huber

20.Chiara Mair

25.Franzsika Gritsch

DNF: Magdalena Egger

DNQ: Nina Astner

 

19.11.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem letzten Match von Roger Federer flossen auch bei Rafael Nadal die Tränen.

Foto: Imago

Roger Federers emotionaler Abschied an der Seite von Rafael Nadal

Um 025 Uhr Ortszeit ging in der Nacht zum Samstag eine der größten Sportler-Karrieren zu Ende. Mit Tränen verabschiedete sich Roger Federer vom Tennissport. Nach 103 Turniersiegen, 20 Grand Slam Titeln und 310 Wochen als Nummer eins der Welt beendete der 41-jährige Schweizer seine beeindruckende Karriere. 

An der Seite seines Dauerrivalen - aber auch Freund - Rafael Nadal betrat Federer noch einmal einen Tenniscourt. Beim Rod Laver Cup in London spielte der Schweizer im Doppel mit dem Spanier für das Team Europa. Gegen die beiden US-Amerikaner Jack Sock und Frances Tiafoe (Team Welt) hatten die beiden Superstars sogar einen Matchball, dennoch wurde es eine 6:4, 6:7(2:7) und 9:11 Niederlage im Match-Tiebreak.

Danach sprach ein sichtlich emotionaler Federer auf dem Platz mit Jim Courier. „Ich habe es genossen, meine Schuhe noch einmal zuzubinden…, das Match war großartig. Ich könnte nicht glücklicher sein, es war wunderbar. Und natürlich mit Rafa im selben Team zu spielen und die Jungs – alle hier, alle Legenden – zu haben, danke“, sagte der Schweizer. 

Federer bedankte sich auch bei Frau Mirka unter Tränen. „Sie hätte mich schon vor langer, langer Zeit aufhalten können, aber sie hat es nicht getan. Sie hielt mich am Laufen und erlaubte mir zu spielen. Es ist großartig. Vielen Dank.“

Es war ein Abend, der von Anfang an emotional geprägt war. Federer und Nadal wurden von den 17 500 Fans in der O2-Arena mit Standing Ovations bereits beim Einspielen empfangen. Auch Novak Djokovic hielt die Stimmung mit seinem Smartphone fest, während er seine Teamkollegen unterstütze. Nach dem ersten Seitenwechsel wurde auch ein Video mit Beiträgen von u.a. Rafael Nadal und Federers Mutter Lynette ausgestrahlt.

Nachdem er nach seiner Viersatz-Niederlage in Wimbledon gegen den Polen Hubert Hurkacz und der darauffolgenden Knieoperation 14 Monate lang nicht an Wettkämpfen teilnehmen konnte, war sich Federer gar nicht sicher, ob körperlich alles so funktioniert, wie er sich das vorgestellt hatte. Aber es klappte. Der Schweizer hatte zwar nicht mehr ganz den Elan früherer Tage, dennoch konnte er sich auf seine perfekte Technik verlassen. Sein erster Schlag an diesem Abend war ein Vorhand-Volley, der auch so gleich zum Winner wurde. Generell zeigte der 41-Jährige noch einmal seine Qualitäten am Netz und vor allem mit dem Aufschlag. Mit einem Vorhandwinner besiegelte er dann den Gewinn des ersten Satzes. 

Zwischen den Ball- und auch den Seitenwechseln witzelten Federer und Nadal immer wieder miteinander. Djokovic und Murray, die einzigen beiden Spieler, denen es erlaubt war, ihnen taktische Ratschläge zu geben, mischten sich während der Wechsel häufig in ihre Diskussionen ein. Federers legendäre Karriere endete damit, dass das Paar nach einem intensiven, engen zweiten Satz ein weniger optimales Match-Tiebreak spielte. Beim Stand von 9:8 gab es sogar Matchball bei Aufschlag Federer, aber Tiafoe und Sock drehten die Partie noch. 

Als die Partie zu Ende war, verlor Federer die Fassung endgültig. Nachdem er anfing zu weinen, kamen auch bei Nadal die Tränen. Federer unarmte seine Teamkollegen und ehemaligen Rivalen mehrmals während der Zeremonie, bevor er den Court kurz verließ, um seine Familie zu umarmen. „Die letzten beiden Tage waren gelinde gesagt hart. Zum Glück konnte ich das in gewissen Momenten vergessen und ich konnte es genießen“, sagte der 8-fache Wimbledon-Sieger bei der Pressekonferenz. 

Nadal, dessen Karriere von seiner Fähigkeit bestimmt wurde, sich bei großen Anlässen zu behaupten, erzählte später, wie schwierig die Nacht für ihn war. Er sagte, er sei zitternd auf den Platz gekommen und habe beim ersten Punkt des Spiels einen Doppelfehler gemacht. 

„Wenn Roger die Tour verlässt, geht auch ein wichtiger Teil meines Lebens, wegen all der Augenblicke, in denen er in wichtigen Momenten meines Lebens neben oder vor mir war. Also war ich emotional, die Familie zu sehen, all die Leute zu sehen. Es ist schwer zu beschreiben, aber es war ein großartiger Moment“, sagte Nadal.

Den perfekten Abschied gab es für Federer allerdings nicht. Der Schweizer betrat die 02-Arena körperlich immer noch beeinträchtigt, nachdem er 14 Monate versucht hatte, wieder voll auch im Einzel spielen zu können. Er sagte auch, dass er lange nicht sicher war, fit genug zu sein, um überhaupt im Doppel antreten zu können. Am Ende war es aber egal. Er hat sich selbst und dem Sport so viel gegeben und er verlässt die ATP-Tour im Alter von 41 Jahren, nachdem er eine absolut geniale Karriere hingelegt hat. „Ich konnte mich auf dem Platz immer wieder erinnern, wie wunderbar das ist. Das ist nicht das Ende – das Leben geht weiter. Ich fühle mich wieder gesund und ich bin glücklich, alles ist großartig und das hier ist nur ein Moment“, sagte Federer.

Der Schweizer glänzte fast zwei Jahrzehnte mit großartigem Tennis. Dazu kam die Leichtigkeit, der Mut und die Belastbarkeit über so lange Zeit. Viele haben versucht, von seiner Größe zu lernen, um erfolgreich zu sein. Auch, wenn es immer wieder erfolgreiche Spieler geben wird, so jemand wie ihn wird es nie wieder geben.

 

 

Roger Federer (geb. 08.08.1981 in Basel) die größten Erfolge:

310 Wochen die Nummer eins des ATP-Weltrangliste

103 Turniersiege 

20 Grand-Slam-Titel (6 Australian Open, 1 French Open, 8 Wimbledon, 5 US-Open)

6 Masters-Titel

8 Turniersiege im Doppel

1 Olympiasieger im Doppel

1 olympische Silbermedaille im Einzel

1 Davis-Cup-Sieg

54 zusätzliche Finalteilnahmen 

5mal Weltsportler des Jahres

 

24.09.2022

 


Grazathlon - Sightseeing in voller Härte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Technik und Kraft verlangte das Hindernis am Tummelplatz. 

Foto: dietextbastelstube

Hobbyathletin Larissa F. im Interview über den Grazathlon und all seine Tücken, ihre Passion zum Laufen und sportliche Ziele.

 

Zum neunten Mal ging am Samstag in der Grazer Innenstadt der Grazathlon über die Bühne. Die Hobbysportler:innen mussten auf einer Länge von ca. zehn Kilometern 26 Hindernisse überwinden, darunter „Hupf in Gatsch“, „die perfekte Welle“ oder das mittlerweile legendäre „Monkeyland“. Gleich zu Beginn war klar, dass man sich bei diesem Lauf in keinster Weise ausruhen kann, so musste man nach wenigen Metern unter der VIP-Bühne durchrobben und anschließend auf Seilen die nächste Hürde bewältigen. Über 4250 Hobbyathlet:innen nahmen an der „härtesten Sightseeingtour der Welt“ teil und loteten dabei ihre Grenzen aus. Darunter auch die 31-Jährige Lebensmittelgutachterin Larissa F. aus Graz. Die begeisterte Hobbysportlerin nahm den Lauf zusammen mit ihrer guten Freundin und Arbeitskollegin in Angriff und berichtete anschließend über ihren ersten Grazathlon im Interview:

 

Wie war der Lauf für dich?

Der Lauf war für mich hauptsächlich lustig, aber schon auch anstrengend. Von den Temperaturen hat es auch ganz gut gepasst, es gab nämlich auf dem Kurs ein paar Abkühlungsstationen, da wurden die Leute mit Wasser bespritzt. Zusätzlich gab es auch ein paar Labestationen, bei denen wir uns ein wenig erfrischen konnten.

 

Welches Ziel hast du dir vor dem Grazathlon gesteckt gehabt?

Mein primäres Ziel war durchzukommen und gemeinsam mit meiner Freundin Spaß zu haben. Eine Zeit als Ziel haben wir uns nicht gesteckt. Natürlich bin ich sehr zufrieden, weil wir am Ende sogar schneller waren als die gemischte Gruppe aus unserer Firma.

 

Der Grazathlon wirbt ja als die härteste Sightseeingtour der Welt. War es möglich, auch einmal wegzuschauen und die Sehenswürdigkeiten von Graz zu begutachten?

Ja, das war es tatsächlich. Ich habe zu meiner Freundin gesagt, es gibt ja nicht nur Sightseeing, sondern auch „Sightjogging“. Es gab ein paar Orte hier, an denen war ich vorher noch nie. 

 

Welches der 26 Hindernisse war für dich das spektakulärste?

Viele sagen, dass der Schloßberg die härteste Prüfung war, weil er sich extrem in die Länge zieht und man zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Hindernisse hinter sich hat. Spektakulär waren auch diese hohen Rampen, bei denen man sich hochziehen musste oder am Kameliterplatz gab eine Hürde, bei der man Stufen hinauflaufen musste und auf der anderen Seite musste man die nasse Rampe wieder hinunterrutschen. Eigentlich waren alle Hindernisse, die mit einer gewissen Höhe verbunden waren, respekteinflößend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die härteste Übung kam am Schluss. Das "Monkeyland" verlangte den Teilnehmer:innen die letzten Kräfte ab.

Foto: dietextbastelstube

Wurde es dann mit den Hürden immer schwieriger, je länger der Lauf dauerte?

Bei den ersten Hindernissen habe ich gemerkt, sie sind wirklich anstrengend. Zwischendurch war es nicht ganz so schlimm, aber zum Ende hin wurde es wieder deutlich härter. Da gab es diese hohen Platten, über die man klettern musste und das war extrem kräfteraubend in den Armen. Weil ja beim anschließenden „Monkeyland“ wieder die Arme gefragt waren, war das ein bisschen gemein.

 

Was war erforderlich, um alle Hindernisse erfolgreich zu bewältigen? Konntest du hier deine Fähigkeiten als begeisterte Sportlerkletterin und Wanderin gut anwenden?

Das konnte ich auf jeden Fall. Durch das Wandern ist mir das Bergaufgehen natürlich nicht so schwergefallen und durch das Bouldern und Klettern hatte ich den Vorteil, dass ich mich bei einigen Hürden leichter hochziehen konnte. Es gab ein paar Stellen, die zum Bouldern waren.

 

Wie lange war es nötig für diesen Lauf zu trainieren und hast du auch spezifisch darauf vorbereiten können?

Zuerst ging ich regelmäßig laufen und mir war wichtig, dass ich es einmal in etwa zehn Kilometer schaffe für die nötige Kondition. Da habe ich schon Herbst damit begonnen. Bei den Hindernissen habe ich mich speziell auf das „Monkeyland“ vorbereitet. Wenn ich beim Bouldern war, habe ich mich immer wieder an der Sprossenwand entlang gehantelt, um dann wirklich gewappnet zu sein, wenn es soweit ist. Es mag zwar bei manchen Leuten leicht aussehen, wenn sie sich im Monkeyland von Sprosse zu Sprosse hanteln, aber es ist extrem schwierig. Die Leichtigkeit entsteht hier nur mit viel Training.

 

Welche Rolle spielt Laufen in deinem Leben?

Bis vor ein, zwei Jahren noch nicht viel (lacht). Irgendwann dachte ich mir, es wäre cool einmal bei einem Event mitzumachen. Zuerst wollte ich bei „Wings for life“ mitlaufen, aber das hat sich dann nicht ergeben. Voriges Jahr war ich dann beim Grazathlon zuschauen und da war für mich klar, da will ich unbedingt daran teilnehmen. Da war ich dann extrem motiviert zu trainieren und es hat sich absolut gelohnt.

 

Du bist ja generell sehr sportlich, welche Sportarten betreibst du noch?

Ich fahre sehr gerne mit dem Mountainbike. Mein jetziges Rad hat schon ziemlich ausgedient und da werde ich mir in naher Zukunft ein neues besorgen. Aber das mache ich für mich selbst, es macht einfach Spaß. Bei einem Radevent teilzunehmen kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorstellen.

 

Nach dem erfolgreichen Grazathlon, gibt es vielleicht schon Pläne bei einer weiteren Veranstaltung teilzunehmen?

Zumindest den Grazathlon nächstes Jahr habe ich schon im Visier. Wir sind ja von unserer Firma echt eine große Runde, die heuer hier dabei war. Vielleicht schaffen wir es, dass wir von der Firma nächstes Jahr offiziell teilnehmen mit eigenen T-Shirts und wir uns hier repräsentieren können. 

Heuer könnte ich mir sonst noch vorstellen, beim „Airport Run“ mitzulaufen, der ja heuer zum ersten Mal am Flughafen Thalerhof stattfindet. Was aber sicher bleibt, dass ich absolut den Spaß am Laufen gefunden habe und echt zufrieden bin, meine Ziele heute erreicht zu haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Völlig nass und voller Dreck, aber erleichtert. Karina (li.) und Larissa nach ihrer Zielankunft.

Foto: dietextbastelstube

Larissa erreichte unter 1027 gestarteten Frauen den 365.Rang mit einer Zeit von 1h42min37s. Beachtlich ist auch, dass sie 699 Männer auf dieser anspruchsvollen Strecke hinter sich ließ.

 

12.06.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grenzenloser Jubel war bei Linus Straßer angesagt. Der Münchner

stand als erster Deutscher beim Nightrace ganz oben auf dem Podium.

Foto: Imago

Linus Straßer siegt zum 25-Jahr-Jubiläum in Schladming

Linus Straßer triumphierte als erster Deutscher beim Nightrace in Schladming und kürte sich zum sechsten Sieger im sechsten Saisonslalom. Der Norweger Atle Lie McGrath schaffte seinen ersten Podiumspatz im Torlauf und Manuel Feller rettete die Ehre der Österreicher mit einer phänomenalen Aufholjagd. 

 

Wer die ersten fünf Slaloms der Männer dieser Saison verfolgt hat, musste fast erahnen, dass auch das Nightrace in Schladming ein kurioses Ende finden könnte. Linus Straßer holte seinen zweiten Sieg im Slalom und triumphierte zum dritten Mal im Weltcup insgesamt.

Auf der pickelharten Piste der Planai war der 29-Jährige genau um 0,03 Sekunden schneller als der Norweger Atle Lie McGrath. „In Kitzbühel habe ich mich noch geärgert, umso schöner, dass es mir hier so aufgegangen ist. Heute habe ich schon im ersten Durchgang gemerkt, dass es funktioniert“, sagte Straßer, der im letzten Männerrennen vor den olympischen Spielen vom sechsten Rang aus noch gewann.

Atle Lie McGrath zeigte bereits im Riesentorlauf, dass er auf schwierigen Hängen für Podestplätze gut ist, holte er doch 2020 in Alta Badia Platz zwei. Diesmal gelang dem 21-Jährigen mit einer lockeren, angriffslustigen Fahrt sein erster Podiumsrang im Slalom. „Mir fehlen die Worte heute. Ich wusste nicht, was ich heute erwarten sollte. Mir sind beide Läufe voll aufgegangen“, sagte McGrath unter Freudentränen, der mit der hohen Startnummer 34 ins Rennen ging. Das rote Trikot des Führenden im Slalomweltcup behält übrigens McGraths Teamkollege Lucas Braathen, der Zwölfter wurde.

 

Manuel Feller rettet die Ehre der Österreicher mit einer Meisterleistung

In Kitzbühel musste Manuel Feller aufgrund einer Corona-Infektion noch passen, in Schladming gab es nach dem ersten Durchgang den ernüchternden 28.Platz und am Ende steht plötzlich Rang drei in der Ergebnisliste. Der Tiroler startete mit Nummer eins und tat sich sichtlich schwer und wirkte aufgrund von Corona etwas geschwächt. Das Resümee nach dem ersten Lauf klang auch wenig zuversichtlich: „Es war schwierig, direkt von der Couch auf die Piste zu gehen. Die Spannung hat etwas gefehlt, ich habe gemerkt, dass mir einiges an Training abgeht. Sollte ich im zweiten Durchgang dabei sein, muss ich mich steigern.“

Genau das hat Manuel Feller auch mit Bravour hinbekommen. Voll auf Angriff ausgelegt bewältigte der 29-Jährige den Steilhang wie kein anderer und katapultierte sich bis an die dritte Stelle – natürlich bis Laufbestzeit im zweiten Durchgang. „Unter den ganzen Umständen war es unglaublich schwierig heute. Nach dem ersten Lauf wollte ich gar nicht mehr hinauffahren, so kaputt war ich. Die Startnummern waren weder im ersten noch im zweiten Durchgang ideal. Es ist ein absoluter Wahnsinn, dass sich das heute so ausgeht“, sagte Feller, der in diesem Rennen der einzige österreichische Lichtblick war.

 

Debakel für den Rest der österreichischen Starter

Außer dem Tiroler schaffte es nur noch Titelverteidiger Marco Schwarz als 17. in die Punkte. „Ich habe zu wenig attackiert, bin einfach nur heruntergefahren. Es wollte nicht so funktionieren, wie ich das eigentlich vorhatte“, sagte der Kärntner. 

Deutlich schlechter verlief der Slalom für den Rest des ÖSV. Saisonsieger Johannes Strolz schied mit einer sehr guten Zwischenzeit aus. „Der Lauf hat volles Risiko abverlangt. Im Steilhang war die Rückenlage extrem kontraproduktiv. Ich habe etwas zu wenig an gewissen Stellen dosiert“, sagte der enttäuschte Vorarlberger, der sein Olympia-Ticket dank seines Sieges in Adelboden aber fix in der Tasche hat. Fabio Gstrein und Dominik Raschner fielen ebenso im ersten Durchgang aus. Marc Digruber und Joshua Sturm schafften die Qualifikation genauso wenig wie Kilian Pramstaller, der bei seinem Weltcupdebüt 40 wurde.

 

Große Enttäuschung gab es auch bei den Schweden. Kristoffer Jakobsen legte im ersten Durchgang eine gigantische Bestzeit hin und die Hoffnung war groß, erstmals seit Andre Myhrer in Aspen 2017 wieder einen schwedischen Weltcupsieger zu sehen. Doch dem 27-Jährigen ereilte das gleiche Schicksal wie Marco Schwarz vor zwei Jahren und Manuel Feller vorige Saison, die beide als Führende nach dem ersten Lauf in Schladming im Finale nach wenigen Toren ausschieden.

Vor zwei Wochen beim Rennen der Frauen war die Piste auf der Planai bereits in exzellentem Zustand, auch heute war der Zustand des Hanges absolut top. OK-Chef Hans Grogl, der 25 Jahre für das und all die anderen tollen Geschehnisse beim Nightrace Hauptverantwortlicher war, kündigte mit Ende des heutigen Rennens seinen Rücktritt an und verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand.

 

Slalom, Schladming, Männer, Ergebnis:

1.Linus Straßer GER

2.Atle Lie McGrath NOR

3.Manuel Feller

 

weiters:

17.Marco Schwarz

DNQ: Marc Digruber(33.), Kilian Pramstaller(40.),

Joshua Sturm(41.)

DNF1: Johannes Strolz, Fabio Gstrein, Dominik Raschner 

 

25.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sara Hector lässt ihrer Freude freien Lauf, nachdem sie in dieser Saison bereits den dritten Riesenslalom für sich entschied.

Foto: Alessandro Trovatti AP/dpa

Sara Hector gewinnt den letzten Riesentorlauf vor Olympia

Die Schwedin Sara Hector kletterte auch beim Riesentorlauf am Kronplatz in Südtirol auf das oberste Podest. Die 29-Jährige war trotz eines Fehlers im unteren Teil des Rennens nicht zu schlagen und verwies die Halbzeitführende Petra Vlhova und die Französin Tessa Worley auf die Plätze. Österreichs Athletinnen erlebten dagegen ein Debakel.

 

Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen und eine griffige Piste - es war alles angerichtet für ein Spektakel beim Riesentorlauf am Kronplatz in Südtirol. Sara Hector präsentierte sich zum bereits dritten Mal in dieser Saison und zum vierten Mal insgesamt besser als die Konkurrenz und siegte auf dem selektiven Hang. Die Schwedin konnte sich sogar einen schweren Fehler im zweiten Durchgang leisten, um dennoch im Klassement vorne zu bleiben. „Es ist für mich unglaublich und ich bin überrascht, dass ich trotz dieses Fehlers im unteren Teil hier gewinnen konnte. Ich hätte nie gedacht, dass sich das für den Sieg ausgeht“, sagte die Führende im Riesentorlaufweltcup. Hector war im ersten Lauf auf Platz zwei gelegen und im Finale reichte ihr die siebtschnellste Zeit, um zu gewinnen. „Ich war heute nicht ganz so nervös wie sonst, aber Nervosität spielt bei mir immer eine große Rolle. Ich glaube, das ist meine Mentalität“, fügte Hector hinzu, die nun im Riesentorlauf bei den Olympischen Spielen wohl als Topfavoritin gilt. Jedoch hat die 29-Jährige auch eine schwere Bürde zu tragen. Seit 1980 gelang es keiner Athletin bei Olympia Gold zu holen, wenn sie davor den letzten Riesentorlauf vor den Spielen gewonnen hatte. Zuletzt gelang genau dieses Kunststück Hanni Wenzel in Lake Placid. 

 

Petra Vlhova wieder voll im Kampf um den Gesamtweltcup

Petra Vlhova nützte ihre Startnummer eins im ersten Lauf perfekt aus und ging als Führende in den zweiten Durchgang. Dort war die Slowakin zwar schnell, aber ihr fehlten am Ende 0,15 Sekunden auf ihren sechsten Sieg in einem Riesenslalom. „Der letzte Teil im Steilhang war echt schwierig für mich, aber mit dem zweiten Platz kann ich gut leben, obwohl es schon mein Ziel ist, jedes Rennen zu gewinnen“, sagte die 26-Jährige, die im Gesamtweltcup bis auf 17 Punkte auf Leaderin Mikaela Shiffrin(Platz fünf) herankam. Tessa Worley, die den letzten Riesentorlauf am Kronplatz gewann, fuhr diesmal auf Rang drei. „Es war heute ein echter Kampf. Im zweiten Lauf war ich deutlich besser unterwegs als im ersten“, sagte die Französin, die sich im Finale um fünf Plätze verbesserte. 

Laufbestzeit im Finale gelang übrigens Ana Bucik aus Slowenien, die sich von Rang 29 bis an die neunte Stelle nach vorne katapultierte.  

 

Debakel für Österreich

Bisher klassierte sich noch nie eine Österreicherin in den Top fünf in dem Rennen, das seit 2017 im Weltcupkalender steht und das sollte auch 2022 so bleiben. Es kam aber noch schlimmer. Katharina Truppe machte im zweiten Durchgang einen schweren Fehler und war mit Platz zwölf noch die Beste des ÖSV. „Ich war etwas zu spät dran und dann habe ich noch Glück gehabt, dass ich noch im Kurs geblieben bin. Es war natürlich ein sehr großer Fehler“, sagte die Kärntnerin. Elisa Mörzinger machte zum zweiten Mal in ihrer Karriere im Riesentorlauf Punkte und wurde 20. Katharina Liensberger verpatzte sowohl den ersten als auch den zweiten Durchgang völlig und wurde nur 23. „Es war unruhig zu fahren. Ich hätte den Ski mehr auf Zug halten müssen. Es hat die Entschlossenheit gefehlt“, resümierte 24-Jährige ihr Abschneiden in Südtirol. 

Stephanie Brunner schied im zweiten Durchgang aus und Franziska Gritsch, Ricarda Haaser, Nina Astner, Katharina Huber und Elisabeth Kappaurer verpassten die Qualifikation für das Finale. Ramona Siebenhofer befindet sich schon auf der Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Peking und ging dem Team an allen Ecken und Enden ab.

 

Riesentorlauf, Kronplatz, Frauen, Ergebnis:

1.Sara Hector SWE

2.Petra Vlhova SVK

3.Tessa Worley FRA

 

weiters:

12.Katharina Truppe

20.Elisa Mörzinger

23.Katharina Liensberger

DNQ: Franzsika Gritsch(31.), Ricarda Haaser(32.),

Katharina Huber(36.), Elisabeth Kappaurer(44.),

Nina Astner(47.)

DNF2: Stephanie Brunner

 

25.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Perfekte Piste, keine Zuschauer. Aber ein Spektakel wurde der Flutlichtslalom in Schladming trotzdem.

Foto: dietextbastelstube.at

Mikaela Shiffrin siegt in Schladming und überholt Ingemar Stenmark

Mikaela Shiffrin ist wieder zurück auf der Siegesstraße. Die US-Amerikanerin holte in Schladming nicht nur den 47.Slalomerfolg ihrer Karriere, sondern überbot den Altzeitrekord von Ingemar Stenmark, der im Riesentorlauf 46 Siege, so viele wie kein anderer bisher in einer Disziplin schaffte. Petra Vlhova sicherte sich mit Rang zwei vorzeitig die kleine Kristallkugel.

 

Keine Zuschauer, aber dennoch viel los. Das könnte der Slogan des Slaloms von Schladming in der Steiermark an diesem Dienstag sein. Mikaela Shiffrin schaffte mit nur 26 Jahren bereits den unfassbaren Rekord im Torlauf von 46 Siegen in einer Disziplin von Ingemar Stenmark zu überflügeln. Im ersten Durchgang war die Fahrt der US-Amerikanerin noch etwas verhalten mit dem fünften Platz. Im Finale riskierte der Superstar alles und holte in souveräner Manier und Laufbestzeit den historischen Sieg. „Ich wollte einfach einmal abliefern hier und ich wollte beweisen, dass ich es wert bin, hier zu fahren. Ich bin sehr stolz auf meinen zweiten Lauf und war heute bereit, volles Risiko zu gehen“, sagte Shiffrin. „Dass mir hier dieser unfassbare Rekord gelungen ist, ist eine Arbeit von vielen Jahren, aber ich möchte einfach nur den Moment genießen. Für mich ist es viel wert zu wissen, wenn man schneller als Petra (Anm.:Vlhova) ist, dann weiß man, dass man stark war, weil sie fährt so Slalom, wie man Slalom fahren muss“, fügte die 73-fache Weltcupsiegerin hinzu. Übrigens war es der 66.Podiumsplatz im Slalom und der 116.insgesamt für die 26-Jährige.

 

Petra Vlhova holte die erste Kristallkugel der Saison

Petra Vlhova konnte zwar den Slalom von Schladming nicht gewinnen, holte aber dennoch Platz zwei und die Gewissheit, dass in der laufenden Saison niemand mehr sie von der Position der Führenden im Slalomweltcup verdrängen kann. Damit sicherte sich die Slowakin vorzeitig die kleine Kristallkugel für den Torlauf. „Ich wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte. Rang zwei ist ok, aber nicht perfekt. Dann rief mein Bruder mir zu, ich hätte die Kristallkugel gewonnen. Da ist die Freude schon sehr groß, auch wenn ich Mikaela (Anm.: Shiffrin) heute nicht besiegen konnte“, sagte die 26-Jährige, die diesmal mit Recht die Bedingungen und die Beschaffenheit der Piste auf der Planai sehr lobte.

Hinter den beiden Dominatorinnen der Saison erreichte Lena Dürr mit Platz drei ihren dritten Podestplatz in dieser Saison. „Es ist der Hammer, es hat extrem Spaß gemacht. Die Piste war echt perfekt. Ich kann nun das abrufen, was ich mir die letzten Jahre nicht so zugetraut habe“, sagte die Deutsche, die nun bewiesen hat, dass sie auch auf steilen Hängen absolut erfolgreich sein kann. Bisher stand sie im finnischen Levi zweimal auf dem Podium.

 

Österreich mit Licht und Schatten

Den ersten Wermutstropfen gab es schon vor dem Rennen, denn Katharina Truppe lieferte einen positiven Coronatest ab und konnte nicht starten. Im Rennen zeigte erstmals Chiara Mair groß auf. Die Tirolerin kam bis auf Rang vier nach vorne und sicherte sich ihr bestes Karriereresultat. „Heute, das war endlich einmal eine Leistung, wie ich sie mir schon den ganzen Winter erhoffe. Natürlich weiß ich, dass das in Hinblick auf die olympischen Spiele zu wenig sein könnte, weil ich eben nur dieses eine starke Resultat in dieser Saison geschafft habe“, sagte die 25-Jährige. Hinter Mair kam aus österreichischer Sicht lange nichts. Katharina Huber wurde 15. und Katharina Liensberger fiel im zweiten Lauf nach einem Fehler im unteren Teil auf Platz 21 zurück. „Mir fehlt im Moment etwas die Sicherheit. Es läuft nicht so wie ich mir das vorstelle und muss an diesen Fehlern arbeiten und wachsen“, sagte die Vorarlbergerin. Marie-Therese Sporer schied im zweiten Durchgang aus, nachdem sie im ersten Lauf auf dem starken elften Platz lag.

Überraschend nicht in den zweiten Durchgang schaffte es Katharina Gallhuber. Die Niederösterreicherin fuhr etwas zu verhalten am selektiven Hang und wurde nur 31. Stephanie Brunner(38.) und Bernadette Lorenz(43.) verpassten das Finale ebenso.

 

Pistenzustand in Schladming überragend

Eigentlich hätte die Snow Princess traditionell in Flachau in Salzburg gekürt werden sollen. Extrem hohe Inzidenzzahlen im Bezirk St.Johann im Pongau veranlassten die Gesundheitsbehörden und die Veranstalter aber zu einer Verlegung des Events. Schladming, das nur etwas mehr als 20 Kilometer von Flachau entfernt liegt, aber im Bezirk Liezen in der Steiermark, übernahm den Bewerb und erwies sich einmal mehr als tadelloser Austragungsort von Weltcuprennen. Erstmals durften sich die besten Frauen auf dem klassischen Zielhang der Planai messen. Die einzigen beiden Änderungen, die gegenüber den Herrenrennen stattfanden, waren das Verschieben des Starts etwas nach unten und der Untergrund der Piste war zwar hart und kompakt, aber nicht so extrem eisig wie man es beim Nightrace der Männer gewohnt war.

Die Piste war diesmal in einem genialen Zustand. Anders als in Zagreb und Kranjska Gora zeigte sich der Hang perfekt präpariert. Keine Wellen, keine Löcher und kaum Schläge, dafür ein optimaler Untergrund zum Carven. Bis zur letzten Athletin im ersten Durchgang waren praktisch die gleichen Bedingungen und Rosa Pohjolainen aus Finnland zeigte das eindrucksvoll mit Startnummer 54 (von 58) und Platz 14 im ersten Lauf. Im Finale landete die Finnin ebenso an der 14.Stelle. Auffallend war auch, dass sich Athletinnen aus 17 Nationen für den zweiten Durchgang qualifizierten. So viele wie noch nie.

 

Ergebnis, Slalom, Frauen, Schladming:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Petra Vlhova SVK

3.Lena Dürr GER

 

weiters:

4.Chiara Mair

15.Katharina Huber

21.Katharina Liensberger

Out: Marie-Therese Sporer

DNQ: Katharina Gallhuber(31.), Stephanie Brunner(38.),

Bernadette Lorenz(43.)

 

11.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotz schwierigem Untergrund siegte Petra Vlhova auch in Kranjska

Gora mit der gewohnten Entschlossenheit.

Foto: AP

Petra Vlhova verhindert den ersten Slalomsieg von Wendy Holdener

Schon zum 17.Mal insgesamt und zum fünften Mal in dieser Saison triumphierte Petra Vlhova bei einem Slalom. In Kranjska Gora verwies sie Wendy Holdener aus der Schweiz auf Platz zwei, die ihren 100.Weltcupslalom absolvierte.

 

Bereits gestern im Riesentorlauf kritisierte Petra Vlhova die Bedingungen und die Pistenpräparierung im slowenischen Kranjska Gora. Trotzdem hinderte das die Slowakin nicht daran, den Slalom mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang zu gewinnen und auch für eine Vorentscheidung im Slalomweltcup zu sorgen. „Die Verhältnisse waren echt nicht gut. Ich weiß natürlich, dass die Arbeiter hier hundert Prozent Arbeit in die Piste stecken, aber auch ich versuche immer hundert Prozent zu geben in allem was ich mache“, sagte die 26-Jährige. „Mein zweiter Lauf war übrigens perfekt“, ließ die Slowakin noch wissen.

 

Podest Nummer 29 im 100.Slalom

Wieder nichts mit dem ersten Sieg wurde es für Wendy Holdener. Die Schweizerin führte nach dem ersten Lauf noch, fiel dann aber an die zweite Position zurück. Damit gelang der 28-Jährigen der 29 Podestplatz in ihrem 100.Slalomrennen. 14 Mal davon wurde sie Zweiter, so eben auch heute. Platz drei ging an die Schwedin Anna Swenn-Larsson.

Mikaela Shiffrin, die vor dem zweiten Durchgang noch vor einigen Schlägen und Wellen auf der Piste warnte, fädelte tatsächlich im unteren Teil ein und schied damit erstmals seit dem Slalom in Lenzerheide Ende Jänner 2018! aus. Im Gesamtweltcup trennen Shiffrin und Vlhova nur noch 35 Zähler.

 

Durchwegs Steigerungen der Österreicherinnen

Für das Podium war es noch etwas zu wenig, aber alle ÖSV-Athletinnen, die auch ins Ziel kamen, verbesserten ihre Position im Finale. Am besten lief es einmal mehr für Katharina Truppe, die auf Rang sieben fuhr. „Es war nicht leicht, den Rhythmus zu finden. Für das, dass beide Läufe nicht so gut waren, ist der siebente Platz absolut ok“, sagte die Kärntnerin, die noch hinzufügte: „Von den Bedingungen war es ok, man muss halt die Spuren treffen, aber ich bin schon Schlimmeres gefahren.“

Unmittelbar hinter Truppe klassierte sich Katharina Gallhuber auf Platz acht und setzte ihren Aufwärtstrend fort. „Heute war es nicht ganz so stark, aber ich bin sehr zufrieden. Beim nächsten Rennen (Anm.: Schladming) muss ich aber von Anfang an mehr attackieren“, sagte die 24-Jährige. Katharina Hubers Leistungskurve zeigt auch weiterhin oben mit dem elften Rang heute. Marie-Therese Sporer als 17. machte ebenso wieder satte Punkte. Auch Chiara Mair durfte sich zumindest über einen starken zweiten Durchgang freuen. „In letzter Zeit war es für mich ziemlich sehr schwer. Den Top-30-Platz nehme ich gerne mit, ich war heuer schon einmal schlechter“, sagte die Tirolerin, die an der 19.Stelle landete.

 

Totalausfall von Katharina Liensberger

Im Riesentorlauf reichte es nicht für die Qualifikation der besten 30, im Slalom war es nach dem ersten Lauf immerhin Rang fünf. Wenige Sekunden im zweiten Durchgang unterwegs, scheiterte Katharina Liensberger nach einem Einfädler. Vor dem Finale kommentierte die Vorarlbergerin den vom österreichischen Techniktrainer Hannes Zöchling gesteckten Lauf noch so: „Man muss einige Tore mit Köpfchen fahren, es sind auch einige gefinkelte Haarnadeln auf dem Kurs.“ Nach dem Rennen war die Enttäuschung über das Ausscheiden wohl so groß, dass sie nicht mehr für eine Stellungnahme bereit war. Lange Zeit zum Nachdenken bleibt Katharina Liensberger und Co. nicht, denn schon übermorgen wartet auf die Frauen der Slalom in Schladming. Auf der Planai findet die Konkurrenz der Damen erstmals auf der Herrenpiste statt.

 

Ergebnis, Slalom, Kranjska Gora, Frauen:

1.Petra Vlhova SVK

2.Wendy Holdener SUI

3.Anna Swenn-Larsson SWE

 

weiters:

7.Katharina Truppe

8.Katharina Gallhuber

11.Katharina Huber

17.Marie-Therese Sporer

19.Chiara Mair

out: Katharina Liensberger 

DNQ: Bernadette Lorenz(41.)

 

09.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sara Hector feierte den dritten Weltcupsieg ihrer Karriere und 

übernahm das rote Trikot der Führenden im Riesentorlaufweltcup.

Foto: GEPA Pictures

Sara Hector deklassiert die Konkurrenz im Riesentorlauf von Kranjska Gora

Sara Hector siegte beim Riesentorlauf im slowenischen Kranjska Gora überlegen und übernahm auch noch das rote Trikot der Führenden im Diszplinenweltcup. Tessa Worley holte Platz zwei mit fast einer Sekunde Rückstand, Marta Bassino kam als Dritte auf das Podium.

 

Eigentlich hätte der Riesentorlauf von Kranjska Gora in Maribor am Pohorje stattfinden sollen. Zu warme Temperaturen und ungünstige Wetterprognosen veranlasste die FIS aber zu einer Verschiebung nach Kranjska Gora. Dies sollte sich für Sara Hector als optimal erweisen, denn die Schwedin legte nicht nur eine beeindruckende Bestzeit im ersten Lauf hin, sie distanzierte ihre Konkurrentinnen auch im zweiten Durchgang – und das mit Startnummer 30! „Ich war schon ziemlich nervös, aber ich denke, es war eine starke Leistung. Ich habe alles riskiert und war super schnell unterwegs, es ist unglaublich“, sagte die 29-Jährige, die in der Wertung der Riesentorläuferinnen nun 56 Punkte vor der bisher Führenden Mikaela Shiffrin liegt.

Wieder stark zeigte sich die routinierte Französin Tessa Worley mit dem zweiten Platz. Marta Bassino schaffte zum ersten Mal in dieser Saison im Riesentorlauf ein Podium mit Rang drei.

 

Wieder lieferte das Rennen Überraschungen

Valerie Grenier, die nicht nur in Sotschi 2016 Juniorenweltmeisterin in der Abfahrt war, sondern auch 2008 Juniorenweltmeisterin im Wasserskifahren der unter Zwölfjährigen, zeigte endlich im Weltcup, was sie draufhat und zwar einen starken vierten Platz. Die 25-Jährige aus Ontario lag schon im ersten Lauf an der achten Stelle und machte danach vier Positionen gut.

Weniger gut lief es für die Superstars. Die Gesamtweltcupleaderin Mikaela Shiffrin konnte den Schaden noch etwas in Grenzen halten und wurde Siebente, zudem musste sie das rote Trikot an Sara Hector abgeben. Petra Vlhova wurde mit 2,55 Sekunden Rückstand gar nur 15. 

 

Kein Top-Ten-Platz für Österreich

Nach dem ersten Lauf sah es schon nicht optimal aus. Einzig Katharina Truppe lag sogar auf Podestkurs mit ihrem vierten Platz. Im zweiten Durchgang fiel die Villacherin dann an die elfte Stelle zurück. Ricarda Haaser setzte mit ihrem 14.Rang wieder ein kräftiges Lebenszeichen. Im Finale verbesserte sich die 28-Jährige um neun Positionen. „Die Motivation schnell Ski zu fahren ist wieder da. Ich hatte gestern noch einen echt guten Trainingstag und ich spüre, dass es in die richtige Richtung geht“, sagte die Tirolerin.

Ramona Siebenhofer konnte diesmal nicht an ihre beständigen Leistungen im Riesentorlauf anschließen. Für die Steirerin gab es nur Platz 19. „Es waren halt ein paar Fehler drinnen, die nicht sein sollten. Es war kein zufriedenstellender Tag“, resümierte die 30-Jährige. Mit Platz 23 von Katharina Huber schafften es nur vier ÖSV-Athletinnen in die Punkteränge.

Katharina Liensberger verpasste als 32. überraschend das Finale. Marie-Therese Sporer, Elisabeth Kappaurer nach ihrem Comeback und Chiara Mair waren für die besten 30 ebenso zu langsam und Elisa Mörzinger schied aus.

 

Paulina Schlosser schwer gestürzt

Die Deutsche Paulina Schlosser verletzte sich bereits im ersten Durchgang nach wenigen Sekunden Fahrzeit schwer. Die 20-Jährige verdrehte sich beim Sturz das rechte Bein und musste über 20 Minuten auf der Piste behandelt werden. Wie der Deutsche Skiverband mitteilte, erlitt sie eine Verletzung am Unterschenkel. Eine genaue Diagnose steht noch aus. 

 

Nun folgt morgen noch ein Slalom in Kranjska Gora. Begonnen wird um 930Uhr, der zweite Lauf ist für 1230Uhr angesetzt.

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Kranjska Gora, Frauen:

1.Sara Hector SWE

2.Tessa Worley FRA

3.Marta Bassino ITA

 

weiters:

11.Katharina Truppe

14.Ricarda Haaser

19.Ramona Siebenhofer

23.Katharina Huber

DNQ: Katharina Liensberger(32.), Marie Therese-Sporer(44.),

Elisabeth Kappaurer(47.), Chiara Mair(55.)

out: Elisa Mörzinger

 

08.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Bemühungen der kroatischen Gastgeber, die Piste mit Wasser und Salz renntauglich zu machen, schlugen fehl.

Foto: GEPA Pictures

Nach 19 Athleten war Schluss in Zagreb

Der Herrenslalom in Zagreb wurde nach langem Hin und Her nach Startnummer 19 abgebrochen. Eine zu weiche Piste und unfaire Bedingungen zwangen die Organisatoren dazu, diesen Schritt zu vollziehen.

 

Chaos pur gab es beim Slalom der Männer am Sljeme. Warme Temperaturen und eine zu weiche Piste waren bereits gestern der Grund für die Verschiebung des Rennens auf heute. Viele Teams hatten bei den Hotels schon ausgecheckt, ehe beschlossen wurde, heute einen weiteren Schritt zu wagen, das Event über die Bühne zu bringen. 

Die kälteren Temperaturen über die Nacht im leichten Minusbereich ließen die berechtigte Hoffnung zu, dass am Sljeme wirklich ein faires Rennen hätte stattfinden können. Doch bereits nach der Startnummer eins, Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen, war klar, dass die Piste nie und nimmer 61 Athleten im ersten und 30 im zweiten Durchgang standhalten wird. Insgesamt 19 Läufer wurden in den Bewerb geschickt, aber danach wurde dem Spuck nach langen Diskussionen zwischen OK-Chef Vedran Pavlik und Emmanuel Couder von der FIS ein Ende bereitet.

 

Vier Österreicher mit unterschiedlichen Gefühlslagen

Gleich mit der Startnummer zwei nahm Marco Schwarz die schwierige Aufgabe in Angriff. Die 1,74 Sekunden Rückstand auf den Norweger Foss-Solevaag waren aber nicht alleine die Schuld des Kärntners. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren einige Stellen auf der Piste nicht mehr exakt passierbar. „Es ist von der Piste her relativ grenzwertig. Zwischendurch war es kurz besser, aber generell habe ich mich mit dem grobkörnigen Schnee sehr schwergetan“, sagte Schwarz. Manuel Feller, der bei allen Zwischenzeiten sogar vor Foss-Solevaag lag, schied kurz vor dem Ziel mit einem Einfädler aus. Der Tiroler war anschließend sofort aus dem Interviewbereich verschwunden, Enttäuschung und Zorn waren wohl zu groß.

Michael Matt, dem der Hang in Zagreb sehr liegt, fuhr mit etwas mehr als zwei Sekunden Rückstand auf Platz elf. „Es war brutal schwierig. Ich habe sehr gut angefangen und dann ging es aber los mit den Problemen“, sagte der Tiroler, der mit Startnummer 13 auf die Buckelpiste ging. Als Vorletzter durfte Fabio Gstrein an den Start gehen. Der Jungstar musste eine eigene Linie wählen und fuhr deutlich weiter um die Tore als die Athleten vor ihm. Platz zwölf wäre kein Drama, aber fast drei Sekunden Rückstand schon. „Mein Skifahren war ok, aber manche Tore sind recht kritisch zu fahren“, fand der 24-Jährige.

Nach Startnummer 19, Stefan Hadalin aus Slowenien, war die Konkurrenz dann auch vorbei. 

Manche Tore saßen zu locker im Schnee, an anderen Stellen schaute schon das Gras heraus und haben sich auch ziemlich tiefe Wannen gebildet, die das Verletzungsrisiko bei einer Fortsetzung des Rennens erhöht hätten. Die Helfer am Sljeme versuchten zwar alles Menschenmögliche, um den Bewerb zu retten, aber gegen die Natur gab es keine Chance.

Nun gibt es die Option, den Slalom an einem anderen Weltcuport nachzuholen oder ihn ganz zu streichen. 

 

Absage auch in Flachau

Nicht der Schnee, sondern Corona sorgte für eine Absage des Nachtslaloms in Flachau nächste Woche am Dienstag. Das Land Salzburg sprach sich wegen zu hoher Inzidenzzahlen gegen die Austragung des Rennens aus. Ein Ersatzort ist bereits gefunden und zwar wird der Torlauf in Schladming gefahren werden. Zuschauer sind aber auch hier keine zugelassen.

 

Stand im Slalom von Zagreb zum Zeitpunkt des Abbruchs:

1.Sebastian Foss-Solevaag NOR, 2.Ramon Zenhäusern SUI, 3.Clement Noel,

weiters: 6.Marco Schwarz, 11.Michael Matt, 12.Fabio Gstrein 

u.a. out: Manuel Feller 

nicht gestartet: Christian Hirschbühl, Marc Digruber, Johannes Strolz, Dominik Raschner

 

06.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch von den wirbelnden Blättern auf der Piste ließ sich Petra Vlhova auf dem Weg zu ihrem 16.Slalomsieg im Weltcup nicht stören.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova gewinnt auch am Bärenberg in Zagreb

Petra Vlhova hört nicht auf zu gewinnen. Beim Slalom von Zagreb triumphierte die Slowakin schon zum dritten Mal und es war bereits der 16.Weltcupsieg nur im Torlauf für die 26-Jährige. Hinter Vlhova kam Mikaela Shiffrin nach ihrer Zwangspause auf Rang zwei und Katharina Liensberger eroberte Platz drei.

 

Es war kein gewöhnliches Rennen am Hausberg der kroatischen Hauptstadt. Am Bärenberg, dem sogenannten Sljeme, herrschten mit 13Grad extrem hohe Temperaturen für diese Jahreszeit. Dazu gab es durchgehend starken Wind, der massenweise Blätter aus dem anliegenden Wald auf der Piste verteilte. Petra Vlhova kam mit den schwierigen Bedingungen sowohl im ersten Durchgang als auch im Finale am besten zurecht und siegte deutlich. „Im ersten Durchgang wollte ich den Vorteil mit Startnummer eins ausnutzen, weil die Oberfläche wirklich schwierig war und es ist mir echt gut gelungen. Im zweiten Lauf war es ähnlich schwierig und ich hatte auch ein paar kleinere Fehler, aber ich bin natürlich mehr als zufrieden heute“, sagte die 26-fache Weltcupsiegerin, die im Slalomweltcup schon 140 Punkte vor Mikaela Shiffrin liegt.

 

Shiffrin kam zurück, sah und siegte fast

Die US-Amerikanerin bleibt ein Phänomen auf der Piste. Um beim Slalom in Zagreb an den Start gehen zu können, wurde die 26-Jährige gestern noch einmal PCR-getestet und erst nach dem negativen Testergebnis durfte Shiffrin nach Zagreb reisen. Umso mehr beeindruckt, dass die Gesamtweltcupführende gleich beim ersten Rennen nach ihrer Corona-Infektion auf das Podest fuhr – ihr 65. im Slalom. „Natürlich waren die Bedingungen nicht leicht, aber es war von der Leistung in Ordnung heute. Ich habe die letzten zwei Wochen nur zwei Tage trainiert und hatte durch Corona etwas mehr Ruhe, als ich eigentlich wollte“, sagte die US-Amerikanerin. Für den Gesamtweltcup waren die 80 Punkte sehr wichtig, da Petra Vlhova mit ihrem Erfolg im heutigen Slalom den Rückstand auf Shiffrin auf nur mehr 115 Punkte verkürzte. 

 

Katharina Liensberger glänzt nach schwerem Fehler

Im ersten Lauf Platz fünf, am Ende auf dem Podium. Wenn man den finalen Lauf von Katharina Liensberger nur bis kurz nach dem ersten Intervall gesehen hätte, hätte man wohl nie und nimmer auf einen Podestplatz gewettet. Doch die Vorarlbergerin zündete danach den Turbo, fuhr jede Stange mit letztem Risiko auf engste Weise an und wurde dafür belohnt. „Ich wusste, ich muss jetzt Vollgas geben, weil dieser Fehler hat schon einiges an Zeit gekostet. Auch mit dem Fehler oben habe ich jetzt wieder ein gutes Vertrauen in meine Fahrweise, auf dem ich weiter aufbauen kann“, sagte die 24-Jährige, die am Sljeme schon zum dritten Mal in Serie auf dem Stockerl landete.

Ebenso weiterhin stark präsentierte sich Katharina Gallhuber. Mit Platz sechs empfahl sich die Niederösterreicherin absolut für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im Februar. „Ich habe versucht, fokussiert zu sein. Einige Passagen gingen auch ganz gut. Es war definitiv schwierig zu fahren, aber es war für jede Athletin gleich“, sagte Gallhuber, die ihren sechsten Platz von Lienz bestätigte.

Weniger gut verlief das Rennen für den Rest des ÖSV-Teams. Katharina Truppe kam diesmal nicht über Rang 16 hinaus. Das letzte Risiko habe heute gefehlt. Auch Katharina Huber fuhr ihrem Potential etwas hinterher und wurde nur 22. Sowohl Marie-Therese Sporer als auch Chiara Mair scheiterten im zweiten Lauf am berüchtigten Tor direkt nach der ersten Zwischenzeit. Bernadette Lorenz schied bereits im ersten Durchgang aus. Franziska Gritsch und Magdalena Egger durften coronabedingt beim Rennen in Zagreb nicht antreten. Auch eine Teilnahme für die Bewerbe im slowenischen Kranjska Gora ist für das Duo mehr als fraglich.

 

Ali Nullmeyer und Leona Popovic überraschen

Die Kanadierin Alison Nullmeyer stellte in Zagreb nicht nur ihre aufsteigende Form unter Beweis, sie fuhr sogar ihr bestes Karriereresultat ein. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang landete die 23-Jährige aus Ontario auf dem starken fünften Rang. 

Ebenso beachtenswert war die Leistung von Lokalmatadorin Leona Popovic. Die Kroatin war lange als ewiges Talent verschrien bis sie ausgerechnet beim Heimrennen mit Platz sieben ebenso die stärkste Leistung ihrer bisherigen Karriere zeigte. 

Morgen wird auch noch der Slalom der Männer auf dem Sljeme ausgetragen. Die Bedingungen waren heute schon alles andere als leicht, aber morgen soll es zusätzlich noch den ganzen Tag regnen. Der erste Lauf soll um 1530Uhr über die Bühne gehen, das Finale folgt um 1840Uhr.

 

Slalom, Zagreb, Frauen, Ergebnis:

1.Petra Vlhova SVK

2.Mikaela Shiffrin USA

3.Katharina Liensberger

 

weiters:

6.Katharina Gallhuber

16.Katharina Truppe

22.Katharina Huber

out: Chiara Mair, Marie-Therese Sporer, Bernadette Lorenz

 

04.01.2022

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht verbissen, sondern mit einer Leichtigkeit machte Petra Vlhova

ihren 15.Slalomweltcupsieg klar.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova feiert ihren 15.Slalomsieg

Petra Vlhova bleibt im Slalom das Maß aller Dinge. In Abwesenheit der großen Konkurrentin Mikaela Shiffrin siegte die Slowakin beim Torlauf in Lienz/Osttirol in souveräner Manier vor der besten Österreicherin Katharina Liensberger und Michelle Gisin aus der Schweiz.

 

Petra Vlhovas Ziel in dieser Saison ist nicht der Gesamtweltcup, wie ihr Trainer Mauro Pini erzählte, sondern eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Dennoch gewann die 26-Jährige in dieser Wertung wichtige hundert Punkte dazu. Auch in Lienz war die Slowakin eine Klasse für sich und holte 0,51 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Katharina Liensberger heraus. In ihrer Lieblingsdisziplin, dem Slalom, gab es schon Erfolg Nummer 15. „Es ist schon großartig. Im ersten Durchgang war es noch ziemlich knapp und daher wollte ich im zweiten Lauf einfach nicht nachlassen, was mir sehr gut gelang“, jubelte die Slowakin nach ihrem insgesamt 23.Weltcupsieg.

 

Katharina Liensberger zurück am Podest

Was im Riesentorlauf gestern noch etwas behäbig schien, glich im Slalom wieder einer Selbstverständlichkeit. Im ersten Durchgang gab es schon Platz drei nur 0,27 Sekunden hinter der führenden Petra Vlhova, im Finale legte Katharina Liensberger noch einmal nach. Mit ihrer ruhigen, aber offensiven Fahrweise, brachte die amtierende Slalomweltcupsiegerin ihren ersten Podestplatz dieser Saison unter Dach und Fach. „Ich bin echt zufrieden, dass es sich so gut ausgegangen ist. Gerade als ich in den Zielhang eingefahren bin, musste ich noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Ich hoffe, dass ich bald wieder bei hundert Prozent bin“, sagte die Vorarlbergerin, die bis vor einigen Tagen noch an einer Corona-Infektion litt.

 

Ebenso geschwächt, aber nicht durch Corona, war Michelle Gisin. Die 28-Jährige aus Graubünden litt im Sommer noch am Pfeiferschen Drüsenfieber. Mit dem Erfolg beim Slalom in Lienz zeigte die 28-Jährige, dass sie endlich wieder die Power hat, die sie über viele Jahre schon auszeichnete. „Bei mir ist es im Moment ein Auf und Ab nach dem schwierigen Sommer. Ich bin so dankbar, dass ich so eine Verbesserung spüre“, sagte die Gisin, die genau vor einem Jahr ihren ersten Weltcupsieg feierte (Slalom am Semmering).

 

Laufbestzeit im zweiten Durchgang für Katharina Truppe

Die Kärntnerin zeigte – wie schon gestern im Riesentorlauf – einen enormen Formanstieg und kletterte vom 13.Rang im ersten Durchgang mit der schnellsten Zeit im Finale sogar noch in Stockerlnähe, auf den vierten Platz. „Ich hatte heute den Mut zum Risiko und die Skier sind sehr gut gelaufen. Obwohl mir im Steilhang ein Fehler passiert ist, war ich im Ziel überrascht, dass es so gut war“, sagte die 25-Jährige nach ihrem besten Saisonergebnis auch im Slalom. „Die Laufbestzeit taugt mir natürlich und diesen vierten Platz nehme ich sehr gerne mit“, fügte Truppe hinzu. 

Hinter Katharina Truppe kam auch Katharina Gallhuber zu ihrem besten Saisonresultat. Die Niederösterreicherin fuhr auf Rang sechs und verbesserte sich im zweiten Durchgang gleich um 13 Positionen. „Ich bin richtig glücklich, dass ich jetzt ein gutes Skifahren gezeigt habe. Mit dieser Leistung macht Rennfahren wieder richtig Spaß“, sagte die 24-Jährige, die ihr Formtief nun endgültig überwunden hat. Nicht ganz so weit vorne, aber auch wieder sehr solide unterwegs war eine weitere Niederösterreicherin, nämlich Katharina Huber. Sie machte im Finale neun Plätze gut und landete an der 15.Stelle wie schon gestern im Riesenslalom. Auch Marie-Therese Sporer verbesserte sich im zweiten Durchgang und wurde 17. Punkte machte auch Chiara Mair als 23.

Weiter auf ein Erfolgserlebnis warten heißt es unterdessen für Franziska Gritsch, Stephanie Brunner und Magdalena Egger.

Nun stehen in den nächsten Wochen gleich drei weitere Slaloms an. Bei den Konkurrenzen in Zagreb, Maribor und Flachau wird sich entscheiden, wer Österreich bei den Olympischen Spielen in Peking in dieser Disziplin vertreten wird.

 

Ergebnis, Lienz, Slalom, Frauen:

1.Petra Vlhova SVK

2.Katharina Liensberger

3.Michelle Gisin SUI

 

weiters:

4.Katharina Truppe

6.Katharina Gallhuber

15.Katharina Huber

17.Marie-Therese Sporer

23.Chiara Mair

39.Franziska Gritsch

40.Stephanie Brunner

42.Magdalena Egger

 

29.12.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tessa Worley im Riesentorlauf von Lienz ihrer Konkurrenz auf und davon.

Foto: GEPA Pictures

Tessa Worley triumphiert beim Riesentorlauf in Lienz

Tessa Worley entschied den Riesentorlauf in Lienz/Osttirol für sich. Die Französin war am Ende genau 0,3 Sekunden schneller als die amtierende Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova. Sara Hector bestätigte ihre tolle Form mit Rang drei.

 

Es gab zwar aufgrund von Corona keine Zuschauer in Lienz, aber dennoch gab es alpinen Skisport auf höchstem Niveau. Schon im ersten Durchgang setzte sich Tessa Worley mit Startnummer eins an die Spitze des Klassements und ließ sich von dort auch nicht mehr verdrängen. Mit der vierten Laufzeit im Finale holte sich die 32-Jährige ihren 15.Weltcupsieg. „Ich habe den Spaß wieder gefunden. Ich habe gemerkt, dass es endlich wieder so funktioniert, wie ich mir das vorstelle“, sagte Worley, die bereits 33mal am Podium bei Riesenslaloms stand.

Einmal mehr extrem konstant zeigte sich Petra Vlhova. Die Slowakin lag nach Durchgang eins noch am vierten Platz, verbesserte sich aber trotz einiger Fehler noch bis an die zweite Stelle. Die dritte am Podest, Sara Hector, bestätigte ihren Erfolg von Courchevel (FRA) eindrucksvoll. „Es war ein Kampf heute. Im oberen Teil habe ich einen Schlag bekommen und da hat es etwas gedauert, bis ich wieder meinen Rhythmus hatte. Ich muss mich aber bei meinem Team bedanken, dass im Moment alles zu großartig läuft“, sagte die Schwedin.

Laufbestzeit im Finale gelang diesmal einer weiteren absoluten Starathletin. Die Italienerin Federica Brignone zündete im zweiten Durchgang ein Feuerwerk und katapultierte sich von Platz zwölf noch an die vierte Position.

 

Warten auf Topplatzierung beim ÖSV

Österreichs Athletinnen warten weiterhin auf ein Spitzenergebnis. Katharina Truppe holte mit Rang neun und der zweitbesten Laufzeit im Finale zwar ihr bestes Saisonresultat im Riesentorlauf, dennoch war noch deutlich mehr möglich. „Nach dem ersten Durchgang habe ich mich wirklich geschämt, weil ich so passiv war. Im zweiten Lauf hat es dann viel besser gepasst, ich war dann viel aktiver und habe auch mehr riskiert“, sagte die Kärntnerin, die im zweiten Abschnitt des Rennens gleich 18 Positionen gutmachte. Einmal mehr konstant war Ramona Siebenhofer als Elfte unterwegs. Ein paar grobe Fehler im Zielhang verhinderten ein Ergebnis im Vorderfeld. „Mit so einem Fehler habe ich sehr viel Zeit liegengelassen, trotzdem ist es wieder eine solide Leistung. Mein Saisonstart war in allen Disziplinen echt gut“, sagte die 30-Jährige Steirerin. 

Einen weiteren Schritt nach vorne verbuchte auch Katharina Huber. Die Niederösterreicherin qualifizierte sich gerade noch als 30. für den zweiten Lauf, dort verbesserte sie sich bis an die 15.Stelle. In die Punkte schafften es auch noch Ricarda Haaser als 18. und Katharina Liensberger nach ihrer Corona-Erkrankung als 25. 

Stephanie Brunner schied im ersten Lauf bereits aus und Franziska Gritsch, Elisa Mörzinger und Nina Astner verpassten die Qualifikation für Durchgang zwei. Nun gibt es schon morgen in Lienz die nächste Möglichkeit für Punkte. Der Slalom steht an und wird um 10Uhr mit dem ersten Teil und um 13Uhr mit dem Finale über die Bühne gehen.

 

Shiffrin fehlte aufgrund von Corona

Die große Abwesende bei den Rennen in Lienz war Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin gab einen positiven Corona-Test ab und musste sich darauf in häusliche Isolation begeben. „Es geht mir gut, aber unglücklicher Weise habe ich einen positiven Corona-Test abgegeben. Ich folge dem Protokoll und werde die Rennen in Lienz leider verpassen“, verkündete die 26-Jährige via Instagram, die bei den letzten Konkurrenzen in Lienz 2019 sowohl Riesentorlauf als auch Slalom gewann. Ob Shiffrin Anfang Jänner beim Slalom in Zagreb wieder an den Start gehen darf, ist derzeit noch ungewiss. Sowohl im Riesentorlauf- als auch im Gesamtweltcup bleibt die US-Amerikanerin noch in Führung.

In Lienz ebenso wegen Corona gefehlt haben der Schweizer Superstar Lara Gut-Behrami und die aufstrebende Polin Maryna Gasienica-Daniel. Auch Rennleiter Peter Gerdol und ÖSV-Cheftrainer Christian Mitter mussten für die Rennen in Osttirol passen.

 

Ergebnis, Lienz, Riesentorlauf, Frauen:

1.Tessa Worley FRA

2.Petra Vlhova SVK

3.Sara Hector SWE

 

weiters:

9.Katharina Truppe

11.Ramona Siebenhofer

15.Katharina Huber

18.Ricarda Haaser

25.Katharina Liensberger

34.Franziska Gritsch

38.Elisa Mörzinger

44.Nina Astner

out: Stephanie Brunner

 

28.12.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei genialem Wetter siegte Sara Hector(SWE) mit perfekten Schräglagen.

Foto: Afp

Sara Hector ist zurück an der Spitze der Riesentorläuferinnen

Geduld ist bestimmt eine Tugend, die der Schwedin Sara Hector ganz besonders liegt. 2551 Tage musste die 29-Jährige warten, bis sie endlich wieder ganz oben auf dem Podium eines Weltcuprennens stehen durfte. Beim zweiten Riesentorlauf im französischen Courchevel triumphierte Hector zum erst zweiten Mal in ihrer Karriere bei einem Weltcuprennen. Der erste volle Erfolg war ihr Ende 2014 beim Riesenslalom in Kühtai in Österreich gelungen. 

Schon im ersten Lauf fuhr Hector Bestzeit und distanzierte die routinierte Französin Tessa Worley und Topfavoritin Mikaela Shiffrin(USA), die Siegerin vom Vortag. Im Finale sah man der Schwedin ihre Nervosität überhaupt nicht an, so souverän war sie auf der eisigen Piste des WM-Ortes von 2023 unterwegs. Mit der drittbesten Laufzeit im zweiten Durchgang untermauerte sie noch einmal ihre Klasse. „Es ist einfach unglaublich. Ich bin so stolz und glücklich, ich kann es kaum beschreiben“, sagte die Schwedin in tadellosem Deutsch. "Ich muss aber gestehen, dass ich schon ziemlich nervös war vor dem Rennen, weil es war keine alltägliche Situation für mich", fügte die 29-Jährige hinzu.

Einmal mehr am Podest stand Mikaela Shiffrin. Diesmal gelang dem Superstar zwar nicht der perfekte Lauf, aber es wurden wichtige 80 Punkte, die sowohl für den Gesamt- als auch für den Riesentorlaufweltcup extrem weiterhelfen. „Wenn man den Vergleich zu gestern zieht, dann war es heute nicht so sauber. Obwohl ich meine Akkus längst aufladen müsste, werde ich wahrscheinlich noch etwas trainieren die nächsten Tage, um bei den nächsten Technikbewerben (Anm.: in Lienz) wieder mein Maximum abrufen zu können“, sagte Shiffrin, die schon zum 114.Mal am Stockerl in einem Weltcuprennen stand. 

Auf Rang drei kam Marta Bassino, die damit wieder den Anschluss an die Spitze schaffte. „Der Start der Saison mit zwei Ausfällen war nicht gut für mich, aber heute war es ein großer Schritt, der mir einiges an Selbstvertrauen gebracht hat“, sagte die Siegerin der kleinen Kristallkugel im Riesentorlauf 2021. Für Tessa Worley aus Frankreich gab es immerhin noch Platz vier.

 

Aufwärtstrend der Österreicherinnen

Einmal mehr war Ramona Siebenhofer die stärkste Frau im ÖSV-Team. Nach dem achten Rang gestern gab es heute Platz sieben. Endlich wieder in den Top Ten zu finden ist Stephanie Brunner. Die Tirolerin geht mit Platz neun in die Weihnachtspause, hätte aber ohne den schweren Fehler im unteren Bereich im zweiten Durchgang deutlich weiter vorne klassiert sein können. Katharina Truppe wurde Elfte, Ricarda Haaser als 15. verbesserte sich gegenüber dem ersten Lauf gleich um zehn Ränge. Dazu kam Katharina Huber nach acht Ausfällen in Serie endlich wieder ins Ziel und landete an der 17.Stelle. „Ich hatte beim Einfahren schon ein gutes Gefühl und es hat heute einiges zusammengepasst“, sagte die Niederösterreicherin, die erst mit Startnummer 52 ins Rennen ging. Auch bei Elisa Mörzinger waren deutliche Fortschritte erkennbar. Platz 19 war ein klares Indiz dafür. „Es ist schon eine Erleichterung, es endlich in den zweiten Durchgang zu schaffen und zu punkten. Ich stand heute etwas ruhiger am Ski“, sagte die 24-Jährige. Dazu wurde Franziska Gritsch noch 22. Insgesamt qualifizierten sich von acht gestarteten Österreicherinnen sieben für das Finale.

Die Laufbestzeit im zweiten Durchgang holte sich übrigens die Norwegerin Mina Fürst Holtmann, die sich vom 30.Platz in Lauf eins bis an die 14.Position katapultierte.

 

Nun wartet auf die Athletinnen nur eine kleine Pause, denn schon in sechs Tagen sind die Technikerinnen für einen Riesentorlauf und einen Slalom in Lienz/Osttirol zu Gast. Als Fan live vor Ort zu sein ist aufgrund von Corona nicht möglich, aber ORF 1 und Eurosport 1 übertragen die Rennen u.a. live.

 

Ergebisse:

Weltcup, Courchevel, Riesentorlauf, Frauen:

1.Sara Hector SWE

2.Mikaela Shiffrin USA

3.Marta Bassino ITA

 

weiters:

7.Ramona Siebenhofer

9.Stephanie Brunner

11.Katharina Truppe

15.Ricarda Haaser

17.Katharina Huber

19.Elisa Mörzinger

22.Franziska Gritsch

DNQ: Nina Astner

 

22.12.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute hatten alle Konkurrentinnen gegenüber Mikaela Shiffrin das Nachsehen. Bereits zum 70.Mal stand die US-Amerikanerin ganz oben auf dem Weltcuppodest.

Foto: GEPA Pictures

Mikaela Shiffrin feiert ihren 70er

Die US-Amerikanerin siegte zum Auftakt der alpinen Weltcupsaison 2021/2022 im österreichischen Sölden im Riesentorlauf und triumphierte bereits zum 70.Mal im Weltcup und zum 13.Mal im Riesenslalom. Damit fehlen Shiffrin nur noch zwölf Erfolge auf ihre Landsfrau Lindsey Vonn.

 

Nach einem sehr soliden ersten Lauf mit Rang zwei hinter der Schweizerin Lara Gut-Behrami steigerte sich die 26-Jährige im Finale und holte mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch den Sieg vor der Schweizerin. „Ich war etwas überrascht, dass ich im Riesentorlauf so weit vorne war, als ich ins Ziel kam. In den vergangenen Wochen war ich sehr fokussiert auf dieses Rennen, mein Team hat mich extrem gefordert“, sagte Shiffrin, die in der heurigen Olympiasaison wieder ihr normales Programm im Vergleich zur Vorsaison durchziehen will.

Lara Gut-Behrami lag im ersten Durchgang noch um 0,02 Sekunden vor der Ausnahmekönnerin aus den USA. Danach hielt die Schweizerin bei allen Zwischenzeiten tapfer dagegen, musste sich aber im Ziel um 0,14 Sekunden geschlagen geben. „Ich wusste, ich muss Gas geben. Ich war überrascht, dass es im zweiten Durchgang so hell war, das konnte ich für mich gut ausnützen. Jedoch war ich am Ende des Steilhangs etwas zu weit weg vom Außenski und habe daher etwas zu viel Zeit verloren“, sagte Gut-Behrami, die auch heuer wieder zum engsten Favoritenkreis um den Sieg im Gesamtweltcup zählt.

Eine weitere Mitfavoritin im Kampf um die große Kristallkugel landete als Dritte am Podest. Petra Vlhova fuhr zwar für ihre Verhältnisse etwas verhalten, dennoch waren 60 Punkte am Beginn der Saison sehr wichtig für die Slowakin.

 

Solide Darbietung der Österreicherinnen

Die Österreicherinnen lieferten insgesamt eine tapfere Leistung ab. Katharina Liensberger belegte den guten vierten Platz und verpasste das Podium nur um 0,09 Sekunden. „Ich freue mich riesig über diese Platzierung. Es war auch super, endlich wieder vor Publikum zu fahren. Ich weiß, dass ich mich im Steilhang noch verbessern muss, aber sonst waren schon einige gute Schwünge dabei“, sagte die 24-Jährige, die bisher einen 16.Rang als bestes Sölden-Resultat vorzuweisen hatte. Ramona Siebenhofer steigerte sich besonders im zweiten Durchgang und wurde solide Zehnte, Ricarda Haaser belegte Platz 15. Stephanie Brunner feierte nach ihrer Kreuzbandverletzung ein Comeback und lag zur Halbzeit des Rennens sogar auf Podestkurs, fiel aber im Finale an die 17.Stelle zurück. „Ich habe im Sommer sehr gut trainiert und endlich wieder eine sehr gute Vorbereitung gehabt. Klar bin ich heute nicht hundertprozentig zufrieden, aber immerhin weiß ich, dass ich fähig bin, gute Zeiten zu fahren“, sagte die Tirolerin. Katharina Truppe erreichte als 27. wenigstens noch vier Punkte. Elisa Mörzinger, Katharina Huber, Franziska Gritsch und Stephanie Resch qualifizierten sich nicht für das Finale. 

 

Debakel für Italien

Eine miserable Performance lieferten die hochfavorisierten Italienerinnen ab. Marta Bassino, die Titelverteidigerin im Riesentorfaufweltcup schied bereits im ersten Lauf aus. Federica Brignone tat es ihr gleich und flog im zweiten Durchgang aus dem Kurs. Sofia Goggia punktete als 16. zwar, blieb aber auch hinter den Erwartungen. Außer Goggia gab es für keine einzige weitere Italienerin Weltcuppunkte.

Morgen folgt der Saisonauftakt der Männer in Sölden, der Riesentorlauf startet wie heute um 10Uhr, der zweite Durchgang folgt um 1330Uhr.

 

23.10.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Franco Fodas Miene wird nachdenklicher. Nach zuletzt durchschnittlichen Leistungen droht dem Deutschen der

Abschied als Cheftrainer des ÖFB.

Foto: Getty Images

Franco Foda steht vor der Ablöse als österreichischer Teamchef

Acht Spiele, drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Das ist die etwas magere Bilanz des österreichischen Nationalteams in der WM-Qualifikation für Katar 2022.

Nach der gestrigen 0:1-Niederlage gegen Dänemark ist die Diskussion um Teamchef Franco Foda wieder lauter geworden. Denn nun ist es fix, dass Österreich über die Qualifikationsgruppe keine Möglichkeit mehr auf Rang zwei hat, die berechtigt hätte, bei den Play-Off Spielen dabei zu sein. Allerdings wird das ÖFB-Team dennoch bei den Play-Offs antreten dürfen, dank des Gruppensieges in der Nationsleague. 

Gegen Dänemark fehlte sowohl in der Defensive als auch in der Offensive Entscheidendes, um mit dem souveränen Gruppensieger mitzuhalten. Man hatte auch das Gefühl, dass die Dänen nach der 1:0-Führung durch Joakim Maehle jederzeit einen Zahn zulegen hätten können, wenn dafür Bedarf gewesen wäre.

Eine der Kernfragen, die man sich stellen muss, wie kann es sein, dass Stars, die bei Real Madrid oder in der Deutschen Bundesliga spielen, es nicht schaffen, beim Nationalteam eine standesgemäße Leistung zu bringen? Liegt es tatsächlich an Trainer Franco Foda, dass er zu diversen Spielern nicht mehr durchdringen kann, um sie richtig zu motivieren? Lag es gestern auch daran, dass gleich zehn einberufene Akteure wegen Verletzung oder Krankheit nicht am Spiel teilnehmen konnten? Oder kommt die ÖFB-Elf mit den taktischen Anweisungen nicht zurecht?

Egal, wie man die Fragen nun beantworten würde, es fiel einiges auf in den Matches der Qualifikation. Österreich erzielte in drei Partien kein Tor und tat sich in den anderen fünf Spielen schwer, sich bietende Chancen zu verwerten. Auch gegen die sogenannten Kleinen, wie Moldawien oder die Färöer Inseln, gab es nicht die spielerische Entfaltung wie gewünscht. Gegen Israel war quasi jeder Schuss ein Gegentreffer und gegen Schottland fehlte es besonders im Heimspiel an Ideen. Nun warten noch zwei Aufgaben (Israel und Moldawien zu Hause), die jedoch eher als Tests für das bevorstehende Play-Off herangezogen werden können. 

Eine weitere Frage, die sich viele stellen, wird bei diesen Spielen weiterhin Franco Foda an der Seitenlinie stehen oder hat man bis dorthin schon einen neuen Teamchef? Am kommenden Sonntag übergibt Präsident Leo Windtner bei der Wahl in Velden an seinen Nachfolger sein Amt. Der Neue, Gerhard Milletich, wird dann wohl in aller Deutlichkeit entscheiden müssen, wer in Zukunft das österreichische Nationalteam als Cheftrainer betreuen wird. „Wir werden mittelfristig oder kurzfristig nachdenken, welche Maßnahmen man setzt, um das zu korrigieren“, sagte der 65-Jährige vor seinem Amtsantritt. Hinter vorgehaltener Hand hört man immer wieder Namen, die als Foda-Nachfolger in Frage kämen, wie Peter Stöger, Andreas Herzog oder Ralph Hasenhüttl. Da aber zB alle diese Trainer aktuell bei Vereinen als Trainer angestellt sind, wird es eher schwierig jemanden aus diesem Trio zu bekommen. Franco Foda selbst meint zu seiner Zukunft: „Ich von meiner Seite habe einen laufenden Vertrag und werde bis zum letzten Tag hier alles geben, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Dazu haben wir beim nächsten Lehrgang die Möglichkeit. Da wollen wir beide Spiele gewinnen, um dann mit einem positiven Gefühl auch ins nächste Jahr zu gehen. Das ist meine Aufgabe. Für alles andere bin ich, denke ich, der falsche Ansprechpartner.“

Es wird wirklich spannend, ob die Ära des Wahl-Grazers nach 44 Länderspielen zu Ende geht oder ob der Deutsche noch einmal neue Ideen in das zuletzt mäßig spielende Nationalteam einbringen kann. 

 

13.10.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf solche Jubelposen müssen Skisprungfans in Zukunft verzichten. Gregor Schlierenzauer beendet nach 15 Jahren seine beeindruckende Karriere.

Foto: GEPA Pictures

Der größte Flieger hört auf

Gregor Schlierenzauer beendete heute mit sofortiger Wirkung seine extrem erfolgreiche Karriere. Der beste Skispringer aller Zeiten zog einen Schlussstrich nach einer Zeit voller Rekorde und auch einiger Leiden.

 

53 Weltcupeinzelsiege, zwei Gesamtweltcupsiege, sechs Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften, einmal Gold bei Olympischen Spielen, zwei Triumphe bei der Vierschanzentournee. Das sind nur einige der vielen Erfolge die Gregor Schlierenzauer im Laufe seiner beeindruckenden Karriere erreichte.

Leider ist heute der Tag gekommen, an dem der 31-Jährige via Internet-Blog seine sportliche Laufbahn endgültig für beendet erklärte. 

Begonnen hat seine Karriere nahezu explosionsartig. Nach einem vierten Rang in der Saison 2006/2007 im norwegischen Lillehammer folgte gleich bei seinem zweiten Saisoneinsatz (ebenso in Lillehammer) der erste seiner insgesamt 53 vollen Erfolge bei Einzelspringen. Vier weitere Weltcupsiege ließ der damals erst 16-Jährige folgen. Im Gesamtweltcup gab es den vierten Rang am Ende seines ersten vollen Wettkampfjahres, was viele Experten aufhorchen ließ. Dann kamen insgesamt sieben Saisonen, in denen sich Schlierenzauer nicht nur zum absoluten Superstar, sondern zum besten Skispringen aller Zeiten entwickelte. Denn der Tiroler zeigte nicht nur im Weltcup auf, auch bei nordischen Weltmeisterschaften wie auch bei Skiflugweltmeisterschaften war Schlierenzauer ein absoluter Medaillengarant. 17mal durfte sich der Superstar Edelmetall um den Hals hängen. Dazu kamen auch noch vier Medaillen bei Olympischen Spielen. Bei der Vierschanzentournee war Schlierenzauer zweimal die absolute Nummer eins und stellte zudem unglaubliche 19mal einen Schanzenrekord auf. Der Skiflug-Weltrekord blieb ihm aber verwehrt, obwohl er die aktuelle Bestweite seines Teamkollegen Stefan Kraft (253,5m) einstellte. Nach seinem Flug musste er nämlich mit einer Hand in den Schnee greifen(Planica/SLO, 2018).

 

Nach seinem 53.Weltcupsieg begannen für Schlierenzauer zähe, aber auch prägende Jahre, wie der 31-Jährige immer wieder betonte. In der Saison 2014/2015 kam erstmals Sand ins Getriebe des so dominanten Skispringers. Nach der Entscheidung, sich eine Auszeit vom Sprungsport zu nehmen, folgte dann ein Kreuzbandriss beim alpinen Skifahren in Kanada. Die Pause dauerte also länger als geplant und die Rückkehr an die Spitze sollte sich als schwieriger als geplant erweisen. Nach seinem Comeback gab es keine Podiumsplatzierung im Einzel mehr, gerade ein vierter Rang in der Saison 2019/2020 im russischen Nischni Tagil war noch drinnen. Schlierenzauer gab aber nicht so schnell auf und wollte mit seinem Trainer Werner Schuster noch einmal darauf hinarbeiten, an alte Erfolge anzuschließen. Doch wieder gab es Rückschläge. Zuerst erkrankte 53-fache Weltcupsieger am Coronavirus im November 2020 und dann folgte im Continental-Cup in Botterode in Deutschland ein Kreuzbandriss. Zudem verlor er seinen Platz im ÖSV-Kader laut Medienberichten im Mai dieses Jahres auch noch vorläufig. Schließlich entschied sich der Superstar am heutigen Tag seine erfolgreiche Karriere nun endgültig zu beenden. In seinem Blog formulierte Gregor Schlierenzauer folgendermaßen: „Der aktive Leistungssport hat mich in den vergangenen Jahren mit all seinen Höhen und Tiefen in Bewegung gehalten, mich voll ausfüllt und geprägt. Wenn ich nun zurückblicke, sehe ich eine emotionale Reise, die mich Grenzen verschieben hat lassen, mir aber auch Grenzen aufgezeigt hat. Der Skisprungsport hat mir unglaublich viel Freude bereitet, mir sehr viel Erfahrung gebracht. Es war eine einzigartige und gefühlsintensive Reise, die nun anders weitergeht.“ Der Tiroler Ausnahmekönner bedankte sich darin auch bei seinen Trainern, seinen Partnern, beim Österreichischen Skiverband, seinen Teamkollegen, Ärzten und beim Olympiazentrum Tirol, sowie den „vielen inspirierenden Menschen, die ich abseits der Schanzen kennenlernen durfte“.

Umgekehrt bedankte sich auch Mario Stecher, der sportliche Leiter des ÖSV bei Schlierenzauer: „Gregor hat fürs Skispringen Großartiges geleistet. Seine außergewöhnliche Karriere ist gepickt von Superlativen. Im Grunde hat er alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Und es ist auch ihm zu verdanken, dass der Sport heute da steht, wo er steht.“ 

Zum Abschluss betonte Schlierenzauer, dass er bewusst „Auf Wiedersehn“ sage, da er sich bestimmt wieder sehen lassen werde, wo und wann, verriet er noch nicht.

 

Sportliche Erfolge, Gregor Schlierenzauer:

Weltcup:

2 Siege im Gesamtweltcup (2009,2013)

53 Einzelsiege (davon 14 im Skifliegen)

17 Siege im Team

124 Podestplätze insgesamt

 

Weltmeisterschaften:

6 Goldmedaillen (davon 5 im Team)

5 Silbermedaillen (davon 3 im Team)

1 Bronzemedaille (im Team)

 

Skiflugweltmeisterschaften:

4 Goldmedaillen (davon 3 im Team)

1 Silbermedaille

 

Olympische Spiele:

1 Goldmedaille (im Team)

1 Silbermedaille (im Team)

2 Bronzemedaillen

 

Vierschanzentournee:

2 Gesamtsiege (2012,2013)

1 zweiter Platz

1 dritter Platz

 

19 Schanzenrekorde

 

11 Österreichische Meistertitel

 

21.09.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alexis Pinturault und Petra Vlhova strahlen mit ihren großen Kristallkugeln um die Wette. Für beide war es der erste Sieg im Gesamtweltcup.

Foto: GEPA Pictures

Bilanz der alpinen Skisaison 2020/2021

Eine ungewöhnliche Ski-Weltcupsaison ging gestern zu Ende. 67 Rennen wurden insgesamt absolviert, bei allen waren aufgrund der Corona-Pandemie keine Fans erlaubt. Das Hygiene-Konzept, das vom ÖSV und der FIS für den Auftakt in Sölden konzipiert und anschließend bei anderen Weltcupstationen angewandt wurde, erwies sich als sicherer Maßnahmenkatalog. Nur wenige Fälle wurden über die gesamte Saison bekannt. Umso mehr zählte, dass sowohl die Frauen als auch die Männer viele spannende Rennen in Millionen Wohnzimmer gebracht haben.

 

Absolut top unterwegs war die Slowakin Petra Vlhova. Die 25-Jährige sicherte sich erstmals in ihrer Karriere den Gesamtweltcup und fuhr gleich in vier Disziplinen auf das Podium. Eine kleine Kristallkugel blieb der Ausnahmeathletin aber verwehrt. Ebenso extrem stark präsentierte sich Lara Gut-Behrami. Nach einem eher mäßigen Saisonstart siegte die Schweizerin im Weltcup gleich sechsmal, gewann die kleine Kristallkugel im Super-G und holte zudem auch die Goldmedaille bei der WM im Super-G. Auch das meiste Preisgeld verdiente Gut-Behrami. Nach den wetterbedingten Absagen von Abfahrt und Super-G beim Weltcupfinale in Lenzerheide bekleckerte sich die 29-Jährige allerdings nicht gerade mit Ruhm. Die Schweizerin hätte bei einer Austragung der beiden Bewerbe noch alle Möglichkeiten gehabt, zum zweiten Mal in ihrer Karriere die große Kristallkugel zu erobern. So zog sie jedoch gegen Petra Vlhova den Kürzeren. Beim Riesentorlauf in Lenzerheide sorgte Gut-Behrami dann für einen sogenannten Protest oder eher für eine Unsportlichkeit, als sie nach dem zweiten Tor einfach abschwang und im Ziel dann kommentarlos verschwand. Da hätte man sich mehr Größe von ihr erwartet. Hinter den Kulissen war zu hören, dass sich die Schweizerin einen faireren Umgang mit den Rennen wünscht und dass Techniker und Speedfahrer gleich viele Konkurrenzen haben sollten.

In dieser Saison hat noch eine weitere Schweizerin absolut überzeugt und zwar Michelle Gisin. Die 27-Jährige krönte ihre Saison mit ihrem ersten Weltcupsieg, jenem vom Slalom am Semmering in Österreich. Dazu schaffte Gisin Podestplätze in allen fünf Disziplinen, was zuvor in der Schweiz nur Vreni Schneider gelang. Am Ende gab es für Gisin Platz drei im Gesamtweltcup.

Mikaela Shiffrin hatte in ihrer „Übergangssaison“ im Weltcup nur 16 Rennen bestritten, war aber bei diesen Auftritten nie schlechter als Sechste. Wenn man die WM dazurechnet eroberte die US-Amerikanerin zuletzt gleich zehn Podestplätze in Serie. Im Moment hält die 26-Jährige bei unglaublichen 69 Siegen und 107 Podiumsplatzierungen. Für die kommende Saison darf man sich vom sympathischen Superstar wohl einiges erwarten.

 

Katharina Liensberger überstrahlte alles bei Österreichs Damen

Beim ÖSV stach besonders eine Athletin heraus, nämlich Katharina Liensberger. Die erst 23-Jährige Vorarlbergerin avancierte zu einer Bank auf Podiums im Slalom. Sie eroberte mit zwei Laufbestzeiten WM-Gold und siegte zudem noch bei den beiden letzten Slaloms der Saison und gewann erstmals die kleine Kristallkugel. Auch im Riesentorlauf zeigte sie teilweise auf und holte u.a. WM-Bronze. Ein weiteres Highlight war wohl auch die Goldmedaille im erstmals ausgetragenen Parallel-Bewerb.

Bei den schnellen Damen überraschte Tamara Tippler. Die Steirerin erkrankte vor dem Saisonbeginn schwer an Corona und konnte lange gar nicht trainieren. Zur Überraschung aller war sie die einzige Österreicherin, die im Super-G auf dem Stockerl landete. Auch in der Abfahrt war sie die stärkste ÖSV-Dame.

Ramona Siebenhofer lieferte auch einen passablen Winter ab. Sie sicherte Österreich den einzigen Podestplatz in der Abfahrt und schloss die Riesentorlaufsaison auf Rang zwölf ab. Bei der WM schrammte die Steirerin knapp an einer Medaille vorbei. In Abfahrt, Kombination und Riesentorlauf wurde sie jeweils Fünfte.

Leider gab es sonst nur bedingt Erfolge für Österreich. Auch geschuldet war der fehlende Erfolg einer Serie von Verletzungen. So fielen mit Nicole Schmiedhofer, Stephanie Brunner, Nina Ortlieb, Ricarda Haaser, Bernadette Schild, Rosina Schneeberger und Katharina Truppe gleich sieben Frauen im Laufe des Weltcups aus. Zudem kämpft Cornelia Hütter nach wie vor um ihr Comeback. Dazu fehlen schon über eine Saison Elisabeth Reisinger und Elisabeth Kappaurer, die sich beide u.a. von ihren Kreuzbandrissen erholen.

Bernadette Schild beendete sogar ihre Karriere, da sie es sich nicht mehr zutraute nach der erneuten Kreuzbandverletzung ans Limit zu gehen. Andere wiederum fanden nach schweren Verletzungen nur schwer zurück. Eva-Maria Brem kämpfte die gesamte Saison, um im Riesentorlauf den Anschluss zu finden, was aber nicht gelang. Bei Katharina Gallhuber sah man endlich gute Ansätze, die bestätigen, dass sie vielleicht im kommenden Winter wieder an alte Erfolge anschließen kann. 

 

Vincent Kriechmayr, Marco Schwarz und Manuel Feller trumpfen bei den Männern auf

Bei den Männern sah die Sache schon anders aus. Vincent Kriechmayr sicherte Österreich erstmals seit 2008 (Hannes Reichelt) wieder die kleine Kristallkugel im Super-G. Dazu krönte sich der Oberösterreicher zum Doppelweltmeister in Cortina. Außerdem siegte der 29-Jährige gleich in drei Rennen im Weltcup.

Ebenso sehr stark unterwegs war Marco Schwarz. Der Kärntner gewann erstmals in seiner Karriere einen Slalom (Anm.: insgesamt zwei: Adelboden/SUI, Schladming) und holte auch die kleine Kristalkugel im Torlauf. Dazu gab es auch noch die Goldmedaille bei der WM in der Kombination sowie Bronze im Riesentorlauf. Als Draufgabe für seine Konstanz durfte sich Schwarz über Platz drei im Gesamtweltcup freuen.

Ein weiterer Österreicher, der absolut überzeugte, war Manuel Feller. Dem Tiroler wurde immer wieder eine zu hohe Ausfallsquote nachgesagt. Nicht nur, dass Feller zwei zweite Ränge in Alta Badia(ITA) und Zagreb(CRO) holte, es gelangen ihm sogar die ersten Siege in seiner Karriere. Beim ersten Flauchau-Slalom und bei der abschließenden Konkurrenz im Stangenwald in Lenzerheide war der 28-Jährige nicht zu schlagen.

Matthias Mayer hatte beim Weltcupfinale leider Pech. Er konnte es nicht verhindern, dass der Schweizer Beat Feuz zum vierten Mal in Serie die kleine Kristallkugel für die Abfahrt in die Höhe stemmen durfte. Dennoch wurde der Kärntner in der Spezialwertung Zweiter und gewann die Abfahrt im italienischen Bormio. Bei der WM ging der Doppelolympiasieger leider leer aus.

Einen absoluten Höhenflug legte Stefan Brennsteiner im Riesentorlauf hin. Lange kämpfte das ÖSV-Team um den Anschluss in dieser Disziplin und dann kam der 29-Jährige in Bansko bei extrem eisigen Verhältnissen auf die Plätze drei und fünf. Dass das kein Zufall war bewies Brennsteiner in Kranjska Gora mit einem erneuten Podest und beim Weltcupfinale gab es auch noch einen vierten Rang, was im Diszplinenweltcup Platz sechs bedeutete.

Die Liste der erfolgreichen Männer kann man noch lange fortführen. Adrian Pertl krönte sich zum Vizeweltmeister im Slalom und er zeigte auch im Riesentorlauf, dass man mit ihm in Zukunft absolut rechnen muss. Zusätzlich zeigte auch Fabio Gstrein, dass er alle Fähigkeiten für einen Topathleten der Zukunft besitzt. Gleich 28mal kamen die Herren des ÖSV auf das Podium.

Insgesamt eroberten in diesem Winter gleich 26 Männer und 28 Frauen Weltcuppunkte. Leider nichts wurde es mit der Rückeroberung des Nationencups. Bei beiden Geschlechtern gewann die Schweiz, bei den Männern fehlten nur 71 Punkte. Apropos Kristall: endlich durfte Alexis Pinturault den Gesamtweltcup für sich entscheiden, auch wenn die Entscheidung lange Zeit sehr knapp war. Der Franzose holte neben der großen auch die kleine Kugel für den besten Riesentorläufer. Bei der WM musste er sich mit Silber in der Kombination und Bronze im Super-G zufrieden geben.

Ein Superstar der Zukunft könnte auch Marco Odermatt werden. Der Schweizer war der größte Herausforderer von Pinturault und schrammte sowohl im Riesentorlauf- als auch im Super-G-Weltcup hauchdünn an einer Kristallkugel vorbei. Bei der WM ging das Supertalent leer aus.

Für die Zukunft des alpinen Skisports bleibt zu hoffen, dass die Corona-Pandemie bald überstanden ist, um im kommenden Winter auch wieder Publikum an die Pisten zu bringen, denn bei so vielen spannenden Entscheidungen und Sport auf höchstem Niveau haben sich die AthletInnen eine tolle Stimmung mehr als verdient.

 

Gesamtweltcup, Endstand, Männer, nach 35 von 35 Rennen:

1.Alexis Pinturault      FRA    1260 Punkte

2.Marco Odermatt      SUI     1093 

3.Marco Schwarz                   814

4.Loic Meillard           SUI      805

5.Filip Zubcic             CRO    764

 

weiters:

7.Matthias Mayer                   700

8.Vincent Kriechmayr             675

10.Manuel Feller                    595

25.Max Franz                         276

28.Stefan Brennsteiner          266

30.Adrian Pertl                       260

35.Michael Matt                    229

47.Othmar Striedinger           191

49.Fabio Gstrein                    179

56.Christian Hirschbühl          148

58.Christian Walder               147

62.Roland Leitinger                130

64.Daniel Hemetsberger       127

70.Daniel Danklmaier             94

85.Stefan Babinsky                 61

86.Raphael Haaser                 58

89.Hannes Reichelt                51

97.Dominik Raschner             43

100.Johannes Strolz               40

125.Christian Borgnaes          15

125.Marc Digruber                 15

135.Christopher Neumayer    11

137.Magnus Walch                10

150.Christoph Krenn              2

151.Maximilian Lahnsteiner   1

 

Gesamtweltcup, Endstand, Frauen nach 31 von 31 Rennen:

1.Petra Vlhova            SVK    1416 Punkte

2.Lara Gut-Behrami   SUI      1256

3.Michelle Gisin         SUI      1130

4.Mikaela Shiffrin       USA    1075

5.Katharina Liensberger         903

 

weiters:

11.Tamara Tippler                  483

15.Ramona Siebenhofer       378

28.Katharina Truppe              236

31.Ricarda Haaser                 207

34.Chiara Mair                       193

37.Franziska Gritsch              179

40.Christine Scheyer             164

41.Mirjam Puchner                162

44.Stephanie Venier              133

47.Stephanie Brunner            119

49.Katharina Gallhuber          108

55.Ariane Rädler                    95

58.Katharina Huber                92

61.Nina Ortlieb                       74

68.Elisa Mörzinger                 56

76.Michaela Heider                44

78.Rosina Schneeberger       43

84.Nadine Fest                       35

90.Sabrina Maier                    26

92.Julia Scheib                       25

93.Marie-Therese Sporer       23

104.Lisa Grill                          13

108.Magdalena Egger           12

110.Bernadette Schild           11

112.Cornelia Hütter               10

117.Christina Ager                 6

120.Eva-Maria Brem              3

 

22.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Voller Konzentration sicherte sich Manuel Feller den zweiten Sieg seiner Karriere nach Flachau im Jänner dieses Jahres.

Foto: GEPA Pictures

Manuel Feller und Alice Robinson gewinnen zum Abschluss der Alpinen Skisaison

Manuel Feller triumphierte zum Abschluss der Saison in Lenzerheide

Manuel Feller gelang beim allerletzten Saisonrennen der zweite Sieg seiner Karriere. Der Tiroler lag nach dem ersten Lauf noch an der sechsten Position und verbesserte sich tatsächlich bis an die Spitze. „Das Ziel war, noch einmal Bigpoints zu holen. Dass es jetzt mein zweiter Sieg geworden ist, ist umso schöner. Es war insgesamt eine sehr gute Slalomsaison, ich bin mehr als glücklich, dass das so für mich heute ausgegangen ist“, sagte der 28-Jährige. Hinter Feller landeten zwei Franzosen. Einerseits holte Clement Noel Rang zwei, andererseits kam Alexis Pinturault nach seinem großen Triumph gestern heute schon wieder auf das Podest und beendete die für ihn erfolgreichste Saison seiner Karriere mit Platz drei.

 

Der Rest des ÖSV fiel zurück

Marco Schwarz lag nach dem ersten Durchgang noch in Führung, im Finale passierte dem Kärntner aber ein Steher im Schlussabschnitt und er fiel auf Rang sechs zurück. Dennoch ist der Kärntner der beste Slalomfahrer der Saison und gewann ja schon vorzeitig die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin. „Heute war es natürlich schade, aber die Kugel die habe ich und ich bin sehr happy darüber. Es war eine richtig coole Saison“, sagte Schwarz, der auch im Gesamtweltcup noch Dritter wurde. Christian Hirschbühl erreichte noch Rang elf. Der Rest des Teams schied aus. Fabio Gstrein stürzte im ersten Durchgang, blieb aber glücklicherweise unverletzt. „Im Beckenbereich wird es wahrscheinlich ein paar blaue Flecken geben, aber so lange nichts Schlimmeres passiert, ist es ok“, sagte der Tiroler. Für Michael Matt und Vizeweltmeister Adrian Pertl kam das Aus im zweiten Lauf.

 

Ergebnis, Slalom, Lenzerheide:

1.Manuel Feller

2.Clement Noel          FRA

3.Alexis Pinturault      FRA

 

weiters:

6.Marco Schwarz

11.Christian Hirschbühl

out im 2.DG: Adrian Pertl,

Michael Matt

out im 1.DG: Fabio Gstrein

 

Endstand im Slalom nach 11 von 11 Rennen:

1.Marco Schwarz       AUT     665 Punkte

2.Clement Noel          FRA     553

3.Ramon Zenhäusern SUI     503

 

weiters:

4.Manuel Feller                      488

11.Michael Matt                      228

15.Adrian Pertl                       188

17.Fabio Gstrein                    167

25.Christian Hirschbühel        116

35.Johannes Strolz                 40

42.Marc Digruber                   15

 

Alice Robinson feiert ihren dritten Weltcupsieg

Alice Robinson siegte im letzten Riesentorlauf beim Weltcupfinale in Lenzerheide. Die Neuseeländerin lag im ersten Durchgang noch auf Rang vier und katapultierte sich mit Laufbestzeit im Finale zu ihrem dritten Karrieresieg. „Es war sicher ein guter Lauf, aber es hat sich nicht so gut angefühlt. Wichtig war, dass ich schnell war. Diese Saison konnte ich meine Ziele nicht ganz erreichen, aber für das kommende Jahr bleibt Olympia mein großes Ziel“, sagte die Neuseeländerin. Unmittelbar dahinter kam die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf Platz zwei. Die 26-Jährige muss somit auf nächste Saison warten, um ihren 70. Weltcupsieg zu feiern. „Es ist schwierig, die gesamte Saison in wenigen Worten zusammenzufassen. Ich habe sehr viel gelernt in diesem Jahr und habe mich noch nie so verbessert in allem wie in dieser Saison. Natürlich habe ich noch größere Erwartungen, muss aber auch eingestehen, dass die Konkurrentinnen sehr schnell unterwegs waren“, sagte der US-Amerikanische Superstar. Platz drei ging an die Slowenin Meta Hrovat.

Für Österreich waren diesmal nur zwei Athletinnen am Start, obwohl eigentlich fünf für das Weltcupfinale qualifiziert gewesen wären. Leider verhinderten Verletzungen eine Teilnahme in Lenzerheide. Somit blieben Katharina Liensberger und Ramona Siebenhofer übrig und beide landeten in den Punkten. Liensberger schloss die Saison mit Platz sechs ab und war nicht ganz unzufrieden mit ihrem Abschneiden. „Körperlich spüre ich schon, dass ich ziemlich müde bin. Ich muss aber auch sagen, dass auch im Riesentorlauf einiges vorwärts gegangen ist diese Saison. Jetzt werde ich mich erst einmal ausruhen, aber ich aber noch große Ziele vor mir“, sagte die 23-Jährige Vorarlbergerin. Ramona Siebenhofer erreichte beim letzten Saisonrennen Platz 15.

 

Lara Gut-Behrami brach Rennen nach zwei Toren ab

Für eine kleine Unsportlichkeit sorgte Lara Gut-Behrami. Die Schweizerin schwang nach zwei Toren ohne erkennbaren Grund ab und verschwand kommentarlos im Ziel. Die Schweizerin hatte ja vor dem Weltcupfinale noch alle Chancen auf die große Kristallkugel. Da jedoch aufgrund der Witterung sowohl die Abfahrt als auch der Super-G in Lenzerheide abgesagt werden mussten, war dann der Vorteil ganz klar bei der Slowakin Petra Vlhova, die dann auch die große Kristallkugel gewann. Gut-Behrami soll sich schon vor ein paar Tagen beschwert haben, dass Speedfahrer und Techniker nicht gleich viele Rennen haben. 

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Lenzerheide:

1.Alice Robinson         NZL

2.Mikaela Shiffrin       USA

3.Meta Hrovat            SLO

 

weiters:

6.Katharina Liensberger

15.Ramona Siebenhofer

 

Endstand im Riesentorlauf nach 9 von 9 Rennen:

1.Marta Bassino         ITA       546 Punkte

2.Mikaela Shiffrin      USA      420

3.Tessa Worley           FRA     391

 

weiters:

10.Katharina Liensberger       198

12.Ramona Siebenhofer        173

15.Stephanie Brunner            119

20.Katharina Truppe              78

23.Ricarda Haaser                 58

26.Franziska Gritsch              45

34.Elisa Mörzinger                 24

36.Julia Scheib                       22

57.Rosina Schneeberger        4

58.Eva-Maria Brem                3

 

21.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So schmeckt Erfolg! Katharina Liensberger eroberte zum ersten Mal in ihrer Karriere die kleine Kristallkugel im Slalom und zum zehnten Mal einen Podestplatz im Torlauf.

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Katharina Liensberger sicherte sich die kleine Kristallkugel im Slalom mit zwei Laufbestzeiten beim Finale in Lenzerheide

Die beste Slalomläuferin der Saison kommt aus Österreich und heißt Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin fing die Slowakin Petra Vlhova im letzten Rennen noch ab und eroberte das erste Kristall ihrer Karriere. Auch der Tagessieg ging an die 23-Jährige.

Aber alles der Reihe nach. Vor dem Rennen lag die Slowakin Petra Vlhova 22 Punkte vor Liensberger und 37 Zähler vor der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Es sollte also ein spannender Dreikampf um die Kugel werden. Im ersten Durchgang beim Slalom in Lenzerheide in der Schweiz dominierte Katharina Liensberger vor der Norwegerin Kristin Lysdahl und der Kanadierin Laurence St.Germain. Mikaela Shiffrin lag nur auf Platz vier und Vlhova gar nur an der sechsten Stelle. Vlhova konnte somit nur noch schwer aus eigener Kraft die kleine Kristallkugel holen. Platz zwei hätte gereicht. In der Poleposition war plötzlich Liensberger.

Im Finale konnte Vlhova auch keine Bestzeit vorlegen, was die Chancen sowohl für Shiffrin als auch für Liensberger erhöhte. Der US-Amerikanerin passierten in ihrem Lauf zwei grobe Fehler, dennoch konnte sie vorlegen. Dann war Liensberger an der Reihe. Die Weltmeisterin ließ im gesamten Lauf nie Zweifel aufkommen, dass sie das Rennen nicht gewinnen könnte. Es gelang ihr sogar, zweimal Laufbestzeit aufzustellen, wie schon bei den Weltmeisterschaften. Somit kommt die Slalomweltcupsiegerin erstmals seit 2012 wieder aus Österreich heißt Katharina Liensberger. Damals war Marlies Schild die große Gefeierte. „Ich bin so dankbar. Alles meine Trainer, das Team, die Sponsoren und vor allem meine Fans haben einen Anteil an diesem Erfolg. Ich wusste, dass ich gewinnen muss und Mika (Anm.: Shiffrin) und Petra (Anm.: Vlhova) zu schlagen ist etwas Großes“, freute sich die 23-Jährige, die mittlerweile auch schon ihren zweiten Weltcupsieg feierte.

Mikaela Shiffrin belegte diesmal also sowohl im Rennen als auch in der Spezialwertung Platz zwei. Die Schweizerin Michelle Gisin landete an der dritten Stelle. In der kommenden Saison wird man besonders mit der US-Amerikanerin wieder voll rechnen müssen, wenn es um kleine oder aber auch um große Kristallkugeln geht. Apropos Gesamtweltcup. Diese Wertung ging nun endgültig an Petra Vlhova, die sich als erste Slowakin zur besten Skifahrerin über eine ganze Saison krönte. Dennoch überwog bei der 25-Jährigen nach Rang sechs im Slalom die Enttäuschung. „Es bedeutet mir schon sehr viel, ich kann es kaum glauben. Aber ich bin natürlich enttäuscht, dass ich heute die Slalomkugel verloren habe, wobei natürlich der Gesamtweltcup das Hauptziel war“, sagte Vlhova. „Im Slalom habe ich leider zu viele Chancen vergeben. Ich brauche noch etwas Zeit, um das alles zu realisieren“, fügte die 20-fache Siegerin von Weltcuprennen hinzu, die nun uneinholbare 136 Punkte Vorsprung auf die letzte verbliebene Konkurrentin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz hat.

 

Für die restlichen Athletinnen des ÖSV lief der finale Torlauf etwas durchwachsen. Katharina Gallhuber belegte zwar den passablen zwölften Rang, aber von Chiara Mair durfte man wahrscheinlich mehr als Platz 13 erwarten und sowohl Katharina Huber als auch Franziska Gritsch schieden leider aus. Für die Frauen gibt es nun morgen ab 9Uhr den Saisonabschluss mit dem Riesentorlauf. Der zweite Durchgang ist für 12Uhr geplant, die Gesamtwertung ging bereits an die Italienerin Marta Bassino. Eine andere Italienerin beschloss ihre Karriere zu beenden. Irene Curtoni war nun über 13 Jahre im Weltcup dabei, ein Sieg blieb der 35-Jährigen aber verwehrt. Die größten Erfolge waren zwei Podestplätze in Einzelrennen und einmal Team-Bronze bei der WM in Aare 2019.

 

Ergebnis, Slalom, Frauen, Lenzerheide:

1.Katharina Liensberger

2.Mikaela Shiffrin                  USA

3.Michelle Gisin                     SUI

 

weiters:

12.Katharina Gallhuber

13.Chiara Mair

out im 1.DG: Franziska Gritsch

out im 2.DG: Katharina Huber

 

Endstand nach 9 Rennen im Slalom:

1.Katharina Liensberger                     690 Punkte

2.Mikaela Shiffrin                    USA     655

3.Petra Vlhova                        SVK     652

 

weiters:

9.Chiara Mair                                     193

12.Katharina Truppe                          138

15.Franzsika Gritsch                          116

16.Katharina Gallhuber                     108

22.Katharina Huber                            92

39.Marie-Therese Sporer                   23

44.Magdalena Egger                         12

46.Bernadette Schild                         11

 

20.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Alexis Pinturault hält erstmals in seiner Karriere das Objekt der Begierde, die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Riesentorlaufs in seiner Hand. Die große Kugel bekommt der Franzose dann morgen überreicht.

Foto: GEPA Pictures

Alexis Pinturault erobert an seinem 30.Geburtstag den Gesamtweltcup, die Riesentorlaufkugel und den Tagessieg in Lenzerheide

Jetzt zählt Alexis Pinturault zu den ganz großen Skifahrern. Jahrelang war der Franzose in sämtlichen Disziplinen vorne dabei, aber im Kampf um die große Kristallkugel war Pinturault gegen Marcel Hirscher zumeist chancenlos, zudem schnappte ihm in der Vorsaison der Norweger Aleksander Aamodt Kilde noch den Triumph im Gesamtweltcup weg. In dieser Saison zeigte sich relativ schnell, dass der Franzose der erste Anwärter auf die große Kristallkugel ist, doch gegen Ende der Saison war plötzlich der Schweizer Youngster Marco Odermatt drauf und dran Pinturault in dieser Wertung noch zu überholen. Eine gigantische Meisterleistung an seinem runden Geburtstag machte alledings gleich mehrere Erfolge perfekt. Pinturault gewann als dritter Franzose, nach Jean-Claude Killy(1967,1968) und Luc Alphand(1997), den Gesamtweltcup, überholte zudem Odermatt in der Riesentorlauf-Spezialwertung und holte hier auch zum ersten Mal Kristall. Dazu gab es den 34.Weltcupsieg, mehr geht nicht an einem Tag. „Es war schon ein enormer Druck auf mir. Es war alles andere als einfach. Es ist sehr emotional für mich“, sagte der Sir des Skisports. „Bestimmt war auch etwas Glück dabei aufgrund der Absagen in Abfahrt und Super-G, aber ich hatte schon oft auch Pech, von dem her kann ich sagen, alles Gute kommt immer irgendwann auch zurück“, fügte der beste Skifahrer dieser Saison hinzu.

Alexis Pinturault musste ja nicht nur 31 Punkte im Gesamtweltcup verteidigen, sondern er musste in der Riesentorlaufwertung 25 Punkte auf den Schweizer Marco Odermatt aufholen. Im ersten Durchgang legte der Franzose eine fantastische Fahrt mit Startnummer eins hin, im Finale verteidigte er dann mit all seiner Routine seinen Vorsprung und brachte auch noch den Tagessieg ins Ziel. Es war sein 34.Weltcupsieg und der 18. im Riesenslalom. „Es waren heute am gesamten Lauf sehr unterschiedliche Verhältnisse. Ich musste die richtige Mischung zwischen Attackieren und Kontrollieren finden und ich denke, das ist mir ganz gut gelungen“, sagte Pinturault. 

Sein stärkster Konkurrent in diesen Wertungen, Marco Odermatt, wurde heute nur Elfter. Bisher beendete Odermatt jeden Riesentorlauf, mit Ausnahme der WM (Anm.: Ausfall), im Weltcup in den Top Fünf, in Lenzerheide sollte diese großartige Serie aber reißen. „Es war ein schwieriges Rennen heute, ich bin sehr enttäuscht. Vielleicht wäre es etwas frech gewesen, wenn ich schon beim ersten Anlauf den Gesamtweltcup gewonnen hätte. Alexis (Anm.: Pinturault) hat es sich aber absolut verdient“, sagte der 23-Jährige, der auch schon im Super-G die kleine Kugel verpasste.

Das restliche Rennen ging fast ein bisschen unter neben diesem unglaublichen Duell zwischen Pinturault und Odermatt. Rang zwei ging übrigens an den Kroaten Filip Zubcic, der in der Riesentorlaufgesamtranking Platz drei belegte. Ebenso auf das Podium schaffte es Mathieu Faivre. Der Weltmeister in dieser Disziplin fuhr auch Laufbestzeit im zweiten Durchgang.

 

Brennsteiner wieder bester Österreicher

Einmal mehr beeindruckend war die Leistung von Stefan Brennsteiner. Der Salzburger belegte Rang vier und schloss die Riesentorlaufsaison an der hervorragenden sechsten Position ab. „Der erste Lauf hat sich überhaupt nicht gut angefühlt und der zweite war schon sehr von Fehlern geprägt, aber ich muss sagen, seit meinem Erfolg in Bansko ist mir so richtig der Knopf aufgegangen und von meiner Seite könnte die Saison schon weitergehen“, sagte der 29-Jährige schmunzelnd.

Beim letzten Riesentorlauf des Winters, bei dem nur die besten 15 Athleten auch Weltcuppunkte machen, schaffte es nur noch Marco Schwarz, ein paar Zähler zu erreichen und wurde 13. „Im ersten Lauf hatte ich einen Fehler und bin nur schwer ins Fahren gekommen, im Finale hatte ich schon ein paar Probleme mit der Kurssetzung. Nun muss ich den Sommer gut nützen, um mich in dieser Disziplin zu verbessern“, sagte der Gewinner der Slalom-Kristallkugel. Keine Punkte gab es für Manuel Feller, der nur auf Platz 18 kam, Junioren-Weltmeister Lukas Feurstein belegte Rang 19 und Roland Leitinger schied bereits im ersten Durchgang aus.

Morgen wartet nun das letzte Rennen auf die Athleten mit einem Slalom. Gestartet wird um 1030Uhr mit dem ersten Lauf und um 1345Uhr mit dem Finale.

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Lenzerheide:

1.Alexis Pinturault      FRA

2.Filip Zubcic              CRO

3.Mathieu Faivre         FRA

 

weiters:

13.Marco Schwarz

18.Manuel Feller

19.Lukas Feurstein

out im 1.DG: Roland Leitunger

 

Endstand nach 10 Rennen im Riesentorlauf, Männer:

1.Alexis Pinturault      FRA     700 Punkte     

2.Marco Odermatt      SUI       649

3.Filip Zubcic              CRO    606

 

weiters:

6.Stefan Brennsteiner            266

18.Marco Schwarz                 149

22.Roland Leitinger                119

23.Manuel Feller                    107 

37.Adrian Pertl                        22

42.Christian Borgnaes            15

45.Dominik Raschner             14

49.Magnus Walch                   10

51.Vincent Kriechmaye           7

51.Raphael Haaser                 7

55.Matthias Mayer                  6

 

20.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Ehre, wem Ehre gebührt! Ein letztes Mal stürzte sich Hannes Reichelt den Hang hinunter, diesmal aber in der feinen Salzburger Tracht inklusive Lederhose.  

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Auch keine Super-Gs in Lenzerheide - Lara Gut-Behrami und Vicent Kriechmayr jubeln über Kristall

Neuer Tag, neues Glück. Das war die Hoffnung nach den witterungsbedingt abgesagten Abfahrten beim Weltcupfinale gestern für die Super-Gs heute in Lenzerheide. Doch wieder machte das Wetter den Rennen einen Strich durch die Rechnung. Zuviel Neuschnee in der Nacht und Nebel im oberen Teil der Strecke machten eine Durchführung der Konkurrenzen unmöglich. „Wir haben alles versucht, den Schnee aus der Piste zu bringen, aber gegen den Nebel waren wir dann doch machtlos“, sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner.

Damit waren auch die Entscheidungen in den Disziplinenweltcups im Super-G gefallen. Bei den Damen war schon vor dem Finale klar, dass die Schweizerin Lara Gut-Behrami zum insgesamt dritten Mal die kleine Kristallkugel im Super-G überlegen gewinnen wird. Die 29-Jährige hätte allerdings 100 Punkte dringend gebraucht, um im Gesamtweltcup gegen die Slowakin Petra Vlhova ihre kleine Chance noch zu nutzen. Weiterhin beträgt der Rückstand darauf nämlich 96 Punkte und in den verbleibenden beiden Rennen besteht wohl kaum noch eine Chance, Punkte auf Vlhova gutzumachen.

 

Endlich Kristall für Kriechmayr

Trotz der Absage des Rennens hatten Österreichs Männer allen Grund zu jubeln. Vincent Kriechmayr eroberte erstmals in seiner Karriere eine kleine Kristallkugel und für den ÖSV war es die erste Super-G-Kugel seit Hannes Reichelt 2008. Der Oberösterreicher, der zuletzt in Hochform agierte, wurde heuer auch noch Doppelweltmeister in Cortina und erreichte drei Siege im Weltcup in dieser Saison. 

Kriechmayrs letzter Kontrahent, der Schweizer Marco Odermatt, hätte allerdings 83 Punkte aufholen müssen, um selber die Kristallkugel zu gewinnen. Odermatt hat nun jedoch wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup verloren, wo ihm weiterhin 31 Punkte auf den Franzosen Alexis Pinturault fehlen. Der Vorteil liegt nun wieder beim Franzosen, da er im Gegensatz zu Odermatt nicht nur im Riesentorlauf, sondern auch im Slalom alle Möglichkeiten auf einen Spitzenplatz besitzt.

 

Offizielles Karriereende von Hannes Reichelt

Einer durfte dann tatsächlich offiziell die Piste hinunterfahren und zwar Hannes Reichelt in der Lederhose. 20 Jahre war der Salzburger Teil des Alpinen Skiweltcups und erlebte dabei einige großartige Erfolge. So gewann der mittlerweile 40-Jährige insgesamt 13 Rennen, davon jeweils sechs in Abfahrt und Super-G und eines im Riesentorlauf. Insgesamt 44 Podiumsränge sprechen auch für sich. Der größte Erfolg im Weltcup datiert vom Jänner 2014, als Reichelt die legendäre Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel für sich entscheiden konnte. Ein weiterer Meilenstein in der Karriere des sympathischen Österreichers war der Super-G-Weltmeistertitel in Vail/Beaver Creek(USA). Leider kamen mit dem Alter auch Verletzungen dazu und so fand Reichelt nach seinem Kreuzbandriss bei der Abfahrt in Bormio(ITA) im Dezember 2019 nicht mehr zu der Form zurück, die man von ihm fast schon gewohnt war. „Ich habe das Gefühl gehabt, dass nach 20 Jahren im Skiweltcup der Zeitpunkt gekommen ist, um mich zu verabschieden. Bei den Rennen habe ich mich zunehmend schwer getan, mich zu überwinden und ans Limit zu gehen“, sagte Reichelt, der beim Weltcupfinale noch einmal als Vorläufer hätte an den Start gehen sollen. Nun will der Speedspezialist einmal primär Zeit mit seiner Familie verbringen, die in den vergangenen Jahren wohl sehr oft auf ihn verzichten musste.

 

Morgen könnte nun ausgerechnet der viel diskutierte Team-Parallel-Bewerb das erste Rennen in Lenzerheide sein, das tatsächlich stattfindet. Gestartet werden soll um 12Uhr.

 

Weltcup, Super-G, Frauen, Endergebnis:

1.Lara Gut-Behrami   SUI      525 Punkte

2.Federica Brignone   ITA       323

3.Corinne Suter          SUI      310

 

weiters:

4.Tamara Tippler                    272

12.Christine Scheyer              112

15.Ricarda Haaser                  97

20.Ariane Rädler                     62

22.Stephanie Venier               53

25.Mirjam Puchner                 49

34.Michaela Heider                33

36.Rosina Schneeberger       26

38.Nadine Fest                      22

44.Lisa Grill                           13

45.Nina Ortlieb                      11

46.Cornelia Hütter                 10

48.Ramona Siebenhofer        8

49.Christina Ager                   6

52.Julia Scheib                      3

 

Weltcup, Super-G, Männer, Endergebnis:

1.Vincent Kriechmayr             401 Punkte

2.Marco Odermatt     SUI       318

3.Matthias Mayer                   276

 

weiters:

8.Christian Walder                 145

18.Max Franz                         90

27.Stefan Babinsky                61

28.Raphael Haaser                51

32.Daniel Hemetsberger        41

33.Daniel Danklmaier            40

35.Hannes Reichelt               35

56.Christoph Krenn                2

 

18.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

Viele starke Hände waren gefragt, um die großen Schneemengen im Zielbereich wegzuschaufeln. Leider konnte auch das Schweizer Heer nicht verhindern, dass die beiden Abfahrten beim Weltcupfinale in Lenzerheide abgesagt werden mussten.

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Beat Feuz und Sofia Goggia sichern sich die kleinen Kristallkugeln in der Abfahrt

Eigentlich hätte es beim Finale im schweizerischen Lenzerheide in den Abfahrtsrennen noch einmal spannend werden sollen, doch daraus wurde nichts. Anhaltender Schneefall, starker Wind und teilweise Nebel verhinderten alle Trainings und auch die Rennen. Dabei wären heute auch alle Beteiligten bereit gewesen, Training und Abfahrt am gleichen Tag zu absolvieren, aber schon in der Früh war klar, da gibt es keine Möglichkeit zwei Zeitläufe pro Geschlecht auszutragen.

Durch diese Entscheidung der Jury resultierend gibt es natürlich einige glückliche, aber auch ein paar enttäuschte Gesichter. Zu den zufriedenen zählt auf alle Fälle der Schweizer Beat Feuz, der somit zum vierten Mal in Serie Kristall in der Abfahrt gewinnen konnte. Das schaffte vor ihm nur der Österreicher Franz Klammer Mitte der Siebziger Jahre. Den Grundstein für diesen erneuten Erfolg legte der Schweizer auch mit den beiden Siegen in Kitzbühel im vergangenen Jänner. 

Matthias Mayer, der erste und einzige Verfolger von Feuz, muss weiterhin auf sein erstes Kristall warten und auf die nächste Saison hoffen. 68 Punkte fehlten dem Kärntner vor dem Finale auf seinen Schweizer Rivalen und dabei bleibt es somit. Das Highlight des Doppelolympiasiegers bleibt der Sieg bei der Abfahrt in Bormio(ITA). "Jede Kugel hat eine große Bedeutung, aber viermal in Folge in der Abfahrt zu gewinnen ist natürlich schon etwas ganz Besonderes", sagte der 34-Jährige.

Auswirkungen hat diese Entscheidung aber auch auf den Gesamtweltcup. Alexis Pinturault, der Führende dieser Wertung, wird demnach wahrscheinlich weniger böse sein über die Absage, als sein stärkster Konkurrent Marco Odermatt aus der Schweiz. Während Pinturault zuletzt auf fast alle Abfahrten verzichtete, wurde Odermatt in der Abfahrt immer stärker und hätte den derzeitigen Rückstand von 31 Punkten in der Gesamtwertung vielleicht schon heute wettmachen können.

Weitergehen soll es bei den Männern morgen um 11Uhr mit dem Super-G. Auch dort ist noch längst nicht alles entschieden. Vincent Kriechmayr geht dort als Favorit um den Kampf um Kristall mit satten 83 Punkten Vorsprung. Doch auch dort heißt der größte Rivale Marco Odermatt, der zuletzt in Saalbach-Hinterglemm(AUT) einen Super-G gewann.

 

Sofia Goggia braucht nur fünf Rennen für Kristall

Zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach 2018 eroberte die Italienerin Sofia Goggia die kleine Kugel für die beste Leistung über eine Saison in der Abfahrt. Die 28-Jährige, die sich erst vor eineinhalb Monaten eine Fraktur des Schienbeinkopfes zuzog, wäre sogar bereit gewesen, ein Blitzcomeback zu geben, um irgendwie ihren Vorsprung über 70 Punkte gegenüber den starken Schweizerinnen Corinne Suter und Lara Gut-Behrami(97 Punkte Rückstand) zu verteidigen. Vier Saisonsiege und einen zweiten Rang konnte die Italienerin einfahren, doch danach fehlte Goggia bei den Heimrennen in Val di Fassa und auch bei der Heim-WM in Cortina verletzungsbedingt. Bei der Verkündung über die Entscheidung im Speisesaal des Hotels in Lenzerheide war sie dann vorerst einmal sprachlos vor Freude, sagte aber danach: „Es ist sehr speziell, die Königsdisziplin gewonnen zu haben. Nach all den Rückschlägen während der Saison, ist das ein würdiger Abschluss.“

Corinne Suter, Goggias erste Verfolgerin, muss sich diesmal mit Rang zwei zufriedengeben. Die Titelverteidigerin hätte Goggia theoretisch mit einem zweiten Platz noch überholen können. Ebenso auf der Seite der enttäuschten Gesichter ist auch ihre Teamkollegin Lara Gut-Behrami. Der 29-Jährigen fehlten zwar 97 Zähler auf Goggia in der Abfahrtswertung, ein Sieg wäre aber dennoch wichtig gewesen, da Gut-Behrami ja auch noch um den Gesamtweltcup mit Petra Vlhova kämpft und hier fehlen nach wie vor 96 Punkte auf die Slowakin. Österreichs beste Abfahrtsläuferin war übrigens die Steirerin Tamara Tippler, die in der Spezialwertung Platz sieben belegt.

Morgen sollen nun die beiden Super-Gs absolviert werden, sofern das Wetter mitspielt. Die Frauen würden um 930Uhr beginnen, die Startzeit des Herrenrennens ist für 11Uhr angesetzt.

 

Abfahrt, Männer, Endstand nach 7 von 7 Rennen:

1.Beat Feuz                 SUI      486 Punkte

2.Matthias Mayer        AUT     418

3.Dominik Paris          ITA       338

 

weiters:

5.Vincent Kriechmayr             267

7.Othmar Striedinger             191

9.Max Franz                           186

22.Daniel Hemetsberger        86

26.Daniel Danklmaier            54

43.Hannes Reichelt               16

47.Christopher Neumayer     11

53.Christian Walder               2

56.Maximilian Lahnsteiner    1

 

Abfahrt, Frauen, Endstand nach 7 von 7 Rennen:

1.Sofia Goggia            ITA      480 Punkte

2.Corinne Suter          SUI      410

3.Lara Gut-Behrami   SUI      383

 

weiters:

7.Tamara Tippler                     211

10.Ramona Siebenhofer        194

18.Mirjam Puchner                 113

21.Stephanie Venier               80

23.Nina Ortlieb                       63

27.Christine Scheyer              52

28.Ricarda Haaser                 51

31.Ariane Rädler                    33

33.Sabrina Maier                   26

38.Nadine Fest                      13

38.Rosina Schneeberger      13

41.Michaela Heider               11

 

17.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei Marco Odermatt kannte der Jubel keine Grenzen nach dem dritten Weltcupsieg seiner Karriere.

Foto: GEPA Pictures

Vincent Kriechmayr muss auf die kleine Kristallkugel im Super-G noch warten

Es sah alles bereits sehr gut aus. Erstmals seit 2008 sollte es endlich wieder klappen, dass ein Österreicher die kleine Kristallkugel im Super-G erobern würde. Vincent Kriechmayr lag vor dem Super-G in Saalbach-Hinterglemm zwei Rennen vor Schluss 101 Punkte vor seinem Teamkollegen Matthias Mayer und 123 Zähler vor dem Schweizer Marco Odermatt. 

Kriechmayr, der gestern schon in der Abfahrt triumphierte, fuhr auch ein gutes Rennen und ging, diesmal mit Startnummer fünf, in Führung. Matthias Mayer konnte mit dem Oberösterreicher nicht ganz mithalten und setzte sich auf Platz zwei im Zwischenklassement. Mit Startnummer neun kam dann Odermatt an die Reihe und ging mit einem gigantischen Lauf überlegen in Führung. Diese Konstellation hätte für Kriechmayr auch gereicht, um vorzeitig über Kristall jubeln zu dürfen, aber der 24-Jährige Franzose Matthieu Bailet erreichte mit dem stärksten Rennen seiner Karriere überraschnend Rang zwei und sorgte dafür, dass die Entscheidung über die Vergabe der kleinen Kristallkugel im Super-G auf das Weltcupfinale in Lenzerheide vertagt werden musste. „Meine Chancen sind natürlich sehr klein, aber wenn mir am Anfang der Saison jemand gesagt hätte, dass ich um diese Kugel auch noch mitfahre, hätte ich sofort unterschrieben. Fehler darf ich mir aber im Finale keine erlauben“, analysierte der Schweizer seine Ausgangslage vor dem letzten Super-G der Saison. 83 Punkte muss Odermatt aber aufholen, was soviel bedeutet, dass der 23-Jährige beim Finale gewinnen muss und Vincent Kriechmayr nicht besser als 14. werden darf. 

Kriechmayr war allerdings mit seinem dritten Platz durchaus zufrieden, da er den Lauf nicht ganz fehlerfrei bestritt. „Bei meiner Fahrt oben war ein kleiner Fehler dabei und unten war ich etwas zu vorsichtig. Aber wir haben ja noch ein Rennen und da bin ich auch froh darüber. Marco (Anm.: Odermatt) hat sich den Sieg mit dieser starken Fahrt absolut verdient“, sagte der Doppelweltmeister.

 

Raphael Haaser fuhr zur Sensation

Die Podestplätze schienen bezogen auf dem schwierigen Kurs der Schneekristallstrecke in Saalbach-Hinterglemm, doch mit Startnummer 33 wirbelte Raphael Haaser noch einmal alles durcheinander. Der Tiroler erwischte alle Passagen wirklich stark und landete nur zwei Hundertstelsekunden hinter Vincent Kriechmayr auf Rang vier. „Es ist alles aufgegangen. Ich habe es geschafft, dass ich den Schwung nicht abstechen muss und das ist mir echt gut gelungen“, sagte der 23-Jährige, der bisher nie besser als 23. (2020 in Hinterstoder) in einem Weltcup-Super-G war.

Matthias Mayer musste sich diesmal (auch hinter den Schweizern Beat Feuz und Justin Murisier) mit Rang sieben begnügen. „Oben hat es mich leicht verschnitten, aber es hat schlimmer ausgeschaut, als es wirklich war. Es war wirklich anspruchsvoll gesetzt und es war echt schwierig zu fahren“, sagte Mayer, der aber immer noch in der Abfahrt alle Chancen auf Kristall hat.

Auch der Rest des ÖSV-Teams schlug sich akzeptabel. Daniel Hemetsberger belegte den guten zehnten Rang, unmittelbar vor Daniel Danklmaier. Christian Walder kam an die 20.Stelle und Stefan Babinsky wurde 21. Max Franz und Othmar Striedinger schieden aus.

Beim Weltcupfinale der besten 25 in dieser Diszplin wird Österreich aber nur mit vier Athleten vertreten sein. Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer, Max Franz und Christian Walder haben sich für Lenzerheide qualifiziert.

 

Ergebnis, Super-G, Saalbach-Hinterglemm, Männer:

1.Marco Odermatt SUI

2.Matthieu Bailet FRA

3.Vincent Kriechmayr

 

weiters:

4.Raphael Haaser

7.Matthias Mayer

10.Daniel Hemetsberger

11.Daniel Danklmaier

20.Christian Walder

21.Stefan Babinsky

out: Max Franz,

Othmar Striedinger

 

07.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei diesmal traumhaftem Wetter eroberte Vincent Kriechmayr seinen insgesamt seinen neunten Weltcupsieg, seinen dritten in der Abfahrt.

Foto: GEPA Pictures

Vincent Kriechmayr triumphiert bei der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm

Vincent Kriechmayr konservierte seine Topform bei den Alpinen Weltmeisterschaften in Cortina und holte den dritten Sieg in der Abfahrt im Weltcup. Auf der Schneekristallstrecke wählte der Oberösterreicher wieder die Startnummer eins aus und war danach für die Konkurrenz außer Reichweite. Bereits gestern, als das Rennen aufgrund von Nebel und Schneefall abgebrochen werden musste und auch schon bei der WM, eröffnete Kriechmayr das Rennen. Der 29-Jährige war besonders im oberen Teil im Bereich Hahnleit´n und Schneekristallsprung deutlich schneller als die Konkurrenz. Einen echten Fehler konnten selbst Experten auf der gesamten Strecke nicht finden. „Oben habe ich es sehr taktisch angelegt, dann ist es richtig dahingegangen. Ich wollte mich besser zeigen, als in den Weltcupabfahrten zuvor und das ist mir wirklich gut gelungen. Im Moment läuft es wirklich gut“, sagte der Linzer, der bereits morgen im Super-G seine erste Kristallkugel fixieren könnte.

Beat Feuz holte diesmal Platz zwei und setzte damit den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Kristallkugel für den besten Athleten in der Abfahrt. Es wäre bereits die vierte kleine Kugel in dieser Disziplin für den Schweizer in Folge, was bisher nur Franz Klammer gelang. 68 Punkte führt er vor dem Weltcupfinale in Lenzerheide vor Matthias Mayer. „Ich bin kein Mathematik-Genie, aber ich weiß, dass ich schon noch kämpfen muss um diese kleine Kugel. Bei der Fahrt hatte ich oben leider ein kleines Problem mit dem Skistock, aber unten hat es dann schon gepasst", sagte der 34-Jährige, der in dieser Saison nur in Bormio und Val D´Isere nicht am Podest stand.

Apropos Matthias Mayer, der Kärntner war genau 0,10 Sekunden langsamer als Feuz, fuhr als Dritter auf das Podium, verlor aber wieder 20 Punkte auf Feuz, anstatt Punkte gutzumachen. „Es ist schon ein hartes Duell mit Beat (Anm.: Feuz), aber er hat leider in den letzten Rennen immer die Hundertstel auf seiner Seite gehabt. Ich denke, man muss ihm jetzt schon gratulieren“, sagte der 30-Jährige. Vierter wurde übrigens der Führende des Abbruchrennens von gestern, der Südtiroler Dominik Paris. 

 

Sehr gute Performance der Österreicher

Aber auch der Rest des ÖSV schlug sich sehr gut. Nie in dieser Saison war Österreich im Speed-Bereich so gut unterwegs, wie bei der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm. Max Franz klassierte sich als Fünfter hervorragend und bestätigte seine aufsteigende Form. „Ich bin schon zufrieden heute, weil ich keine wirklichen Fehler gemacht habe. Ich muss halt noch etwas feiner fahren, das hat heute Vince (Anm.: Kriechmayr) eindrucksvoll gezeigt“, sagte der Kärntner. Zudem kam Othmar Striedinger mit Platz sieben souverän unter die Top Ten. Für den Steirer Daniel Danklmaier gab es den 14.Rang und Daniel Hemetsberger kam an die 16.Stelle. Es gab auch ein Debüt eines 24-Jährigen Oberösterreichers, nämlich jenes von Maximilian Lahnsteiner. Der Juniorenweltmeister im Riesentorlauf(2016) kam auf Platz 30. Stefan Babinsky wurde 44.

Da dies auch die letzte Abfahrt vor dem Weltcupfinale war, steht nun auch fest, welche Österreicher es unter die besten 25, die zum Start beim Finale berechtigen, geschafft haben. Neben Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr, Othmar Striedinger und Max Franz hat sich auch noch Daniel Hemetsberger für die Abfahrt in Lenzerheide in der Schweiz qualifiziert. 

Vorbei ist die Saison leider für Hannes Reichelt. Dem Salzburger machen seit einigen Tagen Knieschmerzen zu schaffen und daher wird sich der 40-Jährige in der kommenden Woche im Krankenhaus genauer untersuchen lassen. Morgen folgt mit dem Super-G ein weiteres Rennen in Saalbach-Hinterglemm um 11Uhr.

 

Ski-Weltcup, Abfahrt, Männer, Saalbach-Hinterglemm, Ergebnis:

1.Vincent Kriechmayr

2.Beat Feuz SUI

3.Matthias Mayer

 

weiters:

5.Max Franz

7.Othmar Striedinger

14.Daniel Danklmaier

16.Daniel Hemetsberger

30.Maximilian Lahnsteiner

44.Stefan Babinsky

 

06.03.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der extrem ruppigen Erta biss Tessa Worley richtig auf die Zähne. 

Foto: APA (AFP)

Tessa Worley feiert auf der Erta ihren 14.Weltcupsieg

Die Französin Tessa Worley triumphierte beim Riesentorlauf im südtirolerischen St.Virgil am Kronplatz und verwies Lara Gut-Behrami(SUI) und die bisher stärkste Riesentorläuferin Marta Bassino(ITA) auf die Plätze.

 

Zum vierten Mal gab es auf der „Erta“ in St.Virgil am Kronplatz einen Weltcupriesentorlauf. Als Topfavoritin galt mit der vierfachen Saisonsiegerin Marta Bassino eine Einheimische, doch im ersten Durchgang dominierte die Schweiz mit Michelle Gisin. Die 27-jährige Anwärterin auf den Gesamtweltcup schien aufgrund ihres deutlichen Vorsprungs auf die Konkurrenz diesmal nur schwer schlagbar zu sein. „Ich konnte einen super Lauf zeigen. Ich bin nicht die große Starterin, aber ab Mitte Steilhang konnte ich richtig Gas geben und die Ski laufen lassen“, zeigte sich Gisin zufrieden. Bassino wurde vorerst Siebente.

Im zweiten Lauf machte Marta Bassino, was von ihr gefordert wurde, nämlich in Führung zu gehen. Diesmal war die Italienerin aber etwas zu langsam für Tessa Worley, die mit der zweitbesten Laufzeit im zweiten Durchgang zu ihrem 14.Weltcupsieg raste. „Ich bin stolz darauf, wie ich im zweiten Lauf attakiert habe. Man muss immer alles geben und auch riskieren. Ich habe es geschafft, die Geschwindigkeit im richtigen Moment mitzunehmen“, freute sich die Französin.

Zweite wurde diesmal Lara Gut-Behrami mit zwei konstant starken Läufen. „Gestern bin ich die ganze Zeit gelegen, aber heute waren die Schmerzen nicht so groß. Ich wusste, wenn ich das Vertrauen wieder habe, dann kann ich auch im Riesenslalom wieder schnell sein“, sagte Gut, die unter Rückenschmerzen leidet, aber trotzdem zum 13.Mal in ihrer Karriere im Riesentorlauf auf das Podest fuhr.

Für Marta Bassino wurde es letztendlich der dritte Platz. „Es war ein sehr wichtiges Rennen für mich, weil es in Italien stattfand. Der erste Teil des Rennens ist echt schön zu fahren, aber der zweite Teil ist echt nur ein Kampf“, resümierte die Italienerin, die in der Spezialwertung nun 124 Punkte Vorsprung auf Tessa Worley bei zwei ausstehenden Konkurrenzen hat.

Die Führende des ersten Durchgangs, Michelle Gisin, hatte einen klassischen Steher wenige Tore vor dem Ziel und wurde aber immer noch beachtliche Sechste.

 

Die Piste im ersten Durchgang war relativ schnell in Mitleidenschaft gezogen. Es bildeten sich extreme Schläge und die Zeitrückstände waren teilweise enorm. Eine Athletin, die zuletzt in Kranjska Gora starke Leistungen bot, wurde diesmal im ersten Lauf 24. Die Rede ist von der Polin Maryna Gasienica-Daniel. Im Finale nämlich fuhr die 26-Jährige Laufbestzeit und verbesserte sich an die elfte Stelle. 

 

Keine wirklichen Fortschritte bei Österreichs Damen

Stephanie Brunner erreichte nach ihren beiden Ausfällen in Kranjska Gora wieder das Ziel und wurde als beste ÖSV-Starterin 15. „Ich habe gefighted bis zum Schluss, aber es war richtig zach zum Fahren!“, sagte die Tirolerin. Unmittelbar hinter Brunner wurde Ramona Siebenhofer 16. Katharina Liensberger wurde 17 und war auch alles andere als zufrieden mit ihrem Rennen. „Ich habe schon gewusst, was ich zu tun habe, aber ich habe es einfach nicht umgesetzt. Ich muss mir auch einfach mehr zutrauen und jetzt konsequent für die WM trainieren“, sagte die 23-Jährige. Katharina Truppe landete an der 19.Stelle und Elisa Mörzinger kam als 20. klar in die Punkte. Für Franziska Gritsch gab es Platz 24.

Vier Athletinnen haben sich nicht für das Finale qualifiziert. Ricarda Haaser(38.) kam mit der anspruchsvollen Piste ebenso wenig zurecht wie Rosina Schneeberger(47.) und Eva-Maria Brem(49.). Nur die Spanierin Nuria Pau landete noch hinter Brem. Julia Scheib schied nach der dritten Zwischenzeit zwar aus, hielt aber bis dorthin sehr gut mit den besten mit.

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Kronplatz:

1.Tessa Worley FRA

2.Lara Gut-Behrami SUI

3.Marta Bassino ITA

 

weiters:

15.Stephanie Brunner

16.Ramona Siebenhofer

17.Katharina Liensberger

19.Katharina Truppe

20.Elisa Mörzinger

24.Franziska Gritsch

 

nicht im zweiten Durchgang:

38.Ricarda Haaser

48.Rosina Schneeberger

49.Eva-Maria Brem

out: Julia Scheib

 

Laufbestzeit Durchgang eins: Michelle Gisin SUI, 6. gesamt

Laufbestzeit Durchgang zwei: Maryna Gasienica-Daniel POL, 11.gesamt

 

26.01.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch das blanke Eis konnte Marta Bassino nicht stoppen. Die Italienerin raste im vierten Saisonriesenslalom zum dritten Sieg.

Foto: GEPA Pictures

Marta Bassino bleibt im Riesentorlauf von Kranjska Gora das Maß aller Dinge

Marta Bassino siegte auch beim Riesentorlauf von Kranjska Gora souverän und verwies Tessa Worley(FRA) und die Schweizerin Michelle Gisin auf die Plätze. Die Österreicherinnen blieben mit Ausnahme von Ramona Siebenhofer hinter den Erwartungen.

 

Eigentlich hätte der Riesentorlaufdoppelpack ja im slowenischen Maribor stattfinden sollen. Wegen des Schneemangels auf dem Pohorje wurden die Rennen wie schon so oft nach Kranjska Gora im Nordwesten Sloweniens verlegt. In Podkoren fanden die Athletinnen perfekte und vor allem eisige Bedingungen vor. Marta Bassino erledigte ihre Aufgabe schon zum dritten Mal in dieser Saison am besten und gewann mit einer überlegenen Bestzeit vor der Französin Tessa Worley (+0,80s). „Das Gefühl war nicht so optimal, weil es schon sehr eisig war. Als ich über die Ziellinie fuhr und das Ergebnis sah, konnte ich es kaum glauben“, sagte Bassino nach ihrem vierten Weltcupsieg. 

Obwohl Tessa Worley zwar den Sieg klar verfehlte, durfte sie sich einerseits über Laufbestzeit im zweiten Durchgang freuen, andererseits gab es für die Französin schon den 31.Podestplatz im Riesentorlauf.

Neu auf dem Podium war diesmal Michelle Gisin. Die Schweizerin darf nun behaupten, in allen Disziplinen, mit Ausnahme der Parallelbewerbe, das Stockerl erreicht zu haben. „Für mich ist das Riesentorlaufpodest das emotionalste. Im ersten Durchgang hatte ich die Startnummer eins und da hatte es noch richtig Spaß gemacht, im Finale dann die Nummer 29 und da war es schon ziemlich interessant. Aber mir gefallen diese eisigen Verhältnisse, auf solchen Pisten sollten wir öfter fahren“, freute sich die 27-Jährige. Auch im Gesamtweltcup rückt Gisin Favoritin Petra Vlhova aus der Slowakei, die heute Vierte wurde, immer näher. Nur noch 114 Punkte fehlen der Schweizerin zur Führung.

 

Die extrem eisige Piste war kein gutes Omen für Österreich

Aus österreichischer Sicht verlief das Rennen eher durchwachsen. Nur vier Athletinnen von zehn qualifizierten sich überhaupt für den zweiten Durchgang. Ramona Siebenhofer lieferte eine überraschend starke Leistung ab und wurde Siebente. „Ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt und habe ein sehr gutes Material gehabt, dazu einen guten Halt auf der eisige Piste. Insgesamt habe ich in den vergangenen Jahren viel in den Riesentorlauf investiert und da hat sich die Arbeit schon gelohnt“, sagte die Steirerin. 

Eine echte Talentprobe lieferte Julia Scheib ab. Die Steirerin, die nach einem langen Leidensweg endlich wieder am Start stand, fuhr auf Platz 24., wobei viel mehr möglich war. In beiden Läufen musste die 22-Jährige jeweils einen sogenannten Steher in Kauf nehmen und fuhr davor extrem schnelle Teilzeiten. „Ich habe ein sehr gutes Skifahren gezeigt. Dann habe ich mit der Hand leider beim Tor eingefädelt und es hat mich gedreht, aber die schnellen Schwünge machen mich aber für morgen zuversichtlich“, resümierte Scheib.

Auch Katharina Liensberger brachte diesmal nicht ihre gewohnte Leistung ins Ziel. Die Vorarlbergerin kam mit der eisigen Piste nicht wirklich zurecht und wurde 26. Für morgen versprach sie, ihre Fehler zu analysieren, um ein besseres Ergebnis abzuliefern.

Für Katharina Truppe war das Rennen etwas zu eisig, was nur Rang 27 bedeutete. 

Stephanie Brunner rutschte unmittelbar nach der zweiten Zwischenzeit auf dem Skischuh aus und somit war das Rennen für die größte österreichische Hoffnung im Riesentorlauf auch schon wieder vorbei. „Ich habe sehr gut angefangen und ein gutes Gefühl gefunden. Dann ist es sehr schnell gegangen, als ich ein bisschen auf den Skischuh gekommen bin, da war der Ausfall schon passiert“, resümierte die Tirolerin ihr Ausscheiden. Franziska Gritsch(38.), Ricarda Haaser(42.) und Eva-Maria Brem(48.) kamen überhaupt nicht auf Touren, wobei Brem sogar über sechs Sekunden auf die Bestzeit im ersten Lauf verlor. Auch Katharina Huber kam mit der hohen Startnummer 54 nicht über Rang 43 hinaus. Elisa Mörzinger schied dazu noch aus. Morgen gibt es die Chance auf eine Verbesserung, denn in Kranjska Gora steigt morgen ein weiterer Riesentorlauf(9:15Uhr und 12:15Uhr).

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Kranjska Gora:

1.Marta Bassino ITA

2.Tessa Worley FRA

3.Michelle Gisin SUI

 

weiters:

7.Ramona Siebenhofer

24.Julia Scheib

26.Katharina Liensberger

27.Katharina Truppe

 

nicht im zweiten Durchgang:

38.Franziska Gritsch

42.Ricarda Haaser

43.Katharina Huber

48.Eva-Maria Brem (Vorletzte)

 

u.a. out: Stephanie Brunner,

und Elisa Mörzinger 

 

16.01.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach über einem Jahr erwies sich Mikaela Shiffrin wieder als die Schnellste im Stangenwald. In Flachau wurde es Sieg Nummer 44 im Slalom.

Foto: AFP

Mikaela Shiffrin triumphiert zum vierten Mal beim Slalom in Flachau

Mikaela Shiffrin kann auch im Slalom noch gewinnen. Im dichten Schneetreiben im österreichischen Flachau war die US-Amerikanerin die Schnellste auf dem selektiven Kurs der Hermann-Maier-Piste. Für die 25-Jährige war es schon der 44.Weltcupsieg im Torlauf und der 68. insgesamt. „Ich fühle mich wieder am Leben. Ich kann es schwer erklären, es ist mir heute einfach ein Stein vom Herzen gefallen. Im Finale habe ich heute wirklich mein bestes Skifahren ausgepackt“, sagte Shiffrin, die in Flachau bereits zum vierten Mal gewann und das Rekordpreisgeld von 58 000 Euro verdiente. Shiffrin, die erstmals seit Lienz 2019 wieder die oberste Stufe des Slalompodests bestieg, hat nun auch im Gesamtweltcup wieder Boden auf die führende Slowakin Petra Vlhova (heute Vierte) gut gemacht und liegt nur noch 214 Punkte zurück. 

 

Katharina Liensberger zum fünften Mal in Serie am Podest

Einmal mehr eine grandiose Leistung bot Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin fuhr im ersten Lauf solide auf Platz vier und verbesserte sich im Finale mit Laufbestzeit noch auf Rang zwei. „Alles in allem bin ich super happy. Es hat sich beim Fahren toll angefühlt. Hier geht es um die Weltspitze und da sind minimalste Kleinigkeiten ausschlaggebend, daher werde ich weiterhin fokussiert bleiben und dann passiert auch irgendwann der Sieg, den sich so viele Leute von mir erwarten“, sagte die 23-Jährige.

Endlich zurück unter den ersten drei ist auch Wendy Holdener. Die Schweizerin landete nach ihrer Wadenbeinkopffraktur erstmals wieder am Podium. „Jetzt bin nach meiner Verletzung wieder hundertprozentig fit und schön langsam kommt auch die Lockerheit wieder zurück“, sagte Holdener, die zum 25.Mal im Slalom das Stockerl erreichte, ohne jemals gewonnen zu haben.

 

Nur vier Österreicherinnen im zweiten Durchgang

Neben Katharina Liensberger waren noch weitere acht Athletinnen des ÖSV im Einsatz. Chiara Mair fuhr dabei mit Rang sieben ihr zweitbestes Weltcupresultat ein. „Ich habe mich im zweiten Lauf echt leichter getan. Die Richtung stimmt, aber es ist noch Luft nach oben“, sagte die Tirolerin.

Katharina Truppe lieferte diesmal nur eine mittelmäßige Leistung ab. Nach ihrem Ausfall in Zagreb fehlte der Kärntnerin etwas die Entschlossenheit. „Ich habe vom Start weg etwas zu sehr gebremst und war nicht so sicher unterwegs nach dem Ausscheiden in Zagreb“, sagte die 24-Jährige. Katharina Huber verpasste die Top Ten nur knapp und wurde Zwölfte.

Gleich fünf Athletinnen waren im Finale zum Zuschauen verurteilt. Katharina Gallhuber verpasste den zweiten Lauf um nur +0,01 Sekunden und wurde 32. Bernadette Lorenz und Franziska Gritsch landeten ex aequo an der 34.Stelle. Marie-Therese Sporer wurde 40. und Magdalena Egger schied aus.

Nun warten am kommenden Wochenende auf die Frauen zwei Riesentorläufe im slowenischen Kranjska Gora, das wieder als Ersatzort eingesprungen ist, weil in Maribor wegen Schneemangel von der FIS kein grünes Licht bekam.

 

Ergebnis, Slalom, Flachau:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Katharina Liensberger

3.Wendy Holdener SUI

 

weiters:

7.Chiara Mair

10.Katharina Truppe

12.Katharina Huber

 

nicht im zweiten Durchgang:

32.Katharina Gallhuber

34.Franziska Gritsch

34.Bernadette Lorenz

40.Marie-Therese Sporer

out: Magdalena Egger

 

12.01.2021

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mikaela Shiffrin fuhr bereits zum dritten Mal in Courchevel der Konkurrenz auf und davon.

Bild: Millo Moravski/Agence Zoom

Mikaela Shiffrin ist zurück auf der Siegerstraße

Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin kann doch noch gewinnen. Beim zweiten Riesentorlauf im französischen Courchevel war die 25-Jährige eine Klasse für sich und siegte vor Federica Brignone(ITA) und Tessa Worley(FRA).

 

Eigentlich waren die Vorzeichen für den Riesentorlauf in Courchevel klar. Topfavoritin Marta Bassino aus Italien und die slowakische Weltcupdominatorin Petra Vlhova würden sich um den Sieg matchen. Doch es kam alles anders. Vlhova scheiterte bereits im ersten Lauf vier Tore vor dem Ziel. „Ich war beim Tor einfach zu spät dran und es ist natürlich ärgerlich, aber nicht dramatisch“, resümierte die Slowakin ihren Ausfall. Marta Bassino sollte dasselbe Schicksal ereilen, aber eben im zweiten Durchgang. Die Italienerin, die erst am Samstag in Courchevel beim ersten Riesentorlauf triumphierte, lag auch bei der letzten Zwischenzeit vor dem Ziel überlegen in Führung, aber dann lag auch sie nach einer kleinen Unachtsamkeit plötzlich im Schnee.

Nun war der Weg frei für Mikaela Shiffrin. Der schwere Weg zurück nach einem harten Jahr hat nun ein Ende. Im ersten Durchgang nützte die 25-Jährige ihre Klasse perfekt und führte hauchdünn vor Bassino(+0,07Sekunden). Im Finale fuhr sie mit Hirn souverän zu ihrem 67.Weltcupsieg. So viele Siege erreichte auch ihr männliches Pendant Marcel Hirscher. „Ich bin echt stolz auf mein Skifahren heute. Es ist sehr speziell für mich, weil ich nicht wusste, ob ich jemals wieder dieses Level erreichen kann“, sagte Shiffrin unter Tränen hinter ihrer Maske. „Es braucht so viel Energie, um wieder so fokussiert zu sein. Außerdem möchte ich mich bei meinem Team und ganz besonders bei meiner Mama bedanken“, fügte die 67-fache Weltcupsiegerin zu, die erstmals seit Dezember 2019 (damals in Lienz/Österreich) wieder einen Riesentorlauf gewann. 

Hinter Shiffrin durfte Federica Brignone über Platz zwei jubeln. Die regierende Gesamtweltcupsiegerin lag im zweiten Lauf bereits fast im Schnee, kämpfte aber weiter und rettete Rang zwei. „Ich habe mir immer gesagt, du musst aufstehen und weiterkämpfen. Dass das für das Podest recht, ist schon unglaublich. Was den Gesamtweltcup betrifft, möchte ich keine Prognosen wagen, weil es dafür einfach noch zu früh in dieser Saison ist“, sagte die 30-Jährige. Das Podium komplettierte die Französin Tessa Worley.

 

Kein Podium, aber erneut eine sehr starke Leistung der ÖSV-Damen

Elf Athletinnen waren aus Österreich ins Rennen gestartet und gleich acht schafften den Sprung ins Finale. Katharina Liensberger war dabei herausragend. Die Vorarlbergerin erreichte Rang fünf und Laufbestzeit im zweiten Durchgang. „Von der Platzierung bin ich sehr glücklich. Es waren auch echt einige Schwünge dabei, die mir riesigen Spaß gemacht haben. Die Laufbestzeit gibt mir enormen Auftrieb für die kommenden Rennen“, sagte Liensberger. Gleich dahinter kam Stephanie Brunner als Sechste ins Ziel. „Klar bin ich zufrieden mit dem Resultat, aber es gibt schon noch Luft nach oben. Das habe ich zB gemerkt, als im Schlusshang immer etwas zu Spitz war und keine Geschwindigkeit mehr aufbauen konnte“, sah die Tirolerin ihre Leistung auch etwas kritisch.

Auch Ricarda Haaser erreichte die Top Ten, diesmal mit Rang acht. Konstant unterwegs war erneut Katharina Truppe mit Platz zwölf, obwohl sie auch heute wieder im Schlussabschnitt ein besseres Resultat verspielte. Mit Ramona Siebenhofer(13.) schaffte es sogar noch eine fünfte Athletin unter die besten 15.

Einiges Glück hatte Franziska Gritsch. Gerade noch als 30. qualifizierte sie sich für das Finale und das auch noch ex aequo (mit der Norwegerin Marie-Therese Tviberg/15.). Am Ende gab es dann mit Rang 18 eine deutliche Steigerung. Elisa Mörzinger als 24. und Eva-Maria Brem(28.) machten ebenso Weltcuppunkte. Julia Scheib verpasste den zweiten Lauf um wenige Hundertstel, auch Katharina Huber und Nadine Fest schafften die Qualifikation nicht. 

 

Shiffrin erste Verfolgerin von Vlhova

Im Gesamtweltcup bleibt natürlich Petra Vlhova voran, aber ihre erste Verfolgerin ist bereits Mikaela Shiffrin mit 145 Punkten Rückstand. In der Riesentorlaufwertung musste Marta Bassino das rote Trikot an ihre Teamkollegin Federica Brignone abgeben.

Nun kommen diese Woche aber auch endlich die Speed-Spezialistinnen auf ihre Rechnung, denn in Val D´Isere(Frankreich) sind gleich zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt.

 

Riesentorlauf, Courchevel, Frauen, Ergebnis:

1.Mikaela Shiffrin USA

2.Federica Brignone ITA

3.Tessa Worley FRA

5.Katharina Liensberger

6.Stephanie Brunner

8.Ricarda Haaser

12.Katharina Truppe

13.Ramona Siebenhofer

18.Franziska Gritsch

24.Elisa Mörzinger

28.Eva-Maria Brem

nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:

33.Julia Scheib

43.Katharina Huber

out: Nadine Fest

 

14.12.2020

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit voller Konzentration gelang Petra Vlhova der dritte Saisonsieg im vierten Rennen.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova setzt ihre Siegesserie auch in Lech/Zürs fort

Nach 26 Jahren gibt es wieder Bewerbe im österreichischen Lech/Zürs. Damals gab es zwei Slaloms und beide gewann die italienische Skilegende Alberto Tomba. Diesmal stand für die Frauen ein Parallelbewerb auf dem Programm. Zwei Qualifikationsläufe und zusätzlich vier direkte Duelle, jeweils mit Retourlauf, waren nötig, um zu gewinnen. Wie schon in Levi kürte sich die Petra Vlhova zur Siegerin. Die Slowakin siegte in ihren Duellen extrem knapp und profitierte im Finale vom Sturz der überraschenden Zweiten Paula Moltzan. „Es war heute alles so eng zusammen. Ich musste in jedem Lauf voll ans Limit gehen und es hat sich absolut ausgezahlt“, sagte die mittlerweile 17-fache Weltcupsiegerin.

Die US-Amerikanerin Paula Moltzan erreichte als bisher bestes Resultat einen zwölften Rang beim Slalom in Flachau 2019. In Lech war die 26-Jährige bis zum zweiten Finallauf sehr konstant unterwegs. Ein Wermutstropfen war allerdings der Sturz, der eine leichte Verletzung an der linken Hand zur Folge hatte. „Ich habe etwas zu viel riskiert im Finale, aber ich bin irrsinnig glücklich, da mein Ziel lediglich die Top 30 waren. Die Sache mit der Hand scheint nicht so schlimm zu sein“, sagte Moltzan.

Dritte wurde Lara Gut-Behrami aus der Schweiz, die zum 53.Mal im Weltcup das Podest erreichte, aber erstmals in einem Parallel-Event. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich heute alle zehn Läufe absolvieren kann. Man muss auf jeden Fall die Regeln noch etwas geradebiegen, weil es war schon sehr stressig und wir wollen ja über die Saison auch verletzungsfrei bleiben“ , sagte die Schnellste der Qualifikation.

US-Superstar Mikaela Shiffrin verzichtete übrigens auf den Bewerb in Vorarlberg und schob einige Trainingssessions ein. 

 

Nur eine Österreicherin übersteht das Achtelfinale

Nur Elisa Mörzinger erreichte die Runde der letzten Acht. Die Oberösterreicherin besiegte die Norwegerin Kristin Lysdahl deutlich und verlor danach gegen Superstar Lara Gut-Behrami. Anschließend ging es noch um die Ränge fünf bis acht und dort verlor Mörzinger letztlich gegen die Italienerin Federica Brignone im Kampf um Platz sieben. „Mir gefallen die kurzen Radien sehr und bin froh, dass ich das Ergebnis vom Frühjahr (Anm.: Rang zwei in Sestriere) bestätigen konnte. Mein Ziel ist natürlich, dass ich mich auch im Riesentorlauf in der Startliste verbessern kann“, sagte die 23-Jährige.

Katharina Liensberger schied im Duell gegen Marta Bassino(ITA) aus und wurde 16. Die Gegnerin von Franziska Gritsch, nämlich auch Federica Brignone, profitierte vom Sturz der Tirolerin. „Taktik ist nicht angebracht. Man muss von der Startbox weg Vollgas geben und jede Hundertstel kann am Ende entscheiden. Wenn mir solche Hoppalas nicht mehr passieren, dann kann ich schon vorne mitfahren“, sagte Gritsch, die 14. wurde.

Katharina Truppe zog ebenso den Kürzeren im Achtelfinale. Die Kärntnerin schied gegen die einzige Schwedin im Bewerb, Sara Hector(Gesamtvierte), aus und erreichte Platz 13.

Für Ramona Siebenhofer und Ricarda Haaser gab es zwar ein paar Weltcuppunkte, aber keine Qualifikation für die Ko-Duelle. Katharina Gallhuber musste sich mit dem 40.Platz begnügen und Katharina Huber schied im ersten Qualifikationslauf aus. 

Chiara Mair wurde positiv auf Corona getestet und musste klarerweise ihren Start zurückziehen. Die Tirolerin zeigte bisher keine Symptome und begab sich in Heimquarantäne. Da die 24-Jährige in Lech ein Einzelzimmer bezog, musste keine weitere Athletin in Isolation gehen. Ein erneuter Test brachte allerdings ein negatives Ergebnis und daher wäre ein Start im heutigen Rennen bei früherer Information doch möglich gewesen.

Morgen steigt ab 10Uhr die Qualifikation für den Parallel-Bewerb der Männer. 

 

Parallelbewerb, Lech/Zürs, Frauen, Ergebnis:

1.Petra Vlhova SVK

2.Paula Moltzan USA

3.Lara Gut-Behrami SUI

8.Elisa Mörzinger

13.Katharina Truppe

14.Franziska Gritsch

16.Katharina Liensberger

28.Ramona Siebenhofer

30.Ricarda Haaser

40.Katharina Gallhuber

Out in der Qualifikation: Katharina Huber

Nicht am Start: Chiara Mair

 

26.11.2020

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Petra Vlhova erkämpft sich mit voller Entschlossenheit auch den zweiten Slalomsieg im finnischen Levi.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova holt den Slalom-Doppelpack in Levi

Auch beim zweiten Slalom in Levi war Petra Vlhova nicht zu stoppen. Mit ihrem fünften Weltcupsieg in Folge (dem 16. in Folge) ließ sie die Konkurrenz erstarren. "Es war nicht so leicht heute zu gewinnen. Ich wollte natürlich den Erfolg von gestern unbedingt wiederholen und habe es geschafft, mich noch zu steigern. Mein Selbstvertrauen ist wirklich sehr groß im Moment" , resümierte die Führende im Gesamtweltcup.

 

Zweite wurde überraschend die Schweizerin Michelle Gisin, die im ersten Lauf sogar noch ex aequo mit Vlhova führte. Dritte wurde wie gestern die beste Österreicherin Katharina Liensberger mit einer perfekten Fahrt im Steilhang „Ich hatte Schwünge dabei gehabt, bei denen ich ein wirklich gutes Gefühl hatte. Die Richtung stimmt und jetzt weiß ich, wenn ich keine Fehler mache, wo ich hinkommen könnte“ , sagte die Vorarlbergerin. Warten heißt es für die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf ihren 100.Podiumsplatz. Mit einer etwas verhaltenen Fahrt war nur Platz fünf drinnen.

 

Finnisches Talent überrascht mit starken Teilzeiten

 

Die Finnin Rosa Pohjolainen schaffte mit Startnummer 63 noch Rang 14 im ersten Durchgang. Die erst 17-Jährige fuhr bis zur ersten Zwischenzeit sogar allen auf und davon, auch beim zweiten Intervall war sie noch mit 0.15Sekunden vorne. Im Finale passierten der Silbermedaillengewinnerin bei den olympischen Jugendspielen im Riesentorlauf jedoch einige Fehler, was zu Platz 27. führte. Trotzdem muss man Pohjolainen in Zukunft für gute Platzierungen auf dem Radar haben.

 

Sieben Österreicherinnen im Finale

Neben Katharina Liensberger eroberten weitere sechs ÖSV-Damen Weltcuppunkte. Dass sie schnell sein kann, zeigte Franziska Gritsch trotz des Ausfalls bereits gestern. Heute gelangen der Tirolerin aber auch zwei konstante Durchgänge, was im Endresultat Platz sechs bedeutete. „Ich bin irrsinnig glücklich, dass mir das endlich gelungen ist. Es geht in die richtige Richtung“, sagte Gritsch. Unmittelbar dahinter landete Katharina Truppe wie gestern an der siebenten Stelle. „Es gab keinen ganz guten Lauf hier in Levi, aber meine Erkenntnis ist, dass ich auf jeden Fall vorne mithalten kann“, resümierte die 24-Jährige die beiden Slaloms. Auch Chiara Mair zeigte wieder eine beständige Leistung mit Rang elf.

Katharina Huber verbesserte sich im zweiten Durchgang und wurde 14., für Katharina Gallhuber gab es nach dem Ausfall gestern als 22. wieder Punkte.

Diesmal gelang Bernadette Schild wieder der Sprung unter die besten 30. Auch wenn es denkbar knapp war, qualifizierte sie sich als Letzte. Am Ende gelang der Salzburgerin Rang 20. Magdalena Egger und Bernadette Lorenz verpassten das Finale. Nun wartet für den ÖSV das nächste Heimrennen mit dem Parallel-Bewerb in Lech/Zürs am kommenden Donnerstag.

 

Ergebnis, Slalom 2, Levi, Frauen:

1.Petra Vlhova SVK

2.Michelle Gisin SUI

3.Katharina Liensberger

6.Franziska Gritsch

7.Katharina Truppe

11.Chiara Mair

14.Katharina Huber

20.Bernadette Schild

22.Katharina Gallhuber

 

nicht im zweiten Durchgang:

out: Bernadette Lorenz,

Magdalena Egger

 

22.11.2020

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zweimal legte Petra Vlhova Laufbestzeit in Levi hin. Es war schon der vierte Slalomsieg in Serie für die Slowakin.

Foto: GEPA Pictures

Petra Vlhova gewinnt den ersten Saisonslalom souverän

Petra Vlhova gewann den ersten von zwei Slaloms im finnischen Levi. Die Slowakin fuhr in beiden Durchgängen Laufbestzeit und verwies die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und Katharina Liensberger aus Österreich auf die Plätze.

Diesmal war Vlhova schon zum vierten Mal in Serie im Slalom eine Klasse für sich. Auf dem 438 Meter hohen Hügel feierte die 25-Jährige ihren 15.Weltcupsieg und übernahm auch die Führung im Gesamtweltcup. „Der zweite Lauf war etwas schwieriger als der erste und ich hatte auch einiges an Druck. Ich hatte dann auch noch zwei Fehler, aber alles in allem war es natürlich ein optimales Rennen für mich“ , sagte die Tagessiegerin.

 

Erfolgreiches Comeback von Mikaela Shiffrin

Der Slalom stand ganz im Zeichen vom Comeback von Superstar Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin war 300 Tage kein Rennen mehr gefahren. Die Gründe dafür sind bekannt und nun darf man mit der mittlerweile 25-Jährigen auch im Hinblick auf die große Kristallkugel wieder rechnen. Auch wenn es erst ein erster kleiner Schritt war, verletzungsfrei wird Shiffrin in dieser Wertung wohl nur sehr schwer zu schlagen sein. „Es ist irgendwie verrückt, wieder zurück zu sein im Weltcup, ich bin einfach glücklich, wieder dabei sein zu können. Ich bin einfach froh, dass ich wieder Skifahren darf“ , sagte die bisher vierfache Siegerin von Levi. Insgesamt war dieser zweite Rang schon der 99.Podestplatz für Shiffrin.

 

Katharina Liensberger brilliert mit Podiumsplatz

Ein gutes Ende nahm das Rennen auch für Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin fuhr bei knackigen minus sechs Grad trotz einiger Fehler im flachen Teil auf Rang drei und durfte zum vierten Mal in ihrer Karriere das Podium nach einem Weltcuprennen besteigen. „Ich wollte unbedingt zeigen, was ich kann. Im Flachstück war es noch ausbaufähig, aber ich hoffe natürlich, dass das morgen schon besser aussieht. Heute hat es irrsinnigen Spaß gemacht“, sagte die 23-Jährige.

 

Wieder viel Licht und ein bisschen Schatten beim Rest des ÖSV

Sehr erfreulich war der Auftritt der erst 19-jährigen Vorarlbergerin Magdalena Egger bei ihrem dritten Weltcupeinsatz. Mit Rang 19 gelangen ihr erstmals Weltcuppunkte. „Ich war zum Glück nicht nervös, daher war es für mich ein Rennen wie jedes andere auch. Nur im Steilhang muss ich mir noch mehr zutrauen“, sagte Egger.

Stabil wie meistens war Katharina Truppe unterwegs. Es wurde zwar kein Podestplatz wie im Vorjahr hier, aber immerhin Platz sieben. Vor allem im zweiten Lauf war Chiara Mair hervorragend unterwegs. Von Platz 16 verbesserte sich die Tirolerin im Finale auf Rang acht. „Eigentlich habe ich mich sehr schwer getan, weil in Levi bisher noch nie etwas geklappt hat. Dass es im zweiten Durchgang so aufgeht, hätte ich mir nicht erwartet“, sagte die 24-Jährige. Katharina Huber landete an der zehnten Position.

Leider ohne Weltcuppunkte blieben diesmal Katharina Gallhuber und Franziska Gritsch, die beide im ersten Durchgang ausschieden. Bernadette Schild bremste im ersten Lauf zu viel und wurde nur 35. Bernadette Lorenz verpasste nach einem Ausfall ebenso das Finale.

 

Rennen fand ohne Schweden statt

Die Schwedinnen waren nicht startberechtigt beim Saisonstart im Slalom. Der neue Cheftrainer Christian Thoma wurde positiv auf Corona getestet und daher wurde das gesamte schwedische Team unter Quarantäne gestellt. 

Bereits morgen steigt in Levi ein weiterer Slalom. Diesmal sind ja aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen wegen der Pandemie nur die Frauen in Finnland am Start. Österreich stellt wieder neun Athletinnen, Schweden muss noch einmal zuschauen.

 

Ergebnis, Slalom 1, Levi, Frauen:

1.Petra Vlhova SVK

2.Mikaela Shiffrin USA

3.Katharina Liensberger 

7.Katharina Truppe 

8.Chiara Mair 

10.Katharina Huber 

19.Magdalena Egger

 

nicht im zweiten Durchgang:

35.Bernadette Schild

out: Katharina Gallhuber,

Franziska Gritsch, Bernadette Lorenz

 

21.11.2020

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Marta Bassino jubelt über den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere nach Killington(USA) 2019.

Bild: GEPA Pictures

Doppelsieg für Italien beim Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden

Marta Bassino und Federica Brignone feierten beim Ski-Weltcup-Auftakt der Frauen in Sölden einen überragenden Doppelsieg. Bassino markierte schon im ersten Lauf eine geniale Bestzeit und bestätigte im Finale ihre tolle Form. „Wir haben im Sommer sehr gut gearbeitet und das ist das Ergebnis davon. Heute habe ich den Ski so laufengelassen, wie ich es wollte und die eisigen Verhältnisse liegen mir sehr. Mir war wichtig, dass ich konkurrenzfähig bleibe“, sagte die 24-Jährige nach ihrem zweiten Weltcupsieg. 

Den italienischen Erfolg perfekt machte Federica Brignone mit Rang zwei. Die regierende Gesamt- und Riesentorlaufweltcupsiegerin stand in dieser Disziplin schon zum 23.Mal am Podium. „Voriges Jahr bin ich hier ausgeschieden, darum ist es umso schöner, wenn ich auf dem Podest stehen kann. Die vergangenen Wochen im Training liefen nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte, darum bin ich noch glücklicher, dass der Saisonstart so gut geklappt hat“, sagte Brignone nach dem Rennen. Dritte wurde die Slowakin Petra Vlhova, die sich im Finale von der zehnen Position auf Rang drei verbesserte. Superstar Mikaela Shiffrin verpasste den Auftakt in Tirol, weil sie noch ihre Rückenblessur auskurieren möchte. Wann die US-Amerikanerin wieder im Skizirkus zu sehen sein wird, bleibt noch offen. 

 

Österreicherinnen bleiben hinter den Erwartungen

 

Nichts wurde es mit einem Erfolgserlebnis für die ÖSV-Damen. Katharina Truppe fiel im zweiten Lauf noch auf den 15.Rang zurück und wurde beste Österreicherin. „Es war ein harter Kampf heute. Die Oberschenkel haben extrem gebrannt und ich habe sehr viele Fehler gemacht, trotzdem war es ein guter Anfang in die Saison für mich“, sagte die Kärntnerin nach dem schlechtesten Sölden-Resultat des ÖSV überhaupt. Auch wenn das Ergebnis nicht nach Wunsch verlief, so schlug sich Stephanie Brunner bei ihrem Comeback doch beachtlich. Einem neunten Platz im ersten Durchgang, folgte ein Rückfall an die 17.Stelle. „Vielleicht wollte ich ein bisschen zu viel. Ich war beim Steilhang etwas zu gerade unterwegs. Ich habe mir nach dem Comeback nichts erwartet, von dem her ist ein 17.Platz nicht so schlecht. Was ich brauche, ist einfach wieder der Rennrhythmus“, sagte die Tirolerin, die sich bereits zum zweiten Mal nach einem Kreuzbandriss zurück in den Weltcup kämpfte.

Ramona Siebenhofer wurde 19. und Franziska Gritsch hatte im zweiten Lauf einen Steher, was unterm Strich Platz 24 bedeutete. Katharina Liensberger schied im Finale dirket nach der ersten Zwischenzeit aus. Die restlichen Österreicherinnen schafften die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht. Bernadette Schild, die ebenfalls nach einem Kreuzbandriss ihr Comeback feierte, wurde nur 46. und hofft auf nun auf die Slaloms. Insgesamt waren elf Frauen aus dem ÖSV am Start.

 

Keine Fans aufgrund von Corona

 

Diesmal zeigte sich ein merkwürdiges Bild auf den Tribünen am Rettenbachferner von Sölden. Aufgrund der Corona Pandemie durften nur sehr wenige geladene Gäste das Zielareal betreten. Wegen der strengen Bestimmungen mussten auch einige Trainer das Rennen sogar vom Hotelzimmer aus ansehen und auch Journalisten waren nur in sehr limitierter Anzahl anwesend. Auch bei den kommenden Rennen wird sich diesbezüglich wohl kaum etwas ändern. Man rechnet, dass sich dieses Bild bis zum Ende der Saison höchstwahrscheinlich in dieser Form präsentieren wird. Bereits morgen geht der Saisonauftakt der Männer in Sölden in Szene, die Beginnzeiten werden 10Uhr (erster Durchgang) und 13Uhr(zweiter Lauf) sein.

 

 

Ergebnis, Riesentorlauf, Sölden, Frauen:

1.Marta Bassino ITA

2.Federica Brignone ITA

3.Petra Vlhova SVK

15.Katharina Truppe

17.Stephanie Brunner

19.Ramona Siebenhofer

24.Franziska Gritsch

Out: Katharina Liensberger

 

Nicht im zweiten Durchgang:

37.Elisa Mörzinger

46.Bernadette Schild

49.Eva-Maria Brem

53.Nadine Fest

Out: Ricarda Haaser, Katharina Huber

 

17.10.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Federica Brignone hat allen Grund zu jubeln, ist sie doch die erste italienische Gesamtweltcupsiegerin im alpinen Skisport in der Geschichte.

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Federica Brignone kürt sich vorzeitig zur Gesamtweltcupsiegerin

Die Italienerin Federica Brignone hat nun tatsächlich den Gesamtweltcup erstmals in ihrer Karriere gewonnen. Doch die Umstände waren wohl mehr als kurios. 

Nicht weniger als die letzten zehn Rennen der Saison mussten abgesagt werden. Im italienischen La Thuile musste die alpine Kombination ersatzlos gestrichen werden. Die darauffolgenden Technikbewerbe in Ofterschwang in Deutschland wurden schon vorher aufgrund von Schneemangel abgesagt. Wegen des späten Termins im Weltcupkalender und des Coronavirus wurde erst gar nicht nach einem Ersatzort gesucht. Dann fiel auch das gesamte Weltcupfinale in Cortina dem Coronavirus zum Opfer. Also waren weitere vier Wettkämpfe weg. Und zu guter Letzt hatte man die Hoffnung wenigstens in Aare noch drei technische Rennen(Riesentorlauf, Slalom, Parallelbewerb) auszutragen. Doch auch hier: Fehlanzeige. Damit war klar, mit Federica Brignone ist nun erstmals eine Italienerin Gewinnerin der großen Kristallkugel.

Natürlich sollen diese Absagen ihre Leistungen nicht schmälern. Immerhin holte die 29-Jährige auch die kleinen Kristallkugeln in Riesentorlauf und Kombination und schrammte im Super-G als Zweite hauchdünn an einer weiteren Kugel vorbei. Dazu gab es auch fünf Einzelsiege für Brignone. 

Lange sah es für die Italienerin aber überhaupt nicht nach dem Gesamtweltcupsieg aus. Sie duellierte sich eigentlich mit der Slowakin Petra Vlhova um den zweiten Rang hinter der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Nachdem Shiffrin aber wegen dem Tod ihres Vaters eine Weltcuppause einlegte, kam Brignone immer besser in Form kam und stieß auf Rang eins nach vor. 

Shiffrin dagegen muss sich nach drei großen Kristallkugeln in Serie diesmal mit Platz zwei begnügen. Eigentlich wollte die 66-fache Weltcupsiegerin in Aare wieder in den Weltcupzirkus zurückkehren. Nun steht aber fest, dass die US-Amerikanerin, die morgen ihren 25.Geburtstag begeht, erstmals seit 2013 ohne Kristallkugel bleibt. Im Slalom holte nämlich die Slowakin Petra Vlhova erstmals die Wertung. Auch die Kristallkugel in den Parallelrennen ging an Vlhova. 

 

Rennen der Männer in Kranjska Gora wackeln

Auch die letzten Bewerbe der Männer im Ski Weltcup wackeln aufgrund des Coronavirus gehörig. Bei den Rennen wären Fans ohnehin schon verboten gewesen. Nun wird abgewartet, ob man das Risiko wirklich eingehen kann, Riesentorlauf und Slalom noch stattfinden zu lassen. Sollten die Wettkämpfe gestrichen werden, wäre tatsächlich Aleksander Aamodt Kilde Gesamtweltcupsieger und Henrik Kristoffersen könnte sich mit den beiden Kugeln in Riesentorlauf und Slalom trösten. Damit würde Norwegen alle verbleibenden Kugeln mit nach Hause nehmen.

 

13Uhr, Update: Rennen in Kranjska Gora abgesagt

Die letzten Weltcuprennen der Saison im slowenischen Kranjska Gora wurden nun aufgrund des Coronavirus auch abgesagt. Das italienische Team hatte seine Teilnahme sowieso schon zurückgezogen und nun hat die FIS entschieden, die Bewerbe nicht stattfinden zu lassen. Damit gehört die große Kristallkugel Aleksander Aamodt Kilde und die kleinen Kugeln für den Riesentorlauf und Slalom darf nun der Norweger Henrik Kristoffersen sein Eigen nennen. 

 

12.03.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Matthias Mayer hatte seine Skier auch in der Luft perfekt unter Kontrolle und erreichte seinen vierten Saisonsieg.

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Matthias Mayer siegt zum Saisonabschluss bei der Abfahrt in Kvitfjell

Matthias Mayer sicherte sich mit einer optimalen Fahrt den Sieg bei der Abfahrt im norwegischen Kvitjell. Platz zwei ging an Lokalmatador Aleksander Aamodt Kilde, den dritten Rang holte überraschend der Schweizer Carlo Janka.

 

Es war der neunte Weltcupsieg für den Kärntner und der fünfte in der Abfahrt bei perfekten Pistenverhältnissen und Sonnenschein in Kvitjfell. In der Spezialwertung der Abfahrt holte der 29-Jährige noch Rang drei hinter Feuz und dem Deutschen Thomas Dreßen. „Es war eine recht gute Fahrt. Im Training habe ich noch neue Dinge probiert und da hatte ich schon noch einige Reserven. Es ist nie schlecht, wenn man gewinnt. Für morgen im Super-G habe ich bestimmt einiges an Selbstvertrauen getankt“ , sagte der Kärntner, der morgen im Super-G-Weltcup noch die Chance auf die kleine Kristallkugel nutzen möchte.

Rang zwei ging an den Topanwärter auf den Gesamtweltcup, Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen. Beide Trainings dominierte der 27-Jährige, wobei sich der Norweger auch im Rennen nichts vorwerfen konnte. Kilde hat nun wieder 54 Punkte Vorsprung im Gesamtweltcup auf den Franzosen Alexis Pinturault, der heute als 37. nämlich ohne Punkte blieb.

Den dritten Platz eroberte überraschend der Schweizer Carlo Janka. Der Gesamtweltcupsieger aus dem Jahr 2010 fuhr die wahrscheinlich engste Linie und zeigte die perfekte Mischung aus Mut und Routine.

 

Obwohl es im Rennen nur Rang vier wurde, hatte auch Beat Feuz aus der Schweiz Grund zur Freude, denn er holte zum dritten Mal in Folge die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup, was zuletzt dem Österreicher Stefan Eberharter (2002-2004) gelang. „Ein Podest wäre sicher schön gewesen, aber es waren ein, zwei Fehler zu viel drinnen. Wenn man die kleine Kugel gewinnt, ist das natürlich leichter zu verkraften. Die Resonanz in der Schweiz ist sicher riesig. Die Konstanz war sicher mein Pluspunkt in den vergangenen Jahren“ , freute sich Feuz. „Ich muss natürlich auch sagen, dass es sicher noch spannender geworden wäre, wenn sich Dominik Paris nicht verletzt hätte, weil er war bestimmt mein größter Konkurrent“, fügte der Schweizer hinzu. Feuz trat nun in die Fußstapfen seines Landsmannes Franz Heinzer, der ebenso dreimal Kristall in der Abfahrt gewann.

 

Die restlichen Österreicher waren eher durchschnittlich unterwegs. Daniel Danklmaier verpasste die Top Ten knapp(12.). Vincent Kriechmayr wurde nach mehreren kleineren Fehlern 14. Erfreulich war die Leistung von Daniel Hemetsberger, der als 15. erstmals in seiner Karriere Weltcuppunkte erreichte. "Ich bin gerade überglücklich, jetzt habe ich endlich das geschafft, was ich schon immer einmal wollte", freute sich der Oberösterreicher.

Otmar Striedinger wurde noch 22., für Max Franz als 34. gab es diesmal keine Punkte. Auch für Christian Walder(40.) und Niklas Köck(44.) war der Abschluss der Abfahrtssaison mäßig.

 

Kein Weltcupfinale in Cortina wegen Coronavirus 

Der italienische Wintersportverband hat das für 18. bis 22.März geplante Weltcup-Finale in Cortina D`Ampezzo wegen des Coronavirus abgesagt. Zuvor waren alle FIS-Verbände bis auf Italien für eine Absage. Der Weltcup endet damit nächste Woche mit drei Rennen in Aare(Frauen) und zwei in Kranjska Gora(Männer).

Mit der Finalabsage steht fest, dass bei den Herren die Abfahrtskugel schon vor dem Rennen in Kvitfjell an den Schweizer Beat Feuz ging. In Super-G, Riesentorlauf und Slalom ist nun bei je einem Bewerb noch alles offen. Bei den Frauen holte die Eidgenossin Corinne Suter die Super-G-Kugel, nachdem sie zwei Wochen auch in der Abfahrt schon alles klar gemacht hatte. In Riesentorlauf, Slalom und den Parallelrennen ist der Sieg noch offen. 

 

 

Johannes Kröll beendet die Karriere

Der Abfahrer Johannes Kröll hat das Ende seiner Karriere verkündet. Der 28-Jährige bestritt 50 Weltcuprennen, eine Teilnahme an Olympia oder Weltmeisterschaften blieb dem Steirer verwehrt. Beste Ergebnisse im Weltcup waren zwei zehnte Plätze 2013 in der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen und 2018 jener in Lake Louise, im Europacup bejubelte er sechs Siege. „Ich denke schon länger darüber nach und Kvitfjell war meine Deadline. Ich habe den Durchbruch nicht geschafft und das akzeptiere ich“, sagte Kröll, der 2011 im norwegischen Weltcuport sein Debüt gefeiert hatte. Der Steirer wird nun seine Polizeiausbildung fortsetzen. Beim Training in Kvitfjell kam er übrigens nicht über Platz 58 hinaus.

 

07.03.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina Ortlieb erreichte mit ihrer Entschlossenheit beim Super-G in La Thuile im Aostatal ihren ersten Weltcupsieg.

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Nina Ortlieb feiert ihren ersten Weltcupsieg im Super-G von La Thuile

Nina Orlieb triumphierte überraschend beim Super-G im italienischen La Thuile. Die Tirolerin, die in dieser Disziplin bisher noch nie am Podest stand, distanzierte die Italienerin Federica Brignone um 0,01 Sekunden und auch die Schweizerin Corinne Suter hatte als Drittplatzierte nur 0,07s Rückstand.

 

Das Rennen stand aufgrund des Coronavirus unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Es waren nur wenige Fans zugelassen und die Pressekonferenz der Siegerinnen fand nicht statt. Dazu war es auch verboten, Hände zu schütteln und Interviews mussten mit eineinhalb Meter Abstand abgehalten werden. Der Tirolerin Nina Ortlieb war das alles völlig egal und sie fuhr vom Start weg ein sehr konstantes und überlegtes Rennen. Nachdem sie in Crans Montana mit 0,05 Sekunden Rückstand noch etwas Pech hatte, war diesmal das Glück auf der Seite der 23-Jährigen. 0,01 Sekunden Vorsprung waren genug, um den ersten Weltcupsieg feiern zu dürfen. „Es war extrem schwierig zu fahren. In Crans Montana war ich noch knapp hinten, aber heute hatte ich schon ein wenig Glück mit den Hundertstel, für so etwas arbeitet man jeden Tag. Auch die Startnummer war bestimmt ein Vorteil für mich“ , freute sich Ortlieb, die exakt vor vier Jahren am 29.02. Juniorenweltmeisterin wurde. 

Auf dem zweiten Platz landete diesmal Federica Brignone. Die Italienerin konnte damit auch den Rückstand auf die Führende im Super-G-Weltcup Corinne Suter auf 19 Punkte verkleinern. Damit kann Brignone im Weltcupfinale aus eigener Kraft noch die Kristallkugel holen. Auch im Gesamtweltcup baute Brignone ihren Vorsprung auf kompakte 153 Punkte auf Mikaela Shiffrin aus. „Ich war heute sehr nervös vor dem Start. Dann hatte ich im oberen Teil einen kleinen Fehler, aber mit dem Ergebnis bin ich schon sehr zufrieden. Ich habe heuer in den Speeddiszplinen große Fortschritte gemacht, aber an den Gesamtweltcup denke ich noch nicht, ich schaue einfach von Rennen zu Rennen“, sagte Brignone, die nur wenige Minuten von La Thuile in La Salle wohnt. Die Schweizerin Corinne Suter fuhr zwar wieder ein sehr gutes Rennen, aber mit ihren 0,07 Sekunden Rückstand auf Ortlieb am Ende blieb es bei Rang drei.

 

Restliche ÖSV-Damen nicht im Vorderfeld

Die anderen Athletinnen des ÖSV fuhren einmal mehr hinten nach. Stephanie Venier, die mit Startnummer eins ins Rennen ging, wurde Zwölfte. Nicole Schmidhofer begrub ihre letzte theoretische Möglichkeit auf Kristall mit einem 20.Rang. „Ich bin einfach sehr schlecht reingekommen ins Rennen und habe sehr schnell gemerkt, dass das Tempo fehlt. Heute ist leider wieder alles in die falsche Richtung gegangen. Ich bin schon ziemlich enttäuscht“, sagte die Steirerin. Rosina Schneeberger wurde beachtliche 21., Nadine Fest belegte Platz 22, Tamara Tippler kam nicht ins Fahren und erreichte nur Platz 25. Michaela Heider wurde 28. Ramona Siebenhofer war gar nur an der 29.Stelle zu finden und verpasst somit das Weltcupfinale im Super-G in Cortina. Franziska Gritsch wurde bei ihrem Super-G-Debüt 33. Anna Veith konnte aufgrund einer Knieblessur nicht an den Start gehen.

Für das Weltcupfinale in Cortina wären also Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier, Nina Ortlieb, Tamara Tippler, Anna Veith und Mirjam Puchner qualifiziert.

 

29.02.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

Corinne Suter gewinnt die Kristallkugel in der Abfahrt, Lara Gut-Behrami wiederholt ihren Erfolg vom Vortag in Crans Montana und Nina Ortlieb steht erstmals in ihrer Karriere am Podium.

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Corinne Suter erobert das erste Kristall in der Abfahrt für die Schweiz seit 1991 - Lara Gut-Behrami wiederholt Tagessieg

19 Jahre musste die Schweiz in der Königsdisziplin, der Abfahrt, bei den Frauen auf die kleine Kristallkugel warten. Nun hat Corinne Suter diese Durststrecke bereits ein Rennen vor Schluss in Crans Montana beim Heimweltcup beendet, wofür Platz zwei ausreichte. Sie trat damit in die Fußstapfen von Chantal Bournissen, die die Wertung der Abfahrt zuletzt für die Schweiz gewann. Außerdem ist Suter erst die fünfte Eidgenossin, der dieses Kunststück gelang. „Ich bin echt froh, dass die Heimrennen endlich durch sind, weil ich habe fast gar nicht geschlafen. Es war schon ein immenser Druck auf meiner Person, jeder hat mich gefragt, wann ich denn alles klar mache. Endlich kann ich entspannt sein“, sagte Suter, der ein Sieg für den Gewinn der kleinen Kristallkugel reichte.

 

Gut-Behrami wiederholt Sieg vom Vortag

Wie gestern sicherte sich Lara Gut-Behrami den Tagessieg und führte abermals vor Corinne Suter einen Schweizer Doppelerfolg an. Deklassierte die 28-Jährige die Konkurrenz gestern noch, so reichten diesmal gerade +0,02 Sekunden für ihren neunten Triumph in einer Abfahrt und ihren 26.Sieg im Weltcup. "Ich freue mich irrsinnig für Lara, sie fährt einfach eine geile Linie. Die Plätze eins und zwei für die Schweiz, was will man mehr", freute sich Suter für ihre Teamkollegin.

Im Kampf um den Gesamtweltcup konnte die Italienerin Federica Brignone mit ihrem vierten Rang zwar Punkte auf die Führende Mikaela Shiffrin gutmachen, aber sie liegt immer noch 27 Zähler hinter der US-Amerikanerin.

 

Nina Ortlieb rast erstmals auf das Podium

Als die Podestplätze schon vergeben schienen, startete Nina Ortlieb ins Rennen und wurde von Zwischenzeit zu Zwischenzeit schneller, was im Ziel erfreulicher Weise für Rang drei reichte. Nur 0,05 Sekunden fehlten sogar auf ihren ersten Weltcupsieg. „Ich bin heute echt zufrieden, weil ich endlich einmal das zeigen konnte, was ich drauf habe. Ich konnte mich auch sehr gut konzentrieren, was gestern vielleicht noch ein kleines Problem war“, sagte die 23-Jährige Tirolerin.

Auch die anderen Österreicherinnen präsentierten sich wieder ansprechend. Stephanie Venier kam auf Platz sechs und zeigte, dass sie in der Abfahrt bisher am konstantesten unterwegs ist. Nicole Schmidhofer machte im Vergleich zu gestern (Rang 15) große Fortschritte und wurde Siebente. „Ich habe gegenüber gestern einiges verändert und das war sehr gut für die Kurven, aber im Flachen ging nichts weiter. Fahrerisch war es aber besser als bei der ersten Abfahrt“, sagte die Steirerin. Auch Tamara Tippler konnte sich mit Platz zwölf steigern und Ramona Siebenhofer wurde 18. Für Mirjam Puchner gab es als 31. keine Punkte und die Salzburgerin verpasste damit die Qualifikation für das Weltcupfinale in Cortina. Franziska Gritsch landete an der 33.Stelle und Michaela Heider schied aus.

Keine guten Nachrichten gab es von Elisabeth Reisinger, die gestern schwer stürzte. Die Oberösterreicherin erlitt einen Kreuzbandriss im linken Knie und eine Prellung des Schienbeinkopfes. Die 23-Jährige ist somit die neunte Österreicherin, die die Saison aufgrund einer Verletzung vorzeitig beenden musste.

 

22.02.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alice Robinson war einfach nicht zu bremsen. Selbst schwere Fehler konnten ihren zweiten Weltcupsieg nicht verhindern.

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Alice Robinson deklassiert die Konkurrenz beim Riesentorlauf in Kranjska Gora

Die Neuseeländerin Alice Robinson fuhr der Konkurrenz im slowenischen Kranjska Gora auf und davon und feierte ihren zweiten Weltcupsieg. Petra Vlhova sicherte sich Rang zwei und machte wichtige Punkte im Gesamtweltcup auf die abwesende Mikaela Shiffrin gut. Platz drei teilten sich Meta Hrovat aus Slowenien und die Schweizerin Wendy Holdener.

 

Zu wenig Schnee machte ein Rennen im slowenischen Maribor unmöglich, um die Trophäe des Goldenen Fuchs auszufahren. Kranjska Gora , ebenso ein traditioneller Skiort in der Nähe der Kärntner Grenze, sprang dafür ein und die knapp 10 000 Fans sahen ein echtes Spektakel im Riesentorlauf. 

Die erst 18-Jährige Alice Robinson fuhr Schwünge wie vom anderen Stern und sicherte sich trotz einiger Fehler souverän ihren zweiten Weltcupsieg. „Es waren perfekte Bedingungen und die Läufe waren einfach perfekt. Selbst als ich nach einem Schlag einen ziemlichen Fehler produziert habe, konnte mich das nicht bremsen“, sagte die Neuseeländerin, die in Kranjska Gora vor zwei Jahren ihr erstes Weltcuprennen bestritt.

Hinter Robinson klassierte sich Petra Vlhova auf dem zweiten Rang. Nach dem ersten Lauf war die Slowakin noch in Führung gelegen, im Finale war sie gegen die Meisterleistung von Robinson aber chancenlos. „Ich habe heute wahrscheinlich zu viele Fehler gemacht, aber ein zweiter Rang im Riesentorlauf ist schon in Ordnung. Alice (Anm.: Robinson) zu schlagen war heute etwas zu schwierig“, sagte die 24-Jährige. Im Gesamtweltcup fehlen Vlhova 254 Punkte auf die Führende Mikaela Shiffrin.

Rang drei teilten sich Wendy Holdener und Meta Hrovat. Die Schweizerin erreichte zwar erst zum zweiten Mal das Podium in einem Riesentorlauf, aber wie konstant die 26-Jährige unterwegs ist, zeigt, dass sie in ihrer Karriere schon zum 37.Mal in fünf verschiedenen Disziplinen auf dem Stockerl stand. Auch Slowenien durfte jubeln, denn Meta Hrovat holte ex aequo Rang drei und ihr zweites Podium in ihrer Laufbahn. „Es fühlt sich großartig an. Ich hatte ziemlichen Druck und habe das einfach in gutes Skifahren umgemünzt“, sagte Hrovat.

 

Österreich wieder im geschlagenen Feld

Mit den Podestplätzen, aber auch mit den Top zehn hatten die ÖSV-Athletinnen wenig zu tun. Dennoch durften zwei Österreicherinnen über ihre Leistung im zweiten Durchgang jubeln. Katharina Liensberger wirkte im ersten Lauf sehr unsicher, dafür riskierte sie im Finale alles und verbesserte sich von Platz 24 auf die elfte Stelle. „Im zweiten Lauf konnte ich endlich mein Skifahren zeigen. Ich wusste, dass es besser geht und konnte befreit fahren“, resümierte die Vorarlbergerin. Ebenso Grund zur Freude hatte Julia Scheib. Die 21-Jährige holte mit Platz 14 ihr bestes Karriereresultat. In die Punkte fuhren auch noch Franziska Gritsch mit Rang 19, Katharina Truppe wurde 21. und Katharina Huber 24. Das Finale verpasst haben Eva-Maria Brem, Elisa Mörzinger und Chiara Mair. 

Morgen folgt noch ein Slalom am Podkoren in Kranjska Gora, die Chancen auf Topplatzierungen aus österreichischer Sicht sollten doch größer sein als im Riesentorlauf.

 

15.02.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weder der Schneefall, noch die schlechte Sicht brachten Aleksander Aamodt Kilde bei seinem vierten Weltcupsieg aus der Konzentration.

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Aleksander Aamodt Kilde holt mit dem Sieg in Saalach die Führung im Gesamtweltcup

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde triumphierte beim Super-G in Saalbach-Hinterglemm und übernahm mit diesem Erfolg sowohl die Führung im Gesamt- als auch im Super-G-Weltcup. Unmittelbar dahinter klassierte sich Mauro Caviezel aus der Schweiz vor dem Deutschen Thomas Dreßen. Christian Walder wurde als bester Österreicher Vierter.

 

Lange mussten Athleten und Fans warten, bevor tatsächlich der erste Fahrer beim Super-G in Saalbach-Hinterglemm den Kurs bewältigen durfte. Böiger Wind und Schneeregen zwangen die Verantwortlichen, das Rennen mehrmals zu verschieben. Auch der Start musste aufgrund der schlechten Wetterbedingungen zum Reservestart unterhalb der Mittelstation verlegt werden. 

Aleksander Aamodt Kilde kam mit den schwierigen Verhältnissen am besten zurecht und erzielte erstmals in dieser Saison eine Laufbestzeit. Mit seinem Sieg übernahm der Norweger sowohl die Führung im Gesamtweltcup als auch im Super-G Weltcup. „Es war ein schwieriges Rennen, der erste Sieg in dieser Saison ist schon gewaltig. Es freut mich natürlich auch die Führung im Gesamtweltcup, aber Henrik(Anm.Kristoffersen) und Alexis (Anm.: Pinturault) sind bisher sehr stabil in dieser Saison“, sagte Kilde. Für den Norweger war es auch insgesamt erst der zweite Sieg in einem Super-G. Seinen ersten Triumph sicherte er sich in Hinterstoder 2016.

Hinter Kilde durfte sich erneut Mauro Caviezel aus der Schweiz auf ein Podium freuen. Der 31-Jährige war bereits gestern Dritter in der Abfahrt. "Die Piste hat nicht das hergegeben, was man sich wünscht. Es war teilweise sehr weich, trotzdem muss man angreifen und das war schon sehr schwierig", sagte der 31-Jährige. Besonders schwer waren die Bedingungen für Thomas Dreßen. Der Sieger von gestern startete erst mit Startnummer 19 und fand neben Schneefall auch bereits einige Schläge auf der Piste vor. Dennoch fuhr der Deutsche bravourös auf Rang drei, der im Super-G noch gar nicht so weit sei, wie er selber sagte.

 

Österreicher erneut geschlagen

Wieder nichts mit dem Podest hatten die ÖSV-Läufer zu tun. Allerdings war diesmal Christian Walder ganz knapp dran. Der Kärntner holte mit Platz vier das beste Resultat seiner Karriere. „Ich hatte bisher keine leichte Saison und es ist ein bisschen schade, dass es nicht für das Podest gereicht hat, aber mit meiner Fahrt bin ich schon zufrieden. Leider fahre ich bisher nicht das, was ich eigentlich drauf habe, heute war endlich eine Ausnahme“, sagte der 28-Jährige, der 2016 in Saalbach-Hinterglemm schon eine Europacup-Abfahrt gewann.

Vincent Kriechmayr, der nach wie vor um die kleine Kristallkugel im Super-G kämpft, wurde nur Zehnter. „Eine vordere Nummer wäre sicher ein Vorteil gewesen. Im unteren Teil wurde ich ein bisschen zu gerade. Ich hätte es heute durchaus besser machen können, die hohe Nummer darf keine Ausrede sein“, sagte Kriechmayr, der sich seine Startnummer 17 als Erster ausgesucht hat. Max Franz konnte einen kleinen Achtungserfolg feiern und holte Rang elf, Daniel Danklmaier wurde 15. Keine Punkte holte der Mann im roten Trikot, Matthias Mayer. Er schied im unteren Teil nach einem Fahrfehler aus. „Ich hatte etwas zu wenig Richtung und habe das nächste Tor einfach nicht mehr erreicht. Es ärgert mich schon, dass ich die Führung im Super-G Weltcup verloren habe“, sagte der Kärntner. Ebenso ausgeschieden ist Othmar Striedinger. Für Johannes Kröll gab es Rang 23.

Nun geht für die Techniker in der kommenden Woche nach Yuzawa Naeba in Japan zu einem Riesentorlauf und einem Slalom. Danach kehrt der Ski-Weltcup nach Hinterstoder in Österreich zurück, wo drei Rennen auf die Athleten warten.

 

14.02.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotz eines schweren Fehlers war Thomas Dreßen der Sieg bei der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm nicht zu nehmen.

Foto: GEPA Pictures

 

Thomas Dreßen triumphiert bei der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm

Thomas Dreßen war auch bei der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm nicht zu schlagen. Dabei fabrizierte der Deutsche im oberen Teil einen schweren Fehler und fuhr dennoch Bestzeit. Mit seinem dritten Saisonsieg hielt der 26-Jährige auch den Kampf um die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup weiterhin offen. 

 

Nach 2015 durfte Saalbach-Hinterglemm also wieder Weltcuprennen bei den Männern ausrichten. Die Salzburger haben ja ursprünglich die Bewerbe auf der künftigen Olympiastrecke von Yanqing in China übernommen, da aufgrund des Corona-Virus dort keine Wettkämpfe möglich waren. Über 100 Helfer haben kurzfristig, auch mit Einsätzen in der Nacht, eine optimale Weltcupstrecke auf die Beine gestellt. Einzig der starke Schneefall am Dienstag verhinderte eine Durchführung der Rennen vom Originalstart, daher wurde die Abfahrt vom Super-G Start absolviert. 

Niemand konnte eine perfekte Fahrt auf dem Zwölferkogel in den Schnee zaubern. Thomas Dreßen passierte im oberen Teil ein schwerer Fehler, danach fuhr er nahezu wie auf Schienen doch etwas überraschend zum Sieg. „Nach dem Schnitzer oben dachte ich mir, da ist gleich der Ski weg. Da habe ich dann schnell gemerkt, meine Geschwindigkeit ist nicht so hoch und bei der Mittelstation dachte ich mir dann, jetzt fängt das Rennen neu an. Ich habe dann auch noch mehr Risiko genommen“ sagte Dreßen nach seinem fünften Karrieresieg.

Unmittelbar hinter dem Deutschen klassierten sich gleich vier Schweizer. Beat Feuz muss nach seinem zweiten Rang noch etwas auf seine dritte Kristallkugel in der Abfahrt warten. Bei 194 Punkten Vorsprung auf Dreßen dürfte diese Entscheidung bei zwei ausstehenden Abfahrten aber nur noch Formsache sein. „Es ist immer schade, wenn es knapp hergeht. Keiner hat heute eine perfekte Fahrt gehabt. Es gab halt nur ein Training und da ist es nicht so leicht. Besonders im Mittelteil hat mir Thomas (Anm.: Dreßen) viel Zeit abgenommen“, sagte der 33-Jährige, der seinen 36 Podiumsplatz in der Abfahrt feiern konnte. Komplettiert hat das Stockerl Mauro Caviezel, der in dieser Saison erstmals das Podest in der Abfahrt besteigen durfte. Carlo Janka, wurde wie 2015 schon Vierter und Niels Hintermann komplettierte die hervorragende Mannschaftsleistung der Schweizer mit Rang fünf.

 

Erneut eine Niederlage für den ÖSV

Nachdem die Techniker zuletzt oft Pleiten einstecken mussten, gab es diesmal auch für die Speedfahrer eher wenig zu lachen. Vincent Kriechmayr erwischte zwar keine optimale Fahrt, dennoch wurde er als Sechster bester Österreicher. „Ich habe mir die Analyse angesehen und war unten und oben sehr schnell, den Mittelteil habe ich nicht so gut erwischt“, sagte der Oberösterreicher. Weniger gut verlief die Abfahrt für den Doppelsieger der Rennen 2015 in Saalbach-Hinterglemm, Matthias Mayer. Nach einem Fehler im unteren Teil verlor er über sieben Zehntelsekunden und wurde Elfter. „Ich bin mit dem Außenski auf einer weichen Stelle gelandet und da war die Chance auf das Podest dahin. Es war sehr schwierig hier zu fahren, weil keiner die Strecke wirklich kennt und es war hier heute schon sehr speziell“, sagte der Doppelolympiasieger etwas enttäuscht. Der Steirer Daniel Danklmaier landete an der 14.Stelle, Otmar Striedinger wurde 18., Christian Walder 29. und Max Franz wurde nach zwei schweren Fehlern nur 33. Ebenso ohne Punkte blieb Johannes Kröll(36.). Morgen steigt mit dem Super-G ein weiteres Speedrennen, wobei hier die Chancen der Österreicher auf Spitzenresultate größer sein dürften. Im Nationencup zieht die Schweiz weiter davon und hat bereits 635 Punkten Vorsprung.  

 

13.02.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Henrik Kristoffersen konnte es selbst kaum glauben. Mit einem wirklich sehr schweren Fehler erreichte der Norweger seinen vierten Sieg beim Nightrace.

Foto: GEPA Pictures

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die amerikanische Flitzerin Kinsey Wolanski zog beim Nightrace alle Blicke auf sich. Sie löste dabei auch die Zeitnehmung des Italieners Alex Vinatzer aus. 

Foto: GEPA Pictures

 

Henrik Kristoffersen rast zu seinem vierten Nightrace-Sieg

Schladming und Henrik Kristoffersen passen einfach zusammen. Der Norweger fuhr trotz eines sehr schweren Fehlers überragend zu seinem vierten Sieg beim Nightrace in der Steiermark. Nach einem soliden ersten Lauf passierte dem 25-Jährigen ein sehr schwerer Fehler, aber danach gab Kristoffersen richtig Gas und fuhr sehr souverän zur Führung. „Ich habe mir beim dritten Tor die Schulter wehgetan und dann hatte ich den Fehler. Aber wie ist es möglich, ein Rennen zu gewinnen mit diesem schweren Fehler?“ , fragte sich der Weltcupgesamtführende, der nun 21.Weltcupsiege aufweist und mit seinem norwegischen Vorbild Kjetil-Andre Aamodt gleichgezogen hat. 

Zurück auf dem Podest ist auch Alexis Pinturault. Der Franzose sorgte mit seinem zweiten Rang immerhin dafür, dass Kristoffersen im Gesamtweltcup nicht davonzieht. „Zuletzt bin ich in Wengen und Kitzbühel ausgeschieden, daher war es sehr wichtig, endlich wieder zwei gleichmäßige Läufe ins Ziel zu bringen. Es war heute auf der eisigen Piste wirklich nicht leicht zu fahren“, sagte Pinturault der in Altenmarkt in Salzburg wohnt.

Der dreifache Saisonsieger Daniel Yule musste sich diesmal mit Rang drei begnügen. Der Schweizer bleibt aber dennoch erster Verfolger des Norwegers Kristoffersen im Slalomweltcup. Im ersten Durchgang schlichen sich beim so kompakt fahrenden Yule ein paar kleine Fehler ein, im zweiten Lauf war er derjenige, der den Mann des Rennens, Clement Noel, von der Spitze verdrängte. „Es ist genial. Wenn mir das vor der Saison jemand sagt, dass es so läuft, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Ich musste heute alles aus mir herausholen. Wenn man nachlässt, liegt man sehr schnell weit hinten“ , sagte der Schweizer.

Sensationell unterwegs war der Franzose Clement Noel. Ihm passierte im ersten Lauf ein grobes Missgeschick beim dritten Tor und er verlor extrem viel Zeit. Aufgeben war für den 22-Jährigen aber keine Option und so wurde er gerade noch 30, was für das Finale reichte. Die frische Piste im Finale nutzte Noel perfekt aus und verbesserte sich um 26 Ränge bis auf Platz vier. Das Podest blieb ihm zwar verwehrt, aber die Chance auf die kleine Kristallkugel im Slalomweltcup besteht für den Franzosen weiter und die Laufbestzeit im zweiten Durchgang war ihm auch nicht zu nehmen.

 

Österreich erlebte ein Debakel

Wieder nichts zu lachen hatten die Athleten des ÖSV. Michael Matt landete als bester nur an der 15.Position. Schlechter war Österreich nur im Jahr 1975 beim Slalom in Kitzbühel als ein gewisser Thomas Hauser 25. wurde. Außer Matt war noch Manuel Feller als 18. in den Punkterängen. Marco Schwarz, der nach dem ersten Durchgang noch führte, schied im Finale bereits nach wenigen Toren aus. „Es ist sehr schade. Ich war eigentlich sehr entspannt und wollte das Rennen hier gewinnen. Dann kam aber schon der Fehler bei der Haarnadel und der Ausfall war schon passiert“, sagte der enttäuschte Kärntner. Ebenso glücklos blieb auch Fabio Gstrein. Der Tiroler schied nach der dritten Zwischenzeit aus. Marc Digruber, Johannes Strolz, Mathias Graf und Adrian Pertl schafften die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht. Im Nationencup weist Österreich nun wieder 153 Rückstand auf die führende Schweiz auf.

 

Flitzerin stürmte den Zielraum

Unfassbares spielte sich bei der Zieleinfahrt des Italieners Alex Vinatzer ab. Als der Südtiroler ins Ziel kam, schien es im ersten Moment so, als ob er Clement Noel als Führenden abgelöst hätte. Dem war aber nicht so, denn die Zeitnahme wurde von einer Flitzerin ausgelöst, die nackt mit einem Transparent „Rest in Peace Kobe Bryant“ über die Ziellinie lief. Die Flitzerin, Kinsey Wolanski, ist schon ein bekanntes Gesicht bei illegalen Auftritten bei Sportereignissen. Die US-Amerikanerin war auch beim Championsleague Finale zwischen FC Liverpool und Tottenham Hotspurs im Juni unerlaubter Weise auf das Spielfeld gelaufen. Man wollte die Flitzerin sogar noch interviewen, allerdings wurde die 22-Jährige von der Polizei abgeführt. Wolanskis Auftritt war aber sehr gut geplant, denn bereits im Juni beim Championsleague Finale stieg der Werbewert der US-Amerikanerin auf fast elf Millionen Dollar und sowohl auf Youtube als auch auf Instagram verbreiteten sich Videos über die Flitzerin wie ein Lauffeuer. Auch diesmal könnte sich die Popularität der attraktiven Blondine noch einmal beträchtlich steigern.

 

Schladming, am 28.01.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Petra Vlhova und Federica Brignone strahlten nach ihrem Sieg gemeinsam um die Wette. Mikaela Shiffrin lag nur 0,01 Sekunden hinter 

den beiden.

Foto: GEPA Pictures

Federica Brignone und Petra Vlhova triumphieren ex aequo beim Riesentorlauf in Sestriere

Der Riesentorlauf von Sestriere in Italien wurde zur knappsten Entscheidung in dieser Disziplin in der Weltcupgeschichte. Die Italienerin Federica Brignone, die auch schon im ersten Lauf vorne lag, siegte ex euqo mit der Slowakin Petra Vlhova. Aber erst einmal der Reihe nach. Zuerst kam Superstar Mikaela Shiffrin als Vierte des ersten Durchgangs dran. Die US-Amerikanerin legte eine souveräne Laufbestzeit im Finale hin und distanzierte die bis dorthin Führende Wendy Holdener aus der Schweiz um 0,37 Sekunden. Shiffrin fuhr jedoch im Mittelteil nicht voll auf Zug und verlor dort etwas Zeit. Die Deutsche Viktoria Rebensburg fiel danach zurück und klassierte sich am Ende auf Rang sieben. Bei Petra Vlhova wusste man, dass die Slowakin in der Form ihres Lebens steht und pulverisierte die Zwischenbestzeiten von Shiffrin laufend. Im unteren Bereich des Rennens verlor aber auch sie und brachte gerade einmal eine Hundertstel Sekunde Vorsprung ins Ziel. Nun stand nur noch die Frau im roten Trikot der Führenden im Riesentorlaufweltcup oben, Federica Brignone. Die Italienerin schaffte tatsächlich, exakt die gleiche Zeit wie Vlhova herauszufahren und Shiffrin als Dritte lag nur 0,01 Sekunden zurück. „Es ist unglaublich, ich musste einfach konzentriert bleiben. Ich habe am Start noch gehört, wie mich die Fans angefeuert haben, aber ich habe einfach die Augen zugemacht und meine ganze Energie in den Lauf gelegt. Es ist ein traumhafter Moment in meiner Karriere“, sagte Brignone. Ähnlich ging es auch Vlhova, die meinte: „Es war ein echt hartes Rennen. Es ist schon arg, dass alles so knapp beisammen ist. Mein Ziel vom Podium habe ich erreicht, dass es sogar der Sieg wurde, ist umso besser.“

Mikaela Shiffrin hätte auch gerne ihre Siegesbilanz ausgebaut, aber am Ende wurde es „nur“ Rang drei. „Ich war glücklich mit meinem zweiten Lauf. Ich habe im Ziel gezittert, ob das mit meinem Lauf reicht, aber ich hatte auch schon einmal das Glück in meiner Karriere auf meiner Seite, von dem her bin ich nicht enttäuscht“, sagte die 64-fache Weltcupsiegerin.

 

ÖSV mit Debakel

Komplett daneben ging das Rennen für die Österreicherinnen. Katharina Liensberger wurde als beste nur 17. „Im zweiten Lauf war mehr Kampfgeist da als im ersten und im unteren Teil konnte ich den Ski so gehenlassen, wie ich es wollte. Es wartet aber noch viel Arbeit in dieser Disziplin auf mich“, sagte die Vorarlbergerin. Zweitbeste ÖSV-Dame wurde Katharina Truppe, die nur noch auf Rang 27 zu finden war. Sie hatte keine Erklärung für ihre Platzierung den erheblichen Rückstand von über vier Sekunden auf die Siegerinnen. „Es ist alles nur Kampf und Krampf. Im Riesentorlauf will es nicht so Recht sein im Moment“, sagte die 24-Jährige. Mit Anna Veith landete nur noch eine weitere Österreicherin in den Punkten als 28. Julia Scheib schied noch vor der ersten Zwischenzeit im Finale aus. Mörzinger, Gritsch, Brem, Schneeberger und Huber schafften die Qualifikation für den zweiten Lauf nicht. Nun gibt es viel zu tun, um bereits morgen bei der erstmaligen Austragung eines Parallel-Riesentorlaufes ein besseres Ergebnis zu erzielen. Nur zweimal fuhren die Österreicherinnen im Riesentorlauf ein schlechteres Resultat ein. 1985 war Anita Wachter als 22. In Maribor-Pohorje die beste, 2017 gab es den Tiefpunkt mit einem 23.Rang von Ricarda Haaser ebenso in Marburg.

 

18.01.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einmal mehr war Petra Vlhova nicht zu stoppen. Mit voller Entschlossenheit fuhr die 24-Jährige zu ihrem zwölften Weltcupsieg.

Foto: Georg Hochmuth/APA

Petra Vlhova verteidigt ihren Titel in Flachau

 

Titelverteidigerin Petra Vlhova wiederholte ihren Sieg vom Vorjahr und ließ die Schwedin Anna Swenn-Larsson gerade einmal um 0,10 Sekunden hinter sich. Superstar Mikaela Shiffrin musste sich mit Rang drei begnügen. Die Österreicherinnen lieferten eine starke Mannschaftsleistung.

 

 

Petra Vlhova bleibt im Slalom das Maß aller Dinge. Nach dem Sieg in Zagreb war die Slowakin auch im österreichischen Flachau nicht zu schlagen. Im ersten Durchgang war die 24-Jährige noch 0,60 Sekunden schneller als Superstar Shiffrin. Im Finale brachte sie ihren siebenten Weltcupslalom mit nur einer zehntel Sekunde Vorsprung ins Trockene. „Es war sehr schwierig, weil die Piste schon einige Rillen hatte, aber ich bin echt froh, dass ich diese knappe Führung noch ins Ziel bringen konnte. Ich habe zwar versucht, ohne Fehler zu fahren, aber mir sind dann doch einige passiert“, sagte die Slowakin, die in der Slalomwertung bis auf 80 Punkte an Mikaela Shiffrin herankam. Stichwort Shiffrin: die US-Amerikanerin wurde diesmal „nur“ Dritte. In beiden Läufen fuhr die Rekordsiegerin von Flachau (drei Siege) besonders im oberen Teil etwas zu verhalten und konnte im Zielhang nicht so zulegen, wie man es von ihr gewohnt ist. „Ich bin froh, am Podium zu stehen, aber von meinem Skifahren bin ich schon enttäuscht. Ich habe zuletzt viel trainiert und habe immer die Erwartung an mich, dass ich gewinne, aber es funktioniert nicht immer. Ich habe alles versucht, aber Petra ist im Moment einfach sehr sehr stark“, sagte eine etwas enttäuschte Mikaela Shiffrin.

Platz zwei ging diesmal an die Schwedin Anna Swenn-Larsson. Ihre ehemalige Teamkollegin Frida Hansdotter, die in Flachau zweimal triumphierte, tippte vor dem Rennen sogar auf einen Sieg, Rang zwei konnte sich aber mehr als sehen lassen und dazu kam auch das Glück wieder zurück. Voriges Jahr merkte die 28-Jährige einen Einfädler nicht und fuhr vermeintlich auf Rang drei. Kurz vor der Siegerehrung wurde ihr der Fehler dann mitgeteilt und sie wurde disqualifiziert. Heuer gab es keine Zweifel und Swenn-Larsson fuhr so stark wie noch nie in dieser Saison, sogar Mikaela Shiffrin konnte sie besiegen. „Es war schon gewaltig heute. Ich war überrascht, dass ich vor Mikaela war, aber dieses Rennen zählt zu meinen liebsten und auch die Kurssetzung im Finale kam mir absolut entgegen“, sagte Swenn-Larsson, die zum vierten Mal auf einem Podest im Slalom stand. 

 

Die Österreicherinnen haben sich einmal mehr sehr passabel geschlagen. Katharina Liensberger landete als beste an der fünften Stelle und bestätigte ihre beeindruckende Slalomform. „Ich bin nicht so sauber auf Zug gefahren. Ich habe überlegt, woran es gelegen ist und habe noch einiges an Arbeit vor mir“ , erklärte Liensberger. Unmittelbar hinter hier kam die Kärntnerin Katharina Truppe auf Platz fünf und machte sich einen Tag vor ihrem 24.Geburtstag ein schönes Geschenk. „Gott sei Dank habe ich das Gaspedal noch gefunden und es war wirklich ein Gänsehautmoment, wenn hier als Erste ins Ziel kommt“, sagte die Kärntnerin. Ebenso Grund zur Freude hatte Chiara Mair, die mit Rang acht ihr mit Abstand bestes Karriereergebnis schaffte. Dazu gab es noch Platz elf für Katharina Gallhuber, die nach ihrer Verletzung bisher noch nicht so gut klassiert war. Außerdem sicherte sich Franziska Gritsch Rang 16 und Katharina Huber wurde 21. Im Nationencup konnte Österreich den Rückstand auf die Schweiz übrigens von 88 Punkten auf 36 Zähler verkleinern.

 

14.01.2020

Österreichs Ski-Techniker warten noch auf den vollen Erfolg

Die Zeit nach dem Rücktritt des achtfachen Gesamtweltcupsiegers Marcel Hirscher ist nicht die leichteste für das männliche ÖSV-Team. Sowohl im Slalom als auch im Riesentorlauf war klar, dass man die Erwartungen ein wenig nach unten schrauben musste. Doch bisher wartet Österreich immer noch auf einen Podestplatz in den klassischen Technikdiszplinen und es sind bereits drei Riesentorläufe und vier Slaloms in dieser Saison absolviert worden. Die beste Platzierung eines Österreichers war ein fünfter Rang im Torlauf von Val D´isere von Michael Matt. Ortete man im Riesentorlauf ein Problem, so wird auch im Slalom der Abstand zur Weltspitze immer größer. Zuletzt in Zagreb war Marco Schwarz als bester Elfter und in Madonna di Campiglio erreichte Johannes Strolz zwar sein bestes Weltcupergebnis als Zehnter, doch das ist bestimmt nicht der Anspruch der Skination Nummer eins.

 

Doch wie sieht es mit dem Potential der ÖSV-Athleten im Technikbereich generell aus?

Marco Schwarz wird generell als größtes Juwel für die Zukunft im ÖSV gehandelt. Am Beginn des Jahres 2019 feierte der Kärntner auch seine größten Erfolge mit den Weltcupsiegen beim City Event in Oslo und bei der Kombination in Wengen. Auf den Höhepunkt folgte leider relativ bald der Tiefpunkt mit dem Kreuzbandriss beim Kombi-Super-G im bulgarischen Bansko. Der 24-Jährige macht zwar laufend Fortschritte, doch merkt man ihm den Trainingsrückstand aufgrund seiner Verletzung nach wie vor an. Sein bestes Resultat in dieser Saison war ein sechster Rang im Riesentorlauf von Alta Badia(ITA). Wenn er sich weiterhin kontinuierlich steigert und verletzungsfrei bleibt, sind Platzierungen unter den ersten drei bestimmt nur mehr eine Frage der Zeit.

Immer ein heißes Eisen ist Manuel Feller. Der Tiroler hatte jedoch zuletzt mit einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen und ist erst in Zagreb wieder in den Weltcup zurückgekehrt. Bei optimaler Form darf man bei ihm sowohl im Slalom als auch im Riesentorlauf auf starke Platzierungen hoffen, doch im Moment geht es bei ihm eher darum, so schmerzfrei wie möglich zu performen und den Trainingsrückstand aufzuholen. Zuletzt beim Slalom in Madonna di Campiglio(ITA) reichte es nach einem schweren Fehler im Steilhang nicht für den zweiten Durchgang. 

Ebenso ein großes Fragezeichen steht immer wieder vor Michael Matt. Der Tiroler hat das Potential Rennen zu gewinnen, doch heuer fährt er seiner Form bisher hinterher. In Val d´Isere gelang ihn ein fünfter Rang im Slalom, danach fiel er in Zagreb in aussichtsreicher Position liegend aus und qualifizierte sich in Madonna nicht für den zweiten Durchgang. Er ist einer der wenigen, die die Vorbereitung verletzungsfrei absolvieren konnten. 

Große Hoffnungen setzte man in Christian Hirschbühl. Doch beim Training in Lienz verletzte sich der 29-Jährige an den Adduktoren und den Leisten nach einem Sturz. Er hatte immerhin einen siebenten Rang aus Levi und einen elften Platz vom Slalom in Val d´Isere zu Buche stehen. Nun musste er bereits zwei Rennen auslassen und muss auf alle Klassiker in der Schweiz und in Österreich im Jänner verzichten. 

Überhaupt nicht in Fahrt kommt in diesem Winter Marc Digruber. Nur eine Zielankunft beim ersten Slalom gab es für den 31-Jährigen. Nun muss der Niederösterreicher sogar um den Verbleib in den Top-30 bangen. Schwierig verlief die Saison bisher auch für Johannes Strolz. Er punktete disziplinübergreifend in Madonna überhaupt das erste Mal in dieser Saison. Allerdings gelang dem Vorarlberger mit Platz zehn sein bestes Weltcupresultat. Fabio Gstrein fuhr in Zagreb erstmals in die Punkte. Für ihn wird das Ziel sein, sich regelmäßig für zweite Durchgänge zu qualifizieren. 

Der größte Lichtblick im Riesentorlauf ist ein Speedfahrer. Matthias Mayer war in Beaver Creek sogar der Schnellste aus dem ÖSV-Team, auch wenn es nur Rang 19 war. Dazu gab es zum Saisonauftakt in Sölden noch einen 15.Platz. Nur langsam in Fahrt kommt Roland Leitinger. Während er im Riesentorlauf über einen 19.Rang in Sölden bisher nicht hinauskam, gelang ihm im Parallelevent in Alta Badia überraschender und ebenso erfreulicher Weise der Sprung auf das Podest. 

Stefan Brennsteiner liefert oft sehr schnelle Teilzeiten ab, aber auch der Salzburger konnte bisher keine Konstanz in seine Läufe bringen. Zuletzt in Alta Badia gab es immerhin Punkte, als er sich an der 21.Stelle klassieren konnte. Ähnliches trifft auch auf Dominik Raschner zu. Der Tiroler kam lediglich in Alta Badia zu Punkten. 

Nun folgen bereits ab dem kommenden Wochenende die großen Klassiker im Skizirkus. In Adelboden in der Schweiz gibt es am sogenannten Chuenisbärgli einen Riesentorlauf und einen Slalom. Die Woche darauf folgt gleich der nächste Slalom in Wengen und danach kommen Kitzbühel und Schladming dran. Anfang Februar gibt es auch noch einen Slalom in Chamonix(FRA). Spätestens dort wird man tatsächlich wissen, wo Österreichs Technikerteam tatsächlich steht. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Athleten ihre Form wieder finden und in Zukunft von Verletzungen verschont bleiben.

Im Nationencup, den man zuletzt 30mal in Serie gewinnen konnte, sieht es bei den Männern zur Zeit so schlecht wie selten zuvor aus. Hinter der Schweiz, Norwegen und Frankreich liegt der ÖSV nur an der vierten Position.   

 

10.01.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Federica Brignone siegte mit voller Entschlossenheit zum sechsten Mal in einem Riesentorlauf. In Courchevel verwies sie die Norwegerin Mina Fürst Holtmann um nur vier Hundertstelsekunden.

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Federica Brignone holt hauchdünn den Sieg im Riesentorlauf von Courchevel

Federica Brignone eroberte beim Riesentorlauf im französischen Courchevel ihren sechsten Sieg in dieser Disziplin und ihren elften Weltcuperfolg gesamt. Die Italienerin verwies in einer spannenden Entscheidung die Norwegerin Mina Fürst Holtmann und die Wendy Holdener aus der Schweiz auf die Plätze. Österreich musste erneut eine Schlappe einstecken und auch Superstar Mikaela Shiffrin kam diesmal nicht über Rang 17 hinaus.

 

Nur vier hundertstel Sekunden trennten die ersten beiden am Ende. Mina Fürst Holtmann schrammte hauchdünn an ihrem ersten Weltcupsieg vorbei, erreichte aber dennoch ihren ersten Podestplatz. In Lauf eins war die Norwegerin noch die Schnellste, konnte aber im zweiten Durchgang im Schlussabschnitt nicht mit Federica Brignone mithalten. Die Italienerin, die sich zuletzt auch sehr auf das Slalomtraining fokussierte, zog ihre Schwünge im Finale nahezu perfekt in den Schnee und konnte eben einen Minimalvorsprung gegenüber der Konkurrenz verteidigen. „Es fühlte sich heute alles so leicht an, dabei habe ich nur versucht, gut Ski zu fahren. Mina (Anm.: Fürst Holtmann) fährt wirklich sehr stark, das habe ich schon im Training gesehen. Am Ende war es sehr knapp, aber so ist der Sport“, sagte die 29-Jährige im Ziel. Dritte wurde übrigens die Schweizerin Wendy Holdener, die im Riesentorlauf ebenso erstmals auf dem Podium landete. In Einzelrennen war es allerdings schon ihr 34 Stockerlplatz.

 

Erneut Enttäuschung beim ÖSV

Weniger gut erwischten das Rennen die Österreicherinnen. Von neun schafften nur vier den Sprung in den zweiten Durchgang und dort konnte sich keine einzige im Klassement nach vorne arbeiten. Ricarda kam als beste nur auf Platz 15. „Ich habe mein bestes versucht, aber es war alles sehr eng beieinander, sowohl nach vorne als auch nach hinten. Für mich war wichtig, dass ich wieder einmal das Ziel gesehen habe“, sagte Haaser. Katharina Truppe, die im Sommer viel geturnt hat, um ihre Rumpfmuskulatur zu stärken, kam nur an die 18.Stelle. Kathatina Liensberger(21.) kam im Finale ebenso überhaupt nicht in Fahrt. „Es waren teilweise ganz gute Schwünge dabei, aber der Lauf war sehr direkt gesetzt und man muss da sehr viel riskieren, was mir nicht immer gelungen ist“, erklärte die Vorarlbergerin. Auch für Eva-Maria Brem war der 23.Platz eher ein Rückschritt. Ramona Siebenhofer, Anna Veith, Franziska Gritsch, Elisa Mörzinger und Katharina Huber verpassten sogar den zweiten Lauf.

 

Debakel auch für Mikaela Shiffrin

Ebenso extrem enttäuscht und ratlos war Superstar Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin lag nach dem ersten Durchgang nur an der 19.Stelle mit 1,33 Sekunden Rückstand auf die führende Holtmann. Im zweiten Abschnitt, als alle mit einer Aufholjagd des Superstars rechneten, gelang nicht einmal die Zwischenführung. Nur Platz 17 in der Endabrechnung ist wohl viel zu wenig für die beste Skiathletin der Neuzeit. „Ich habe nicht wirklich etwas falsch gemacht. Im zweiten Lauf habe ich mich zwar besser gefühlt, es war nicht das, was ich fahren wollte. Wenn ich nicht gewinne, meinen viele, ich würde etwas falsch machen. Auch am Setup war alles in Ordnung. Es ist nicht so dramatisch, wenn es nur einmal passiert, ich werde darüber hinweg kommen“, sagte eine extrem ratlose Mikaela Shiffrin. Die 24-Jährige, die zuletzt den Parallelbewerb in St.Moritz ausgelassen hat, plant nun am kommenden Wochenende sowohl in der Abfahrt als auch in der alpinen Kombination in Val D´Isere am Start zu sein.

 

17.12.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem sechsten Triumph im Davis Cup lagen sich die Spanier in den Armen. 

Foto: Getty Images

Nadal und Bautista Agut führen Spanien zum sechsten Davis Cup Sieg

Die beiden Spanier Rafael Nadal und Roberto Bautista Agut besiegten Kanada mit 2:0 und gewannen den Davis Cup 2019 in einer emotionalen Nacht in der „Caja Magica“ , der magischen Box, vor heimischen Publikum.

Bautista Agut, der zuletzt mit einem schweren Schicksalsschlag zu kämpfen hatte - sein Vater verstarb am Donnerstag – besiegte das kanadische Supertalent Felix Auger-Aliassime mit 7:6(7:3), 6:3 und ebnete damit den Weg zum Triumph für Rafael Nadal. Die Nummer eins der Welt sorgte dafür, dass das Doppel nicht mehr gespielt werden musste, nachdem er den zweiten Shooting Star Denis Shapovalov mit 6:3, 7:6(9:7) in die Schranken wies. Shapovalov konnte zuerst noch zwei Matchbälle im Tie Break abwehren, bevor Nadal nach dem dritten Matchball endlich zum Jubel ausholen konnte.

Es war Kanadas erstes Finale nach über 100 Jahren, Spaniens sechster Triumph in diesem Bewerb und Rafael Nadals achter Sieg im achten Match bei diesem Finalturnier in Madrid und zudem der 31.Sieg des 33-Jährigen bei einem Davis Cup Match in Folge. Unter den feiernden Zuschauern war auch König Felipe anwesend, doch angesichts Nadals Triumphzug wurde der Mallorquiner als „König von Spanien“ gefeiert.

Gleich nachdem er seinen kanadischen Gegnern die Hände schüttelte, ging Nadal, der in 15 Jahren nur ein einziges Match verloren hatte, zu seinen Fans, die ihm minutenlang applaudierten. 

Bautista Agut hatte zuvor Mühe, seine Gefühle zu verstecken als er von seinen Teamkollegen umarmt und von den Zuschauern angefeuert wurde, die natürlich mit seinen schwierigen Umständen vertraut waren. „Auf dem Platz war es heute etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr froh, dass ich gewinnen konnte“, sagte der 31-Jährige. Er gibt immer sein Bestes, aber zwischendurch schien das alles andere als einfach. Als der Mann aus Catellon de la Plana im vergangenen Jahr, eine Woche nach dem Tod seiner Mutter, in vier Sätzen in der dritten Runde der French Open gegen den Serben Novak Djokovic verlor, sagte er damals: „Mein Leben ist Tennis. Ich bin es gewohnt auf den Platz zu gehen, alles zu vergessen und zu versuchen, meine Arbeit zu erledigen.“

Letzten Sommer erreichte er in Wimbledon das Halbfinale und verlor erneut gegen Djokovic in vier Sätzen. Bautista Agut war sich eigentlich sicher, dass er nie so weit in Wimbledon kommen würde und hatte bereits seinen Junggesellenabschied mit Freunden in Ibiza gebucht. Außerdem stand nur eine Woche später die Hochzeit mit seiner Verlobten Ana Bodi Tortosa an. Seine Freunde überraschten ihn ganz einfach, indem sie spontan von Ibiza nach London flogen und dann wurde der Polterabend ganz einfach dort gefeiert. 

Spanien gewann also den Davis Cup, der erstmals in einem neuen Modus ausgetragen wurde. Ausgedacht hatte sich dieses Format übrigens Gerard Pique, der Abwehrchef des FC Barcelona. Pique, der u.a. mit Rafael Nadal gut befreundet ist, hatte die Idee 18 Mannschaften innerhalb einer Woche gegeneinander spielen zu lassen, wie eine Art kleine Fußballweltmeisterschaft. Allerdings hat dieses Turnier auch einige Kritikpunkte mit sich gebracht. Viele Spieler wurden geistig und körperlich schwer belastet, vor allem durch die vielen Matches und die Spieldauer, da einige Partien erst spät nach Mitternacht beendet waren. 

Für Nadal, Bautista Agut und Spanien hat sich das Warten auf den Sonntagabend jedoch gelohnt. Ein weiterer Teamkollege der beiden, Feliciano Lopez, sagte später über Nadal: „Rafa ist ein Superheld. Letzte Nacht und heute tut er wieder Dinge, die der Rest von uns nicht tut.“

 

25.11.2019